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Am 9.5. feierten die United Bible Societies, der Weltverband der Bibelgesellschaften, ihr 75-jähriges Bestehen. Im Mai 1946, ein knappes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, trafen sich Vertreter von 13 verschiedenen Bibelgesellschaften im Konferenzzentrum Elfinsward in England. Ihre Länder hatten Krieg gegeneinander geführt und einige der Delegierten hatten Gefängnisaufenthalte und Konzen­trations­lager hinter sich. Aber alle hatten ihren Glauben bewahrt, indem sie sich an den Zusagen der Bibel festhielten.


Vertreter der 13 Bibelgesellschaften bei der Gründung der UBS 1946 in Elfinsward, England.

Es hatte schon lange Bestrebungen gegeben, als Bibelgesellschaften zusammenzuarbeiten; der Krieg hatte diesen Wunsch noch verstärkt. Es gab viele Herausforderungen: Flüchtlinge in ganz Europa benötigten Bibeln in ihren Muttersprachen; viele Bibelgesellschaften hatten keine Rohstoffe mehr – es fehlten Papier, Tinte und Buchbindematerial; die Unterstützung musste koordiniert werden.

„Wir finden nicht viel Hoffnung auf der Welt, aber wir finden sehr viel Hoffnung in der Bibel“, bemerkte Bischof Eivind Berggrav aus Norwegen, der den Großteil des Krieges in Einzelhaft verbracht hatte. „Friede und Hoffnung sind zwei der häufigsten Wörter in der Bibel, und die Welt will nun wissen, wie wir unseren Weg in die neue Zukunft hinein finden können.“

Eine weltweite Familie

Der neu gegründete Dachverband sollte Zusammenarbeit ermöglichen und Synergien schaffen, sodass Dienstleistungen, Werkzeuge und Ideen rund um die Ausbreitung der Bibel ausgetauscht werden konnten. Im Jahr 1948 wurde die Vorgängerorganisation der Deutschen Bibelgesellschaft Teil des weltweiten Netzwerks und seit 1975 sammelt die Weltbibelhilfe Spenden zur Unterstützung der internationalen Projekte.

Heute gibt es 160 Bibelgesellschaften weltweit, die in 184 Ländern aktiv sind. Sie sind vereint in der Aufgabe, die Bibel zu allen Menschen zu bringen. Dabei sehen sie sich als Diener aller christlichen Kirchen und Gemeinden ihres Landes und verfolgen in ihren vielfältigen Projekten einen ganzheitlichen Ansatz. Bibelgesellschaften übersetzen, verlegen und verteilen die Bibel nicht nur, sondern helfen den Menschen auch, ihre lebensrettende Botschaft zu verstehen. Ob Kinder, Blinde, Gehörlose, Traumatisierte oder Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen: Zielgruppengerechte Ansätze bereiten die Gute Nachricht für alle auf – und das mit der jeweils besten zur Verfügung stehenden Technologie. Außerdem bringen die UBS die Bibel in den öffentlichen Diskurs – sowohl in den zunehmend säkularisierten westlichen Ländern als auch in Regionen, in denen andere Religionen vorherrschen.


Das Jubiläum wurde im Rahmen einer Online-Jubiläumsveranstaltung zu zwei unterschiedlichen Zeiten mit insgesamt über 800 Teilnehmenden gefeiert – ein kulturell-musikalisches Fest mit inhaltlichen und persönlichen Beiträgen aus verschiedenen Ländern. Ein Höhepunkt war die Präsentation von entscheidenden Momenten der vergangenen Jahrzehnte in der Geschichte der Bibelgesellschaften.

Auch 75 Jahre nach der Gründung sind die Aufgaben des Weltverbandes gewaltig. Verantwortliche Mitarbeitende tauschten sich anlässlich des Jubiläums über die Herausforderungen und Aufgaben für die Zukunft aus. Denn auch in den kommenden Jahrzehnten wird es das Ziel sein, dass Menschen mit der Bibel in Berührung kommen und von ihr berührt werden.

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