China: Glaubenskurse schenken geistliches Wachstum

Zhang Yanmei, 47, ist Lehrerin für Kalligraphie. Für sie ist das mehr als ein Beruf, denn dadurch baut sie auch Freundschaften auf und erzählt die Geschichte, die Gott in ihrem Leben schreibt.

Yanmei tat sich früher schwer damit, anderen von ihrem Glauben zu erzählen. Obwohl sie in einer christlichen Familie aufwuchs und mit ihrer Mutter eine Kirche in Feicheng besuchte, hatte sie keine wirkliche Beziehung zu Gott. „Ich habe nur in der Bibel gelesen oder den Gottesdienst besucht, wenn meine Mutter dabei war. Ein eigenständiges Glaubensleben hatte ich nicht.“

Das änderte sich im Jahr 2013. Der Großvater einer ihrer Kalligraphieschüler kam immer wieder mit einer Bibel auf sie zu und fragte sie wegen der Schriftzeichen, die er nicht kannte. „Obwohl ich damals nicht viel in der Bibel las, war mir natürlich klar, dass es eine Bibel war. Zuerst war es mir peinlich zuzugeben, dass ich schon mal in der Bibel gelesen hatte. Aber er suchte mich immer wieder auf und irgendwann habe ich zugegeben, dass ich selbst Christin bin.“

Und so benutzte Gott diesen älteren, gläubigen Mann dazu, Yanmei wieder zurück in seine Herde zu bringen. „Im Rückblick habe ich verstanden, dass genau das in der Schrift steht: dass Gott uns nicht verlässt oder aufgibt. Er wusste um meine Schwäche und trug mich durch.“

Gott blieb weiter an Yanmei dran und so wurde ihre Beziehung zu ihm noch tiefer. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 konnten in ihrer Ortsgemeinde keine Gottesdienste mehr stattfinden und die Mitglieder begannen, sich in Kleingruppen zu treffen. Um sich gegenseitig auf ihrem geistlichen Weg und in ihrem geistlichen Wachstum zu unterstützen, begannen sie, gemeinsam die Arbeitshefte von zwei Glaubenskursen durchzugehen, die von den United Bible Societies stammen. Das vertiefte Bibelstudium erwies sich als wichtiger Meilenstein auf Yanmeis Glaubensreise. „Der Kurs und der Austausch mit den anderen haben mich den christlichen Glauben noch klarer und tiefer verstehen lassen. Vorher habe ich mit vielen grundlegenden Wahrheiten nichts anfangen können und wusste nicht, was sie mit meinem Alltag zu tun hatten.“

Nachdem sie an den Glaubenskursen „Überfließendes Leben“ und „Überfließende Gnade“ teilgenommen hatte, wurde sie von der Gemeinde ermutigt, selbst eine Gruppe zu leiten. Zunächst traute sie es sich nicht zu. Doch sie ließ sich schließlich darauf ein.

„Oft hatte ich das Gefühl, dass ich keine tiefen Einsichten in der Kleingruppe weiterzugeben hatte. Aber ich orientierte mich einfach am Leitfaden für Leitende, erzählte von meinen persönlichen Erfahrungen und bestärkte die Teilnehmenden, sich offen und frei zu äußern.“

Es ermutigte Yanmei zu erleben, dass die Teilnehmenden das gleiche geistliche Wachstum erlebten wie sie. „Wir gewinnen ein tieferes Verständnis unseres Glaubens, wenn wir uns mit diesen scheinbar simplen Glaubenswahrheiten in der Kleingruppe beschäftigen. Auch wenn wir Gottes Wort schon oft gehört haben, wird es uns jetzt, wo wir es im Rahmen einer Kleingruppe studieren und besprechen, viel klarer.“

Yanmei durfte auf diese Weise auch schon eine Freundin zum Glauben führen. Eine ihrer Kalligraphieschülerinnen fragte sie nach ihrem Glauben. Yanmei erzählte ihr davon. „Dann lud ich sie dazu ein, mit mir gemeinsam den Glaubenskurs durchzugehen. Wir sprachen über die Fragen, die im Arbeitsheft stehen.“ Auf diese Weise lernte die Freundin mehr über den christlichen Glauben und entschied sich dafür. Sie wurde Teil einer Kleingruppe und ließ sich nach einiger Zeit sogar taufen!

Durch die Kleingruppen und die Glaubenskurse entsteht neues Leben in der Kirchengemeinde in Feicheng. Nichtchristen kommen zum Glauben, andere wenden sich wieder neu Gott zu und bringen sich in der Gemeinde ein. Und Christen engagieren sich ganz neu und werden zu Kleingruppenleitern.

Viele Ehrenamtliche wie Zhang Yanmei fühlen sich zunächst unzulänglich und nicht qualifiziert genug. Doch nachdem sie selbst die Kleingruppen durchlaufen haben, fassen sie den Mut, andere dazu anzuleiten, das überfließende Leben zu erleben. Wie einen Pinsel in den Händen des Meisterkalligraphen nutzt Gott jeden dieser ehrenamtlich Leitenden um Wunder zu tun und Menschen Teil seiner großen Familie werden zu lassen. Danke, wenn Sie mit uns für die Teilnehmenden und Leitenden dieser Glaubenskurse beten, dass sie Gott in seinem Wort begegnen.

Hier finden Sie mehr über einige der aktuell von uns unterstützten Projekte in China:

Autoren: Marcus Xiao und Cynthia Oh
Fotos: Zhang Yanmei
2023 © UBS China Partnership
Titelbild: Marco Zuppone, unsplash