Deutsche Bibelgesellschaft

(erstellt: Mai 2024)

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1. Wortfeld

Zum hebräischen Wortfeld der in diesem Artikel beschriebenen Thematik gehören unter anderem מָעוֹז mā‘ōz, מִבְצָר mibṣār, מְצוּדָה məṣūdāh, בֹּחַן bōḥan („Burg“), חוֹמָה ḥōmāh (unter anderem „Stadtmauer“), גָּדֵר gāder („Trockenmauer / Einfriedung“), עִיר קִרְיָע ‘īr qirjā‘ („befestigte Stadt“), עִיר מִבְצָר ‘īr mibṣār („Festungsstadt“), שַׁעַר ša‘ar („Tor“) sowie מִגְדָּל migdāl und בַּחוּן baḥūn („Turm“).

Im Griechischen steht für Mauer τεῖχος (teîchos; häufig für „Stadtmauer / Festung / Fort“) oder τοῖχος (toîchos; häufig „Hausmauer bzw. Ummauerung / Einfriedung“); πόλις (pólis für „Stadt / Stadtstaat“), ἀκρόπολις (akrópolis für „Burg / Festung“) und τὸ ἔρυμα (tò éryma für „Festung“).

2. Definition und Begriffsklärung

Befestigungsanlagen schützen ortsfeste Menschengruppen vor Gefahren aus ihrer unmittelbaren Umwelt (wilde Tiere, unberechtigter Zutritt Fremder, Diebstahl, Raubzüge, Nomadenüberfälle etc.), bei regionalen Rivalitäten (Vorrangstellung von Siedlungen, verfügbares Wasser und Ackerland, Kontrolle von Straßen etc.) und bei großräumigen kriegerischen Ereignissen. Sie konnten aus simplen Wällen, verstärkten Außenmauern (bei Zeltlagern und Weilern), Gräben, Wällen jeder Art oder Wehrtürmen bestehen. Befestigte Städte und Festungen mit ausgebauten Toren (→ Tor / Stadttor), Trockengräben und Glacis sowie Zitadellen entstanden aus der Kombination verschiedenster baulicher Vorkehrungen. Deren Ausgestaltung war vom verfügbaren Baustoff (Bruchstein, Holz, Lehmziegel, Formsteine), den topographischen Gegebenheiten, dem gesellschaftlichen Reichtum und insbesondere von der Bedrohungslage abhängig. Defensive Bauten antworteten stets auf die technische Entwicklung von Offensivwaffen (Abb. 1).

All diese repräsentativen Bauten benötigten eine strikte und effektive Organisation. Nicht erst seit dem Bau des Turmes von → Jericho ca. 9300 v. Chr. waren Gesellschaften dazu fähig, in langfristigen Gemeinschaftsprojekten derartige Großanlagen zu schaffen.

2.1. Glacis

Glacis aus Kieselsteinen, Steinen und / oder Lehmziegeln unterstützen die Standfestigkeit von Mauern (→ Mauer / Mauertechnik) und erschweren das Anlegen von Sturmleitern, den Zugriff von mauerbrechendem Kriegsgerät sowie die Unterminierung der Hauptmauer. Häufig wurden solche Glacis mit Kalkverputz überzogen, was eine Erklimmung durch den Gegner weiter erschwerte.

2.2. Limes / Festungsriegel

In Flächenstaaten konnten übergreifende Interessen den Schutz einer Flanke (südlicher Festungsriegel Judas während der Eisenzeit; römischer Limes Palaestinae) oder Außengrenze (römisch-byzantinischer Limes Arabicus, bestehend aus Städten, Kastellen und Türmen) notwendig machen (Abb. 2).

2.3. Poterne

Poternen sind Ausfallpforten bzw. kleine Nebentore in einer ummauerten Stadt oder Festung, die ein Verlassen der Stadt nach der Schließung der Stadttore erlaubten bzw. im Verteidigungsfall überraschende Ausfälle ermöglichen (Abb. 3).

2.4. Massive Stadtmauer / Kasemattenmauer

Stadtmauern konnten entweder massiv errichtet werden oder als Kasemattenmauern. Häufig ummauerte man Städte in Segmenten. Vor- und Rücksprünge oder sägezahnartige Absätze sorgten bei massiven Feldsteinmauern für konstruktive Sicherheit (Schalenbauweise), für taktische Vorteile im Verteidigungsfall und für die statische Widerstandsfähigkeit bei Erdbeben.

Kasemattenmauern wurden in Friedenszeiten als Ställe, Wohn- oder Lagerplätze genutzt und vor einem gegnerischen Angriff zugeschüttet oder als massiver Verteidigungswall überhöht – wie dies z.B. in Dura Europos (Zerstörung durch Schapur I. [241-272 n. Chr.]) geschah.

2.5. Torbau

Die zu den Verteidigungsbauwerken gehörenden Torbauten regeln den Zutritt von Personen bzw. den Zugriff von Feinden auf Siedlungen und Gebäude. Sie konnten aus einem gemauerten Durchgang (z.B. → Arad, FB II; Abb. 4), zwei sich gegenüberliegenden Einbuchtungen / Kammern zwischen dem äußeren und inneren Durchlass (chalk. Tempel von ‘Ēn Gedī; Abb. 5) oder einem schmalen Zugang (Poterne) bestehen. Die auf direktem Weg zu durchschreitenden Stadtzugänge erhielten in der Bronze- und Eisenzeit häufig vier oder sechs Kammern (→ Tor / Stadttor). Diese scheinen für mehrere Funktionen verwendet worden zu sein: als Unterkunft der Wachmannschaft, Waffenkammern, Stallung für Pferde (?), Räumlichkeiten zur Lagerung von Handelsgütern und / oder als Stauraum für die Verschlussmechanismen (hölzerne Querbalken) der sich stets nach innen öffnenden (und häufig außen mit Metallplatten beschlagenen) hölzernen Doppeltore. Daneben gab es sog. Knickachs-Tore. Letztere schufen durch den erzwungenen, nahezu rechtwinkligen Umbruch beim Zugang zur Stadt einen entscheidenden Vorteil für die Verteidiger. Beide Torkonzepte konnten auch kombiniert und durch Türme ergänzt werden. In Wüstenbereichen verzichtete man unter Umständen ganz auf Tore und nutzte aus Sicherheitsgründen Leitern oder Körbe an Seilen zum Betreten oder Verlassen einer Siedlung.

Eine Typologie der Toranlagen ist chronologisch wenig hilfreich, da deren Gestaltung zuallererst von der sie umgebenden Topographie abhängig war.

Stadttore bildeten zumeist den einzigen Ein- und Ausgangspunkt einer Stadt. Ihre Vorplätze waren daher für gemeinschaftliche Aktivitäten und Versammlungen (Gerichtsverhandlungen, Bestrafungen, Feste / Feiern, Märkte) prädestiniert.

2.6. Turm

Türme waren in der südlichen Levante allgegenwärtig. Ihre Bauweise war abhängig von ihrer Funktion (Schutz von Zitadellen, Festungen, Stadtmauern, Stadttoren, dörflichen Siedlungen oder Erntefeldern) und von den vorhandenen Rohstoffen (Abb. 6).

Türme überragen ihr Umfeld bei relativ kleiner Grundfläche. Im Querschnitt runde Türme (wie in Jericho) bieten dem Feind wenig Angriffsfläche. Die im Querschnitt rechteckigen oder quadratischen Varianten können aber mit Feldsteinen an ihren Kanten stabiler konstruiert und besser mit einer dazugehörigen Mauer verbunden werden. Seit dem Hellenismus wurden unter ägäischem Einfluss (zuerst in → Samaria) vermehrt auch wieder wehrhafte Rundtürme aus vorbearbeiteten Formsteinen errichtet.

All die in 2.1.-2.6. benannten Befestigungsmöglichkeiten gab es über lange Zeit; sehr häufig wurden diese miteinander kombiniert. Im Folgenden werden die Besonderheiten, herausragende Entwicklungsschritte und Spezifika ihrer Bauformen in chronologischer Reihenfolge vorgestellt.

3. Befestigungsanlagen durch die levantinische Kulturgeschichte

3.1. Neolithikum

Die Siedlung Jericho (Tell es-Sulṭān [Koordinaten: 1921.1420; N 31° 52′ 14.0″, E 35° 26′ 37.0″]) war im vorkeramischen Neolithikum A (9300-7500 v. Chr.) vier Hektar groß und beherbergte schätzungsweise 2000-3000 Einwohner. Sie wurde vermutlich von einer mit Rundtürmen bewährten Mauer geschützt, wovon ein Turm mit Maueranschlüssen an beiden Seiten von K. Kenyon ausgegraben wurde (Abb. 7).

3.2. Chalkolithikum

Bedeutende Ortslagen der chalkolitischen Kultur (→ Chalkolithikum) und ebenso die großen Siedlungen („Megadörfer“) des Ostjordanlandes – wie z.B. Tulēlāt Ġassūl (Koordinaten: 2069.1342; N 31° 48′ 0″, E 35° 36′ 0″; 24 ha) und Sāl (Koordinaten: 2357.2195; N 32° 34′ 05.2″, E 35° 54′ 38.1″; 36 ha) – besaßen keine aufwendigen Verteidigungsanlagen. Möglicherweise wirkte schon die Konzentration von großen sesshaften Menschengruppen abschreckend. Dennoch drückt die hohe Funddichte an Keulenköpfen ein bestehendes Konfliktpotenzial aus.

Allerdings schützte man schon damals sakrale Orte durch Mauern sowie Tore und grenzte diese damit gleichzeitig vom Profanen ab: Das Heiligtum von ‘Ēn Gedī (Koordinaten: 1864.0953; N 31° 27′ 0″, E 35° 23′ 0″) auf einem natürlichen Felsplateau hoch über dem Toten Meer war bereits mit einer Temenos-Mauer umgeben (Abb. 5). Der heilige Bereich umfasste zwei Tore und zwei Breitraumhäuser – dabei handelte es sich vermutlich um einen Tempel und ein Nebengebäude (→ Tempel [5.-3. Jt. v. Chr.]).

In Gilgal Rəfa’im / Ruğm el-Ḥirī („Rad der Geister“) (Koordinaten: 2252.2572; N 32° 54′ 31.3″, E 35° 48′ 02.5″) entstanden zum Schutz oder zur Separation des heiligen Ortes vier jeweils bis zu 3,5 m breite konzentrische Steinkreise („Räder“) aus z.T. tonnenschweren Monolithen um einen etwa 6 m hohen, im Querschnitt runden, sich nach oben hin etwas verjüngenden Steinbau (vermutlich ein Grab) (Abb. 8). In diesem befand sich ein unterirdischer Gang, der zu einem Hohlraum führte. Insgesamt wurden über 40.000 t Basalt verbaut. Der Durchmesser des Außenkreises beträgt 150 m.

3.3. Frühe Bronzezeit I (3600-3000 v. Chr.)

Ğawa (Koordinaten: 3388.1948; N 32° 20′ 06.0″, E 37° 00′ 12.0″) ist die älteste bekannte urbane Siedlung der südlichen Levante. Sie wurde gegen Ende des 4. Jt.s v. Chr. inmitten einer ausgedehnten Basaltwüste angelegt, obwohl sie 58 km von der nächsten Wasserquelle entfernt lag. Sie beherbergte etwa 2000 Menschen, 10.000 Schafe und Ziegen, 800 Kühe, 200 Pferde und 160 Hunde in einem unwirtlichen Gebiet mit max. 150 mm Niederschlag pro Jahr. Die 10 ha große Siedlung wird von Einwanderern aus dem Norden oder Osten gegründet worden sein, die diese mit einer Mauer sicherten und das lebenswichtige Wasser aus Talsperren im nahegelegenen Wadī Rāğil speicherten. Die vorliegenden Funde weisen enge Verbindungen zur Uruk (Warka’)-Kultur auf (→ Uruk) (Abb. 9).

3.4. Frühe Bronzezeit II / III (3000-2400 v. Chr.)

Die Frühe Bronzezeit II (→ Bronzezeit) markierte in der südlichen Levante den eigentlichen Übergang zur Urbanität (vgl. hierzu die Theorie vom klassischen „Stadtstaatenmodell“ vs. „Sekundäre“‑, „Derivate“‑, „Low level“-Urbanität sowie „Middle range societies“). Zwar ging die Anzahl der Siedlungen gegenüber der vorangehenden Periode zurück, doch konzentrierte sich die Bevölkerung nunmehr in ummauerten Städten. Diese wurden aus Sicherheitsgründen üblicherweise auf Hügeln gegründet. In den nachfolgenden Epochen wuchsen diese durch ihre wiederholte Nachnutzung zu großen Tells heran.

Arad (Koordinaten: 1706.0731; N 31° 15′ 00.0″, E 35° 13′ 00.0″) erhielt schon zu Beginn der Frühen Bronzezeit II (Stratum III; ca. 3000-2800 v. Chr.) eine ca. 1,2 km lange und etwa 2,4 m starke Stadtmauer. Nach einer gewaltigen Zerstörung wurde die 2500 bis 3000 Einwohner fassende Siedlung ohne größere Unterbrechung in ähnlicher Weise wieder aufgebaut (Stratum II; ca. 2800-2650 v. Chr.). Arad besaß zwei Stadttore und ebenso viele Poternen. Die Anlage der Stadt (das Straßennetz und die Verteilung der Gebäude) lässt auf eine bewusste Stadtplanung schließen (Abb. 10).

In Tell el-Fār‘a (Nord) (Koordinaten: 1823.1882; N 32° 17′ 15″, E 35° 20′ 27″) errichtete man z.B. eine gewaltige, an der Basis 9 m breite und später mit einem Glacis noch zusätzlich verstärkte steinerne Stadtmauer sowie ein wehrhaft angelegtes Stadttor.

Die Stadtkultur (→ Stadt) der südlichen Levante erreichte während der Frühen Bronzezeit III ihre größte Entfaltung. Die mit gewaltigen, bis zu 10 m starken Mauern geschützten Städte verdeutlichen nicht nur das gewünschte Abschreckungspotenzial, sondern auch das Bedürfnis der Eliten, ihren Status und ihren Reichtum auszudrücken. In den aufblühenden Zentren entstanden nun auch gewaltige Paläste (in Yarmut [Koordinaten: 1481.1241; N 31° 42′ 36″, E 34° 58′ 48″] 1750 m2 [älterer Palast] bzw. 6000 m2 [jüngerer Palast]).

Die Urbanisierung griff damals auch auf eher steppen- und wüstenartige Bereiche aus: Schon während der Frühen Bronzezeit IB war östlich des → Toten Meeres in der Nähe der riesigen Nekropole von Bāb ed-Dra‘ (Koordinaten: 2008.0736; N 31° 15′ 14.14″, E 35° 32′ 3.06″), die bis dahin allein von nomadischen Gruppen benutzt wurde, ein kleines Dorf entstanden. Es wuchs nun zu einer für das südliche Ostjordanland überraschend großen, ummauerten Stadt heran und erreichte seine Blüte in der Frühen Bronzezeit III.

3.5. Mittlere Bronzezeit II (1950-1550 v. Chr.)

Während der Mittleren Bronzezeit II breitete sich der Einfluss amurritischer und hurritischer Eliten über die südliche Levante aus, die vom Norden her vordrangen. Daraus entwickelte sich die sog. amurritische Koiné (→ Amoriter). Dennoch scheint man sich auch in diesen Zeiten für kriegerische Auseinandersetzungen gerüstet zu haben. Aus Ägypten sind von Amenemhat II. [1875-1840 v. Chr.] und Sesostris III. [1836-1817 v. Chr.] militärische Kampagnen in die südliche Levante bekannt (Abb. 11).

In den syrischen Städten wurden deshalb aufwendige Verteidigungsanlagen errichtet, wie man sie zuvor nur aus dem Gebiet des mittleren → Euphrats kannte: massive Erdwälle mit aufgesetzten Ziegelmauern und z.T. mit vorgelagerten Gräben, Wällen oder Glacis. Man hoffte so, den Rammböcken und Belagerungstürmen mesopotamischer wie benachbarter Fürstentümer standhalten zu können (Abb. 12).

In → Askalon (Koordinaten: 1089.1195; N 31° 40′ 0″, E 34° 34′ 0″) und → Akko (Koordinaten: 1579.2592; N 32° 55′ 40″, E 35° 4′ 54″) legte man zunächst elliptische Stadtanlagen an. Später – in der Mittleren Bronzezeit IIB – bevorzugte man das rechtwinklige Stadtlayout, das einfacher zu verteidigen war, wie z.B. in → Hazor (Koordinaten: 2035.2692; N 33° 1′ 5.65″, E 35° 34′ 8.59″), → Dan (Koordinaten: 2111.2949; N 33° 14′ 56.4″, E 35° 39′ 7.2″) und auf dem Tell Baṭāšī (Koordinaten: 1416.1324; N 31° 47′ 5.06″, E 34° 54′ 39.85″). Ummauerte Stadtgebiete gab es auch in Tel Kabri (Koordinaten: 1633.2681; N 33° 0′ 30.15″, E 35° 8′ 20.7″), Akko, Jokneam (Koordinaten: 1598.2299; N 32° 39′ 51″, E 35° 6′ 6.3″), → Megiddo (Koordinaten: 1675.2212; N 32° 35′ 7″, E 35° 11′ 4″), Tel Mǝvorakh (Koordinaten: 1433.2155; N 32° 32′ 01.7″, E 34° 55′ 36.6″), Tell el-Ifšār (Koordinaten: 1415.1975; N 32° 22′ 15.8″, E 34° 54′ 28.0″), Tel Poleg (Koordinaten: 1347.1861; N 32° 16′ 5.23″, E 34° 50′ 8.58″), → Afek (Koordinaten: 1622.2493; N 32° 50′ 19.67″, E 35° 7′ 40.8″) und → Tell Bēt Mirsim (Koordinaten: 1415.0960; N 31° 27′ 20.7″, E 34° 54′ 37.8″).

Die Wehranlagen wurden durch Türme und Bastionen verstärkt. Gegen Ende der Mittleren Bronzezeit IIA sicherte man auch → Pella (Koordinaten: 2082.2062; N 32° 27′ 0″, E 35° 37′ 0″) im Jordantal mit einer auf einem Steinfundament gegründeten Lehmziegelmauer (Abb. 13).

Das Stadttor von Dan wurde zu Beginn der Mittleren Bronzezeit IIB erbaut, als die etwa 20 ha große Stadt ganz im Norden der südlichen Levante mit einer auf einem massiven Erdwall erbauten Lehmziegelmauer befestigt wurde. Das Tor bestand aus sonnengetrockneten Lehmziegeln, die auf ein Fundament von großen Basaltsteinen gesetzt wurden, und befand sich im Osten des gewaltigen Stadtwalls. Mit seinen drei gemauerten Rundbögen überspannte es den Stadtzugang mit einer lichten Weite von 2,40-2,50 m. Das Stadttor besaß eine Höhe von mindestens 47 Lehmziegelschichten, was etwa 7 m entspricht.

Der gute Erhaltungszustand des gesamten Torhauses zum Zeitpunkt der Ausgrabung ist damit zu begründen, dass das für levantinische Winterregen zu fragile Bauwerk nach einer kurzen Nutzungsphase in den mittelbronzezeitlichen Erdwall um die Stadt einbezogen und somit vollständig verschüttet wurde (Abb. 14).

Die in der Mittleren Bronzezeit IIA von syrischen Vorbildern übernommenen und während der Mittleren Bronzezeit IIB und IIC zur typischen Befestigungsart entwickelten massiven Erdwälle schützten Stadtbereiche und sogar Ober- und Unterstädte gemeinsam. Hazor, Megiddo und Dan weisen bis heute die eindrücklichsten Anlagen dieser Art auf. Bei dieser aufwendigen Bautätigkeit wurden gewaltige Massen an Erde und Stein (für die Kerne der Wälle) bewegt. Auf den Wällen wurden noch zusätzlich Lehmziegelmauern auf Steinfundamenten errichtet. Vorgelagerte Gräben, Wälle oder Glacis perfektionierten diese Verteidigungsanlagen.

Massive steinerne Stadtmauern ganz anderer Art, sogenannte zyklopische Mauern aus großen, kaum bearbeiteten Steinblöcken mit unregelmäßigem Fugenbild, wurden in → Sichem (Koordinaten: 1767.1800; N 32° 12′ 49″, E 35° 16′ 55″; Abb. 15), → Jerusalem (Wasseranlage) und Jericho errichtet.

So entwickelte sich bis hin zur Mittleren Bronzezeit IIC eine beachtlich umfangreiche Sicherheitsarchitektur, die hierarchisch auf jeweils einen zentralen Ort bezogen war:

  1. 1.Befestigte Städte als politische Zentren (Hazor, Askalon etc.; nunmehr auch Sichem, Silo [→ Silo (ON)] [Koordinaten: 1774.1624; N 32° 3′ 20″, E 35° 17′ 22.3″] und → Hebron [Koordinaten: 1590.1045; N 31° 32′ 0″, E 35° 5′ 42″]) mit Palästen (inkl. großer Höfe und Thronsäle), innerstädtischen Begräbnisstätten (königliche Familie und Hofstaat) sowie Großplastiken;
  2. 2.befestigte administrative Regionalzentren (wie → Ekron [Koordinaten: 1358.1318; N 31° 46′ 44″, E 34° 50′ 59.71″], → Lachisch [Koordinaten: 1357.1081; N 31° 33′ 55″, E 34° 50′ 57″], Megiddo [?], Pella) mit Statthalter-Palästen, Migdol-Tempeln (Priesterschaft) und Schreiberschulen;
  3. 3.befestigte kleinere Städte (wie Tell Baṭāšī);
  4. 4.unbefestigte Dörfer;
  5. 5.Festungen (wie Tel Məvorakh);
  6. 6.Wachtürme und
  7. 7.Gehöfte.

Unter den Kultbauten wurden in der Mittleren Bronzezeit IIB die einräumigen Langraum-Tempel mit geschlossener Tempelfront vom Migdol-Typ (sogenannte Festungs-Tempel) populär. Sie waren symmetrisch aufgebaut und wurden zumeist durch eine vorgelagerte Portikus betreten. Die im Grundriss rechteckigen, wehrfähigen Gebäude konnten durch Innenwände in zwei oder drei Räume unterteilt werden.

Bedeutende Migdol-Tempel gab es in Megiddo, Hazor und Sichem. Auch Pella erhielt in der Mittleren Bronzezeit IIC ein solches Bauwerk. In ländlicher, peripherer Lage stand auf Tell el-Hayyat (Koordinaten: 2036.2024; N 32° 24′ 54.2″, E 35° 34′ 04.5″) ein typologisch ähnlicher, aber kleinerer Tempel. Die Migdol-Tempel überdauerten mit einigen Modifikationen die gesamte Späte Bronzezeit und wurden sogar bis in die Eisenzeit I (Megiddo) und II (Pella) genutzt (Abb. 16).

3.6. Späte Bronzezeit (1550-1200/1150 v. Chr.)

Die Architektur der Späten Bronzezeit setzte viele bewährte Bauformen der Mittleren Bronzezeit II fort. Aber auch Neues entstand: Der Tell Zira‘a (Koordinaten: 2118.2252; N 32° 37′ 15″, E 35° 39′ 22″) (Strata 14a-d; → Tell Ziraa) wurde mit einer gewaltigen Kasemattenmauer umgeben, die sich in der übrigen Levante erst eisenzeitlich durchsetzt (Abb. 17). Ein stadtwärts ausgerichteter Turm, in dem ein unterteilter Langraum-Tempel eingebaut wurde, sicherte die Anlage zusätzlich. Im Hof vor dem Tempel befand sich ein mit Keramikscherben bedeckter Altar. Der dort durchgeführte Kult und die Lebensweise in diesem Viertel erinnern an die Kultur der → Seevölker.

Die ägyptische Kolonialmacht konnte im Laufe der Späten Bronzezeit die südliche Levante nicht mehr flächendeckend beherrschen und konzentrierte sich daher auf die für sie wichtigen militärischen und handelspolitischen Räume. Die Architektur der von den Ägyptern neu angelegten wehrhaften Repräsentations- und Festungsbauten offenbart folglich ein ausgeprägtes Schutzbedürfnis. In vielen Fällen – wie z.B. in Dēr el-Belaḥ (Koordinaten: 0883.0921; N 31° 25′ 8″, E 34° 21′ 6″), Tel Mor (Koordinaten: 1175.1368; N 31° 49′ 22.48″, E 34° 39′ 23″), → Tell el-Far‘a (Süd) (Koordinaten: 1007.0769; N 31° 16′ 56.8″, E 34° 28′ 57.7″), Tell eš-Šerī‘a (Koordinaten: 1196.0888; N 31° 23′ 27.3″, E 34° 40′ 51.0″) (Stratum X) und → Bet-Schean (Koordinaten: 1975.2122; N 32° 30′ 15.5″, E 35° 30′ 11.2″) – wurden ägyptische Bauformen benutzt, die z.T. denen aus Tell el-‘Amarna (N 27° 39′ 42″, E 30° 54′ 20″) ähneln.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der eindrucksvolle Festungsbau in Yoṭvata (Koordinaten: 1555.9230; N 29° 53′ 44″, E 35° 3′ 36″), der nahe einer Wasserquelle die Straße entlang der Arava (→ Araba) sicherte. Die materiellen Funde gleichen denen aus → Timna (Tell el-Batasi). Sie belegen dessen Weiterführung bis in die → Eisenzeit I. Vermutlich werden die midianitischen Keramikformen auf die Übernahme der Festung Yoṭvata durch lokale Eliten hinweisen (→ Midian / Midianiter).

3.7. Eisenzeit I (1200 / 1150-980 / 930 v. Chr.)

Im nördlichen und zentralen ostjordanischen Hochland (im späteren → Gilead, → Ammon und im nördlichen → Moab) wurden einige Siedlungen der Späten Bronzezeit bruchlos bis in die Übergangsphase und sogar bis in die Eisenzeit IA fortgeführt (Ende 13. bis Anfang / Mitte 12. Jh. v. Chr.). Herauszuheben sind el-Lehūn (Koordinaten: 2307.0966; N 31° 27′ 36.36″, E 35° 50′ 58.56″), Tell Abū el-Kharaz (Koordinaten: 2062.2006; N 32° 23′ 56.34″, E 35° 35′ 42.38″) und Tell Zira‘a mit ihren Kasemattenmauern und der Tell el-‘Umērī (Koordinaten: 2341.1419; N 31° 52′ 7″, E 35° 53′ 17″) mit einem ausgebauten Befestigungssystem (Stadtmauern, Glacis und Trockengraben) (Abb. 18).

Zeitgleich wurden im bis dahin noch kaum erschlossenen ‘Ağlūn-Gebirge zahlreiche Gehöfte und kleinere Dörfer gegründet. Bezeichnend für die Frühe Eisenzeit sind auch hier Gehöft-Turm-Anlagen zum Schutz der dörflichen Bevölkerung und ihrer landwirtschaftlichen Produkte vor Dieben und Überfällen.

3.8. Eisenzeit IIA (10. Jh. bis ca. 830 bzw. 800 v. Chr.)

Die Anlage von Kasemattenmauern, Toranlagen und Zitadellen (sowie von Tempeln, Palästen und Verwaltungsgebäuden) erreichte in der ersten Hälfte des 9. Jh.s v. Chr. einen Höhepunkt. Dies alles stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der Bildung von Flächenstaaten in der südlichen Levante wie → Israel, → Juda, Ammon, Moab und den aramäischen Königtümern (→ Aram / Aramäer). Der ähnliche Aufriss von Städten mit Kasemattenmauern (besonders im judäischen Raum), die durch die Rückseiten der die Stadt innen umlaufenden Vierraum-Häuser (→ Haus / Hausbau) verstärkt wurden, entspricht nach Y. Garfinkel den frühen davidischen Verteidigungsmaßnahmen in Khirbet Qeyafa (Koordinaten: 1460.1226; N 31° 41′ 46.7″, E 34° 57′ 27.0″) im Elah-Tal gegen die → Philister. Khirbet Qeyafa repräsentiere die frühe judäische Staatlichkeit, die Eisenzeit IIA (Abb. 19-20).

3.8.1. Frühe Eisenzeit IIA

Lange hoffte man, in Jerusalem die Spuren der Baumaßnahmen und Machtentfaltung von → David und insbesondere von → Salomo (Mauern, Tempel, Palast, → Libanonwaldhaus, Säulenhalle, Thronhalle, Halle für die Tochter des Pharaos [→ Tochter Pharaos]) sowie die Stadtmauern von Jerusalem zu finden. Dies konnte bisher nicht bestätigt werden.

Im Jahr 2010 gab E. Mazar bekannt, auch die salomonische Stadtmauer der Stadt Jerusalem entdeckt zu haben: „The 100-m-long fortification segment (...) was apparently built by Solomon sometime in the third quarter of the 10th century BCE as part of his new ‚Wall of Jerusalem‘ (1Kings 3:1)“ (Mazar 2015, 464). Ob diese Schlussfolgerungen korrekt sind, muss geprüft werden. Im Fundamentgraben der besagten Mauer und im Torbereich sollen versiegelte Eisen-IIA-Schichten aus dem 10. Jh. v. Chr. gefunden worden sein.

Das „Tel Gezer Excavation and Publication Project“ (3. Phase, 10. Ausgrabungskampagne 2017) ergrub ein Sechskammer-Tor, das nach der Meinung der Ausgräber bereits aus dem mittleren 10. Jh. v. Chr. und damit von Salomo stammen soll.

Der Tell Zira‘a im Ostjordanland weist ab dem 10. Jh. v. Chr. eine für die Eisenzeit typischen „Sägezahnmauer“ auf.

3.8.2. Späte Eisenzeit IIA

In der späteren Phase der Eisenzeit IIA (→ Eisenzeit II) entstanden gewaltige Befestigungsanlagen. Die städtischen Anlagen werden von zentraler Seite strategisch geplant worden sein. Stadtmauern, Vier- / Sechskammer-Tore sowie Vorratshäuser gehörten zum Bauprogramm. Zur Zeit → Omris und → Ahabs erblühten Samaria (Strata I und II), Tell el-Fār‘a (Nord; Stratum VIIC) und Sichem (Strata IXB-A bzw. IXA). Auch im nördlich gelegenen Dan (Stratum IVA und III) war während der Eisenzeit IIA eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen (Abb. 21). Die Kultplätze A und B wurden angelegt und die Stadt erhielt eine Stadtmauer mit einer Toranlage im Süden. Der häufig auf erhabenen Podien ausgeführte monumentale Baustil sollte der eigenen Stadtgesellschaft Sicherheit wie Respekt einflößen und nach außen Abschreckung bewirken. Das Bauen mit behauenen Quadersteinen (z.T. mit Bossen) und der Gebrauch von Volutenkapitellen unterstrich diese Bemühungen.

Auch Megiddo (Stratum VA-IVB) erhielt ein Sechskammer-Tor und eine im Nordosten des Tells in Resten erhalten gebliebene Stadtmauer. → Jesreel (Koordinaten: 1810.2181; N 32° 33′ 28.27″, E 35° 19′ 40.63″) am südöstlichen Rand der gleichnamigen Ebene beherrschte die Straßen nach Osten (Bet-Schean), Westen (Megiddo, Akko-Ebene) und Süden (Sichem). Gefunden wurde eine rechtwinklige, von Kasemattenmauern und vorspringenden Turmbastionen sowie einem Vier- oder einem Sechskammer-Tor geschützte Anlage in einer Ausdehnung von 289 m x 157 m. Ein 670 m langer Trockengraben umlief große Teile der Anlage, die auf einer künstlich aufgeschütteten, z.T. aber auch vom anstehenden Felsen abgearbeiteten Plattform errichtet worden war.

Die nordisraelitische Hauptstadt Samaria (Koordinaten: 1674.1858; N 32° 16′ 0″, E 35° 11′ 0″) symbolisiert den systematischen Ausbau einer Oberstadt nach den militärischen Erfordernissen ihrer Zeit:

  • Stratum 0 (frühe EZ IIA) Zisternen und Wein- bzw. Ölpressen, Mauerreste

  • Stratum I (späte EZ IIA) „Innere Mauer“, Podium und Palast

  • Stratum II (späte EZ IIA) Kasemattenmauer und möglicherweise auch Osttor

  • Strata III-V (EZ IIB) Reparaturen der Kasemattenmauer, Umbauten, neue Gebäude; Eroberung vermutlich 722/1 v. Chr.

Die Zugänge zu den großen städtischen Anlagen waren für den Gebrauch von Streitwagen genormt. Die Vier- / Sechskammer-Tore weisen eine Passage von mind. 8 Ellen auf:

Stadttore

Länge ca. 40 Ellen

Breite ca. 36 Ellen

Torpassage ca. 8-9 Ellen

Hazor

20,3 m

18,2 m

4,2 m

Megiddo

20,3 m

17,5 m

4,2 m

Gezer

19 m

16,2 m

4,1 m

Aschdod

20,9 m

18,4 m

4,8 m

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Im aramäischen Norden blühte et-Tell (Koordinaten: 2093.2573; N 32° 54′ 35.82″, E 35° 37′ 49.93″) (Stratum 6a/b; 950-850 v. Chr.; → Betsaida) nördlich des Sees Genezaret und besaß gut bewährte Stadtmauern, einen → Palast des neu-hethitischen Bit Hilani-Typs (28 m x 15 m), einen Kultplatz, ein Stadttor und ein großes Getreidesilo (→ Silo).

Vermutlich vom Ende des 9. Jh.s v. Chr. stammt ein Graben, der um den Tell eṣ-Ṣāfī / Gat (→ Gat) herum gelegt wurde. Er wurde vermutlich angelegt, um die Stadt vor der Belagerung und Eroberung durch den aramäischen König → Hasaël von Damaskus zu bewahren (Abb. 22).

Die repräsentative, Feinde abschreckende und das eigene Volk beeindruckende Bautätigkeit dieser Zeit entsprach dem Gebot der historischen Stunde. Im Norden drangen die Assyrer (→ Assyrien / Assyrer) mehr und mehr durch das syrische Gebiet nach Süden vor und auch Aram-Damaskus dehnte seine Macht aus. Die Herrscher dieser Zeit standen vor der Aufgabe, entweder die Verteidigungsmaßnahmen massiv auszubauen oder schmerzlich hohe → Tribute bezahlen und in Abhängigkeit leben zu müssen.

3.8.3. Festungen

Beeindruckende eisenzeitliche Festungen beherrschten strategische Punkte, besaßen in der Regel einen großen Innenhof, eine Ummauerung bzw. Kasemattenummauerung sowie einen oder mehrere turmartige Gebäudeteile. Im architektonisch optimalen Zustand wiesen sie einen rechtwinkligen oder quadratischen Grundriss auf und wurden durch vorspringende Eck- und Seitenbastionen sowie einen ausgebauten Torbereich gesichert (vgl. Məṣad Hazeva [→ Edom; Abb. 23] [Koordinaten: 1734.0242; N 30° 48′ 32.9″, E 35° 14′ 45.2″], Horvat ‘Uzza [Koordinaten: 1657.0686; N 31° 12′ 33.1″, E 35° 09′ 56.4″], Arad und Horvat Qitmit [Juda] [Koordinaten: 1562.0659; N 31° 11′ 07.0″, E 35° 03′ 58.0″]).

Der Tell er-Rāmīṭ (Koordinaten: 2456.2120; N 32° 29′ 59.5″, E 36° 00′ 54.0″) (Ende des 10. bzw. Anfang des 9. Jh.s v. Chr.) im Norden des heutigen Jordanien kontrollierte den Handel an einer strategisch und handelspolitisch bedeutsamen Stelle des Irbid-Ramtha-Beckens, dem fruchtbarsten Teil von → Gilead. Die Festung kann lokalen Kräften in Gilead (den Regionalherren aus dem benachbarten Ramtha?), aramäischen Besatzern oder auch ammonitischen Herrschern gedient haben.

3.9. Eisenzeit IIB / C (830 / 800-520 v. Chr.)

Die assyrische Expansion bedrohte während der Eisenzeit IIB die Staaten der südlichen Levante und führte vielerorts zu deren Einverleibung in das assyrische Provinzsystem (Abb. 24). Angesichts der Bedrohung durch assyrische Belagerungsmaschinen (→ Waffen [AT], 1.4) scheinen massive Stadtmauern besser geeignet gewesen zu sein. Daher wurden während der Eisenzeit IIB vermehrt massive Mauern (Lachisch III, Jerusalem XII) – aber immer auch noch Kasemattenmauern errichtet (Tell es-Seba‘ III-II [Koordinaten: 1348.0726; N 31° 14′ 41″, E 34° 50′ 27″], Khirbet el-Mudēyine eṯ-Ṯemed [Koordinaten: 2362.1109; N 31° 35′ 19.0″, E 35° 54′ 28.0″]). Gleiches gilt für die Eisenzeit IIC (massive Mauern: Lachisch II, Megiddo III; Kasemattenmauern: Arad VI [Abb. 25], → Kadesch-Barnea II [Koordinaten: 0936.0060; N 30° 38′ 33″, E 34° 24′ 49″]).

3.9.1. Küstenebene

Am Beispiel von → Dor ist das übliche Schicksal der südlevantinischen Küstenstädte zu verdeutlichen: Die im 9. Jh. v. Chr. mit einem Vierkammer-Tor ausgestattete und durch eine Stadtmauer befestigte Stadt wurde 734 v. Chr. gemeinsam mit ihrem natürlichen Umland, der Scharon-Ebene, von → Tiglat-Pileser III. (745-727 v. Chr.) erobert, zerstört und tributpflichtig gemacht. Die Assyrer gliederten im gleichen Zuge Untergaliläa und die Jesreel-Ebene in ihr Herrschaftsgebiet ein. Dor wurde vermutlich durch → Salmanassar V. (727-722 v. Chr.) wieder aufgebaut. Wie Megiddo und später Samaria wurde der Ort Hauptstadt einer assyrischen Provinz – Du’ru genannt. Die Stadt erhielt eine beachtliche, 2 m starke Stadtmauer mit Glacis und regelmäßig versetzten Vorsprüngen sowie einem Zweikammer-Tor nach assyrischem Vorbild. Damit wurde der wichtige Ankerplatz geschützt und die assyrischen Interessen am Nachschubweg in Richtung Ägypten unterstrichen (Abb. 26).

Aschdod (Koordinaten: 1179.1293; N 31° 45′ 18.7″, E 34° 39′ 37.0″) (Stratum VIII) besaß neben eindrucksvollen Mauern auch ein Sechskammer-Tor. Die assyrischen Zerstörungen im Jahr 711 v. Chr. werden durch Massengräber in Areal D belegt. Im Norden des Tells errichteten die Assyrer ein großes Fort.

Der Tel Haror (Koordinaten: 1126.0879; N 31° 22′ 54.2″, E 34° 36′ 25.4″) wurde – vermutlich von den Assyrern – mit Mauern und einem Glacis befestigt; ebenso Aschdod-Jam (Koordinaten: 1142.1132; N 31° 46′ 49″, E 34° 37′ 17″) und der Tell el-Ḥesī (Koordinaten: 1244.1062; N 31° 32′ 52″, E 34° 43′ 49″) (Stratum VII). Auch auf dem Tell eš-Šerī‘a (Tel Sera‘; Stratum V, Areal C) entstand ein assyrisches Fort, so dass die Besatzer ihre Stellungen gegen die lokalen Bewohner und mögliche ägyptische Angreifer ausbauten.

3.9.2. Juda

Jenseits der für die Assyrer strategisch wichtigen Küstenebene dehnte sich Jerusalem bis auf den Südwesthügel, den heutigen Zionsberg, aus. Hier ist mit einem hohen Bevölkerungszuzug zu rechnen, der gegen Ende des 8. Jh.s im abgeschlossenen Stadtmauerbau seine architektonische Resonanz fand. Der Bau des Siloah-Tunnels, mit dem man das Wasser der Gihon-Quelle direkt in die befestigte Stadt leitete, komplettierte die Abwehrmaßnahmen gegen mögliche assyrische Vorstöße (Abb. 27).

Auf judäischem Gebiet ist die Entwicklung der Festungsstadt → Lachisch hervorzuheben. Sie wurde im Vergleich zu anderen Provinzstädten Judas in monumentaler Größe ausgebaut. Die Bebauung des Hügels (Strata IV und III) folgte einem weitsichtigen Plan und schloss neben Siedlungsflächen eine Palastfestung und eine aufwendige Befestigungsanlage ein. Die mit 6 m Stärke ungewöhnlich solide Stadtmauer aus Steinfundamenten mit Lehmziegelaufbau umzog das gesamte Plateau des Hügels. Ihr war ein mächtiges Glacis vorgelagert, das durch eine Stützmauer im Abhang verankert war. Lachisch wurde von einer gewaltigen Toranlage geschützt.

Vom Fuße des Berges stieg eine gepflasterte Straße zum Plateau auf. Zunächst mussten ein äußeres Tor und ein angrenzender Hof durchschritten werden. Danach bog man um 90° nach Osten und gelangte an ein Torhaus, ein Sechskammer-Tor mit einem 5,20 m breiten Durchlass (Abb. 28).

Die Zerstörung von Stratum IV wird häufig einer Naturkatastrophe zugeschrieben. Bei dem sehr bald in Angriff genommenen Wiederaufbau wurden die Stadtmauer und die Toranlage vergleichbar wieder aufgerichtet. Im Zentrum der Stadt befand sich ein festungsähnliches Palastgebäude. Dessen Fundamente dominieren noch heute das Plateau. Das gewaltige Gebäude erstreckte sich über eine Fläche von 36 m x 76 m. In Lachisch lagerten überaus große, für eine längere Belagerung ausreichende Vorräte – darunter allein 478 Vorratskrüge mit gestempelten Henkeln (→ Siegel / Stempel). Dennoch wurde es 701 v. Chr. von → Sanheribs Armee eingenommen.

In Juda wie den angrenzenden Flächenstaaten Ammon, Moab und Edom bildete sich ein hierarchisches Siedlungsschema heraus:

  • Jerusalem, Amman, Dibon und Busera (Abb. 29) als Hauptstädte,

  • Verwaltungsstädte,

  • Kleinstädte,

  • Dörfer und Weiler.

3.9.3. Ostjordanland

Für Assur war neben der Küstenebene die Verbindung zum Roten Meer / nach Ägypten im Ostjordanland von strategischer Bedeutung. Im Ostjordanland kooperierten die Königtümer Ammon, Moab und Edom mit den Eroberern, was sich für diese Königtümer ausgesprochen positiv auswirkte. Befestigungsmauern und Stadttore gab es neben → Rabbat-Ammon noch in Tell Ğawa (Koordinaten: 2395.1398; N 31° 50′ 58.5″, E 35° 56′ 40.2″) (Kasemattenmauer) und in Tell Ğalūl (Koordinaten: 2312.1254; N 31° 43′ 10.8″, E 35° 51′ 21.8″) (Stadtmauer und Stadttor). Südlich des Wadī el-Wala / Wadī eṯ-Ṯemed wuchs das moabitische Ḏībān (Koordinaten: 2239.1011; N 31° 30′ 03.8″, E 35° 46′ 39.4″) zu einer Stadt von einem Hektar (Eisenzeit IIA) auf drei Hektar Größe während der Eisenzeit IIB-IIC heran. Khirbet el-Mudēyine (eṯ-Ṯemed) (1,1 ha) erhielt eine Kasemattenmauer, ein Sechskammer-Tor, Vorratshäuser und einen Tempel. Um 600 v. Chr. wurde Khirbet el-Mudēyine zerstört – ob durch die neubabylonische Armee (→ Babylonien / Babylonier), bei lokalen Auseinandersetzungen oder durch plündernde Nomaden, ist nicht zu erweisen.

3.9.4. Gehöft-Turm-Anlagen

Bedeutend waren die bis in die Eisenzeit IIB-IIC vielfach benutzten landwirtschaftlichen Ansiedlungen im Umkreis von festungsartigen Türmen. Die Gehöft-Turm-Anlagen schützten bei Bedarf sowohl die bäuerliche Bevölkerung als auch deren landwirtschaftlichen Erträge. Sie wurden sowohl in Cis- (Tell el-Fūl [Koordinaten: 1719.1367; N 31° 49′ 23.74″, E 35° 13′ 51.82″]) wie insbesondere auch in Transjordanien (in Ammon und Moab) nachgewiesen. In gleicher Weise zu bewerten ist ein festungsartiges Kasematten-Gebäude auf dem Har Addir (Koordinaten: 1851.2708; N 33° 01′ 57.9″, E 35° 22′ 20.0″) (Stratum III), das ebenso zum Schutz der Ernte verwendet wurde.

Zur späteisenzeitlichen Besiedlung gehörte auch Khirbet el-Mu‘allaq (Koordinaten: 1912.9720; N 30° 20′ 16″, E 35° 25′ 52″) und das mit Kasematten befestigte, ehemals als Bauerngehöft bezeichnete Khirbet ed-Dabba (Koordinaten: 1951.9613; N 30° 14′ 29.4″, E 35° 28′ 17.4″) (südlich von Petra) aus dem 7. Jh. v. Chr. Auch Qurēyāt el-Manṣūr (Koordinaten: 2033.9978; N 30° 34′ 12.6″, E 35° 33′ 29.6″) im Großraum Petra war eine befestigte Wehrsiedlung aus dem 7. und 6. Jh. v. Chr. mit Mauer, Toranlage, Wohn- und Lagerhäusern sowie mit Ställen. Ob der Ort eine spätere Variante der geschützten Wohnsiedlungen darstellte muss offen bleiben.

3.9.5. Festungen

Während der Eisenzeit IIB-IIC errichtete man auch in Juda neben Tel Arad weitere Festungen, wie z.B. Tel ‘Ira’ (Koordinaten: 1487.0711; N 31° 13′ 53.0″, E 34° 59′ 14.0″) (Stratum VII). Solche Festungen gab es ebenso in Transjordanien wie in → Aroer (Koordinaten: 2281.0978; N 31° 28′ 17.3″, E 35° 49′ 18.3″), el-Lehūn und Tell Iktanu (Koordinaten: 2136.1363; N 31° 49′ 8″, E 35° 40′ 17″), sowie eine im Querschnitt runde Anlage in er-Rumēl (Koordinaten: 2330.1094 N 31° 34′ 32.3″, E 35° 52′ 28.0″). Nur für el-Lehūn liegen verlässliche Ausgrabungsergebnisse vor, die den Bau ins 7./6. Jh. v. Chr. datieren. Südlich des → Arnon auf dem Kerak-Plateau wurde die ca. 7500 m2 große, durch Kasemattenmauern, ein Vierkammer-Tor und Türme befestigte Festungsanlage Khirbet Mudēbī‘ (Koordinaten: 2306.0503; N 31° 02′ 34.1″, E 35° 50′ 44.6″) aus der Eisenzeit IIC ausgegraben, die auch in persischer Zeit weiter benutzt wurde.

Hervorzuheben ist die massive ältere Festung von Tell el-Khulēfi (Koordinaten: 1477.8844; N 29° 32′ 49.9″, E 34° 58′ 49.0″) (75 m x 76 m; Stratum II; heute zwischen den modernen Städten Elat und Aqaba am Roten Meer) mit einem befestigten Torbau im Süden. Sie wurde vermutlich von den Assyrern (frühestens unter → Sargon II.; 722-705 v. Chr.) erbaut, als das assyrische Reich Edom beherrschte. Hier endete der, das → Ostjordanland von Nord nach Süd durchquerende „Königsweg“. Das mit Kasemattenmauern errichtete jüngere Fort (45 m x 45 m; Stratum I) diente im 6. Jh. v. Chr. auch als babylonischer Militär- und Handelsposten. Attische Keramikfunde und aramäische wie phönikische Ostraka (→ Schreibmaterial) deuten auf die Weiterbenutzung der Festung durch die gesamte persische Zeit.

Auch das Kasematten-bewährte Fort von Yoṭvata nördlich von Elat ist ins 8./7. Jh. v. Chr. zu datieren. Die Keramikobjekte dieses Ortes tragen lokale, ägyptische und arabische Merkmale und zeugen so auch von der Handelsaufgabe dieser Festung (Abb. 30).

Məşad Chǎšavjāhū (Koordinaten: 1206.1461; N 31° 54′ 27″, E 34° 41′ 20″), eine Festung am Mittelmeer, 2 km südlich von Javne-Jam, existierte von der nachassyrischen bis in die vorbabylonische Zeit (ca. 630-605 v. Chr.). Sie diente entweder → Josia (640 / 639-609 / 608 v. Chr.) und / bzw. → Jojakim von Juda (609 / 608-598 / 597 v. Chr.) oder den Ägyptern als Fort und bot judäischen wie griechischen Händlern eine Basis. Nach dem Ansturm der Babylonier Ende des 7. Jh.s v. Chr. wurde Məşad Chǎšavjāhū verlassen.

3.10. Perserzeit (520-332 v. Chr.)

Nach der Zerstörung der judäischen und phönizischen Städte durch die Babylonier zwischen 604 und 586 / 582 v. Chr. besaßen nur noch wenige Siedlungen in der südlichen Levante eine Stadtmauer (unter anderem Dor).

Statt befestigter Städte entstand nun eine Vielzahl kleinerer dörflicher Siedlungen. Diese ländliche Besiedlung setzte sich während der persischen Periode fort. Die Perser errichteten jedoch in der Levante zahlreiche kleine Festungen, meist entlang der Küstenstraße und anderer Handelswege (Tel Šiqmona [Koordinaten: 1461.2478; N 32° 49′ 31.0″, E 34° 57′ 20.4″], Tell Quḍāḍī [Koordinaten: 1291.1678; N 32° 6′ 11.88″, E 34° 46′ 37.2″], Tell Qasīle [Koordinaten: 1307.1676; N 32° 6′ 4.94″, E 34° 47′ 38.68″], Aschdod, Tel Michal [Koordinaten: 1311.1741; N 32° 09′ 37.8″, E 34° 47′ 52.3″], Tell Ğemme [Koordinaten: 0972.0886; N 31° 23′ 13.9″, E 34° 26′ 44.0″], Tel Sera‘, Tel Haror und andere). Diese Festungen waren quadratisch und hatten eine Seitenlänge von 20-40 m mit 1,0-1,5 m dicken Außenmauern. Sie bestanden aus einem zentralen Hof mit Räumen an zwei oder mehr Seiten.

Auch im Ostjordanland gab es während der Perserzeit eine zumeist dörfliche Besiedlung mit einigen Festungen und Türmen – allerdings auf niedrigem Niveau. Bemerkenswert sind die Funde von Ruğm Selim (V) (Koordinaten: 2263.1022; N 31° 30′ 39.5″, E 35° 48′ 12.5″), Tell Nimrīn (Koordinaten: 2096.1453; N 31° 53′ 59.0″, E 35° 37′ 19.0″), Tell Iktanu, → Heschbon (XVI) (Koordinaten: 2265.1343; N 31° 48′ 00.3″, E 35° 48′ 28.3″), Tell Ğalul und Tell el-‘Umērī.

Die alte Stadtmauer von Jerusalem war 586 v. Chr. durch Breschen unbrauchbar gemacht worden. Erst → Nehemia schuf im 5. Jh. v. Chr. ein neues urbanes Zentrum für die kleine, ländlich geprägte Provinz Juda. Die Stadt umfasste wohl in etwa das heute als Davidstadt / Silwan bezeichnete Gebiet. In den von K.M. Kenyon „Site A“ und von Y. Shiloh „Area G“ genannten Bereichen konnten Teile dieser Mauer identifiziert werden (Stratum IX). Nach Neh 2,8 stand eine Festung (bîrāh) in der Nähe des Tempels und diente auch als Sitz des → Statthalters.

Gaza erlangte als Endpunkt der „Weihrauchstraße“ eine besondere handelspolitische Bedeutung. Archäologisch ist so gut wie nichts bekannt. Die Stadt soll ein bedeutendes königlich-persisches Fort besessen haben – das Herodot Kadytis nennt. Ein weiteres Fort gab es im Hinterland auf dem Tell Ğemme (38 m x 29 m). Auch auf dem Tell el-Ḥesī (Stratum Vd) wurde in der ersten Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. eine Zitadelle errichtet.

3.11. Hellenistische Zeit (332-63 v. Chr.)

Viele der phönizischen Städte ergaben sich dem griechischen Heer kampflos, zumal sich Alexander d.Gr. als Befreier und nicht als Eroberer inszenierte. Nur → Tyros und Gaza wurden belagert, besiegt und schwer bestraft.

Die militärischen Herausforderungen der hellenistischen Nachfolgereiche (Diadochen) führten unter anderem zur Weiterentwicklung der Belagerungstechnik. Dazu zählten bewegliche Belagerungstürme und Wurfgeschütze, worauf sich die Defensivarchitektur einrichten musste. Siedlungen wurden zu wehrhaften, mit Türmen sowie Torbauten geschützten ummauerten Städten ausgebaut, die an griechische Vorbilder erinnern. Hier ist zuallererst die Militärkolonie in → Samaria zu nennen, die zur Demonstration der neuen Machtverhältnisse und zum Schutz ihrer Kolonisten umgestaltet wurde. Bemerkenswert sind hier die bis heute gut sichtbaren Rundtürme, die im ausgehenden 4. Jh. v. Chr. die wiederbewehrte eisenzeitliche Akropolismauer von Samaria zuverlässig schützten (Abb. 31).

Die → Ptolemäer ließen im frühen 3. Jh. v. Chr. Ptolemais (Akko) und später auch Stratonos Pyrgos (Caesarea maritima) (Koordinaten: 1400.2118; N 32° 30′ 0″, E 34° 53′ 30″), Dor, Philoteria (Bet-Yeraḥ) (Koordinaten: 2039.2359; N 32° 43′ 4.65″, E 35° 34′ 18.71″) und die Siedlerkolonie → Marescha (Koordinaten: 1403.1112; N 31° 35′ 34.67″, E 34° 53′ 53.67″) befestigen. Auch das gerade eroberte Gaza erhielt eine neue Lehmziegelummauerung.

In → Geser, Sichem und in → Bet-Zur (Koordinaten: 1589.1107; N 31° 35′ 21.84″, E 35° 5′ 39.12″) (Zugang von der Küstenebene nach Jerusalem) setzte man hingegen die alten eisenzeitlichen Befestigungsanlagen wieder instand. In seleukidischer Zeit (→ Seleukos / Seleukiden) wurde dann vermutlich auch das westlich von Jerusalem gelegene Khirbet el-‘Aqd (Koordinaten: 1508.1382; N 31° 50′ 11.4″, E 35° 00′ 29.3″) ummauert.

Die Ptolemäer erbauten an strategischen Punkten Festungen wie z.B. in Hazor (Stratum II und I), in Šiqmona, Tell es-Seba‘ und Tel Michal. Einer der Zwillingshügel der Tulūl ed-Dahab (Koordinaten: 2149.1770; N 32° 11′ 8.3″, E 35° 41′ 11.8″) am → Jabbok (das biblische → Pnuël?) wurde durch eine hellenistische Wehranlage aus Kasemattenmauern geschützt. In der seleukidischen Ära errichtete man weitere Festungsbauten in Bet-Zur, → En-Gedi (Stratum III), Tell el-Fūl (Stratum IV), Samaria, auf dem Ğebel Sartaba (Pella) (Koordinaten: 2082.2062; N 32° 27′ 0″, E 35° 37′ 0″) und in Horvat ‘Uzza.

Die hasmonäische Elite (→ Hasmonäer) nahm diese Beispiele auf. Alexander Jannai (103-76 v. Chr.) ließ Hyrkania, Machairous, Alexandreion (Abb. 32) und vermutlich auch Masada errichten (und nutzte deren strategischen Vorteil auch in internen Auseinandersetzungen). Andernorts entstanden kleinere Wachtürme mit rechteckiger bzw. quadratischer Grundfläche wie z.B. in Arad.

Die Hasmonäer errichteten in Jerusalem gegen Ende des 2. Jh.s v. Chr. eine Stadtmauer samt einer Zitadelle. Die Wehrmauer wurde durch Antiochus VII. geschleift, der jedoch 129 v. Chr. in einem Feldzug gegen die Parther fiel. Danach wurde die Stadtmauer erneuert.

3.12. Römische Zeit (63 v. Chr.-284 n. Chr.)

Phasaël, der älteste Sohn Antipaters, verstärkte die Stadtmauern Jerusalems. Herodes d. Gr. fügte als Klientelkönig (37-4 v. Chr.) später ein neues Stadtviertel (im Norden der Stadt) hinzu und sicherte es mit der sog. „zweiten Mauer“. Er baute auch die hasmonäischen Wüstenfestungen mit palastartigen Wohntrakten aus (Alexandreion, Machairous, Kypros und Hyrkania) und stattete sie mit Waffen und Lebensmitteln für den Verteidigungsfall aus. Das Herodeion wurde von ihm neu angelegt (Abb. 33).

Die von Herodes Agrippa I. 41-44 n. Chr. geplante Verstärkung der Jerusalemer Nordmauer („dritte Mauer“) wurde erst mit dem ‚Jüdischen Krieg‘ (66-70 n. Chr.) fertiggestellt. Dieser führte zur Einnahme und Zerstörung Jerusalems sowie zur Eroberung der Felsenfestung Masada am Toten Meer (Abb. 34-35).

Die unter Kaiser Hadrian neu angelegte und in Aelia Capitolina umbenannte Stadt verfügte folglich nicht mehr über Stadtmauern, jedoch freistehende Tore – wie das heutige Damaskustor, der Ecce Homo-Bogen und das Gerichtstor sowie ein weiteres am ehemaligen Essenertor im Südwesten der Stadt.

3.13. Spätantike (284-637 / 640 n. Chr.)

Seit dem 4. Jh. n. Chr. wurde das Schicksal Jerusalems und Judäas mehr und mehr aus Konstantinopel, der neuen Hauptstadt des oströmischen Reiches, bestimmt. Die Hauptstadt selbst wurde durch eine gewaltige, bereits unter Arcadius begonnene Landmauer des Kaisers Theodosius II. (402-450 n. Chr.) geschützt (Abb. 36).

3.13.1. Limes Arabicus / Limes Palaestinae

Die Sassanidengefahr erforderte den Schutz der äußeren (deutlich überdehnten) Grenzen des oströmischen Reiches. Für die südliche Levante waren dies der südliche Limes Arabicus und der Limes Palaestinae. Mit deren Existenz ging auch die Verteidigungsfähigkeit der Städte und die Sicherheit der dort konzentrierten Bevölkerung einher. Ob Caesarea maritima, Tiberias (Koordinaten: 2002.2444; N 32° 47′ 40″, E 35° 32′ 0″), Scythopolis (→ Bet-Schean), Askalon, Gadara (Koordinaten: 2138.2290; N 32° 39′ 17.5″, E 35° 40′ 39.78″), Gerasa (Koordinaten: 2342.1876; N 32° 16′ 50.99″, E 35° 53′ 30.23″) oder Kurnub (Mampsis) (Koordinaten: 1560.0482; N 31° 1′ 32″, E 35° 3′ 51″) – das Bedürfnis nach einem wirksamen Schutz vor Diebesbanden und Beduinenüberfällen war überall vorhanden.

Der Limes Palaestinae führte von Raphia durch den nördlichen → Negev in Richtung des südlichen Endes vom Toten Meer. Mit ihm wurde Syria Palaestina bzw. Palaestina prima im Süden und Südosten vor raubenden und plündernden Beduinen aus dem Negev, aus dem Sinai und aus der Arava gesichert. Zum Limes gehörten die Stadtkastelle von Oboda (Avdat) (Koordinaten: 1281.0226; N 30° 47′ 38.4″, E 34° 46′ 22.8″), Kurnub (Mampsis) und Nessana (Koordinaten: 9566.0319; N 30° 52′ 34.03″, E 34° 25′ 58.2″) sowie die an strategisch wichtigen Orten errichteten Festungen in Menois (Koordinaten: 0845.0825; N 31° 19′ 53.7″, E 34° 18′ 44.4″), Birsama (Koordinaten: 1065.0741; N 31° 15′ 26.4″, E 34° 32′ 39.8″), Bersabee (Beerscheba; Koordinaten: 1295.0736; N 31° 15′ 13.4″, E 34° 47′ 08.6″), Tel Malḥata (Koordinaten: 1524.0695; N 31° 13′ 01.9″, E 35° 01′ 32.9″) und ‘En Boqeq (Koordinaten: 1841.0677; N 31° 12′ 03.7″, E 35° 21′ 31.7″) (nördliche Verteidigungslinie) sowie Məṣad Safit (Koordinaten: 1678.0503; N 31° 02′ 40.9″, E 35° 11′ 16.5″), Məṣad Tamar (Koordinaten: 1730.0484; N 31° 01′ 38.2″, E 35° 14′ 30.0″), Tamar (Koordinaten: 1857.0391; N 30° 56′ 36.0″, E 35° 22′ 29.8″), und Zoara (Koordinaten: 1888.0394; N 30° 56′ 45.6″, E 35° 24′ 25.2″) (südliche Befestigungsbauwerke). Viele dieser militärischen Anlagen stammten aus der römischen bzw. spätrömischen Zeit und wurden an die spätantike Stadtentwicklung angepasst.

Drohende Kriegshandlungen angesichts der andauernden Auseinandersetzungen mit den Sassaniden stellten ab dem 5. bzw. 6. Jh. n. Chr. eine ganz unmittelbare Dimension der Gefährdung der südlichen Levante dar. Die Verteidigungslinie des südöstlichen Limes musste ausgebaut werden: unter anderem mit Qaṣr Dēr el-Kahf (Koordinaten: 3233.1886; N 32° 16′ 52.0″, E 36° 50′ 16.9″), Qaṣr Burqu‘ (Koordinaten: 4282.2271; N 32° 36′ 30.4″, E 37° 57′ 44.3″), Qaṣr el-‘Azraq (Koordinaten: 3230.1441; N 31° 52′ 47.9″, E 36°49′38.7″), Qaṣr el-‘Uwēnid (Koordinaten: 3142.1334; N 31° 47′ 05.5″, E 36° 44′ 01.0″), Khirbet es-Samrā’ (Koordinaten: 2598.1766; N 32° 10′ 47.8″, E 36° 09′ 46.7″), Qaṣr el-Ḥallābāt (Koordinaten: 2788.1661; N 32° 05′ 00.0″, E 36° 21′ 47.0″), Qaṣr el-Bašīr (Koordinaten: 2433.0830; N 31° 20′ 14.0″, E 35° 58′ 52.0″) und Khirbet el-Kiṯara (Koordinaten: 1624.8851; N 29° 33′ 13.3″, E 35° 07′ 55.1″) (Abb. 37).

Hier entstanden Quadriburgia, kleine Festungen mit vier Türmen an den Ecken (z.B. in Qaṣr el-Bašīr und Qaṣr eṯ-Ṯurēyā [Koordinaten: 2441.0924; N 31° 25′ 18.8″, E 35° 59′ 23.1″]), Festungen mit vorkragenden Türmen an ihren Seiten und an den Ecken (z.B. in Qaṯr el-‘Azraq und Khirbet es-Samrā’) und Festungen mit U- oder halbkreisförmigen, nach außen gelagerten Türmen. In Umm el-Ğemāl (Koordinaten: 2791.1931; N 32° 19′ 36.0″, E 36° 22′ 11.0″; Abb. 38) wurde 412 / 413 n. Chr. die sog. Kaserne errichtet und im gleichen Jahr das Fort in Qaṣr el-Ba‘iq (Koordinaten: 2765.1977; N 32° 22′ 05.7″, E 36° 20′ 32.7″). Außerdem konnten im Zuge dieser Maßnahmen auch die Stadtmauern von Bosra und Gerasa erneuert werden.

Die Städte im Hinterland profitierten vom Schutzwall, dienten aber auch dem militärischen Nachschub und ebenso der Ausrüstung der vorgeschobenen Militärposten. Zu diesen Städten gehörten unter anderem Gadara, Gerasa, Umm el-Ğemāl, Amman, → Madeba (Koordinaten: 2259.1250; N 31° 43′ 00.0″, E 35° 48′ 00.0″), Umm er-Raṣāṣ (Koordinaten: 2374.1010; N 31° 29′ 59.0″, E 35° 55′ 11.0″), Charak Moba (Koordinaten: 2168.0655; N 31° 10′ 50.0″, E 35° 42′ 05.0″), Petra (Koordinaten: 1924.9710; N 30° 19′ 45.0″, E 35° 26′ 37.0″) und Auara (el-Ḥumēme) (Koordinaten: 1832.9290; N 29° 57′ 01.9″, E 35° 20′ 48.7″).

Chronischer Geldmangel und die feindselige Behandlung der in miaphysitischen oder nestorianischen Spielarten „andersgläubigen“ Foederati ließen den südöstlichen Limes zu einer symbolischen Größe degenerieren. Als in Betthoro (Koordinaten: 2326.0720; N 31° 14′ 16.4″, E 35° 52′ 05.9″) nach einem Erdbeben im Jahr 502 n. Chr. gewaltige bauliche Schäden zu beklagen waren, kam es nur noch zu einem verhaltenen Wiederaufbau der Verteidigungseinrichtungen. Nach diesem Erdbeben wurden andere Festungsanlagen – wie Khirbet el-Fityān (Koordinaten: 2315.0725; N 31° 14′ 34.0″, E 35° 51′ 24.0″), Ruğm Benī Yāser (Koordinaten: 2337.0717; N 31° 14′ 09.6″, E 35° 52′ 45.0″) und Qaṣr Bāšīr – sogar ganz aufgegeben. Neue Wehrbauten wurden nicht mehr errichtet. Während des 6. Jh.s n. Chr. blieben dann noch weitere Grenzfestungen unbemannt – was die Verteidigungslinie nochmals ausdünnte; selbst die Ummauerungen von Städten wie Scythopolis (ca. 520 n. Chr.), Bosra (540 n. Chr.) und Umm el-Ğemāl (ca. 565 n. Chr.) wurden aufgegeben. Die sog. Kaserne von Umm el-Ğemāl bewohnten nun Mönche.

3.13.2. Aelia Capitolina

Eine besondere Situation ergab sich für das unummauerte Aelia Capitolina (Jerusalem). Mit dem Abzug der Legio X Fretensis in der Zeit Diocletians (284-305 n. Chr.) lag sie weitgehend schutzlos im judäischen Bergland. Diese Situation konnte nicht von Dauer sein, da der bald heranwachsende besondere Status der Stadt als christliches Zentrum und Ziel von Pilgerscharen seit dem 4. Jh. n. Chr. die Sicherheit Jerusalems bedingte.

M. Avi-Yonah stellte die These auf, dass die spätantike Stadtmauer Jerusalems noch zur Regierungszeit Konstantins d.Gr. (306-337 n. Chr.) erbaut worden sei. Diese wurde in allen ihren Abschnitten nach dem gleichen Bauprinzip errichtet, was für eine durchgängige, einheitliche Baumaßnahme spricht. Verwendet wurden längliche Quadersteine, die glatt zugehauen und mit Bossen verziert waren. Die Mauerzüge im Ophelbereich, in der heutigen Davidszitadelle und nahe des Damaskus-Tores datierte H. Geva ebenso ins 4. Jh. n. Chr. und favorisierte die Zeit von Konstantin d.Gr., plädierte aber zumindest für die erste Hälfte des 4. Jh.s n. Chr. F.J. Bliss und A.C. Dickie bestimmten hingegen unter Verweis auf historische Quellen ein jüngeres Alter. Sie verbanden die von ihnen am Zionsberg aufgefundene Mauer mit Baumaßnahmen zur Zeit der Kaiserin Eudocia. Dabei beriefen sie sich auf Bischof Eucherius 444 n. Chr., der in seinem Pilgerbericht mitteilt, der → Zion sei bei seinem Besuch in die Stadt einbezogen gewesen – was unter Hadrian noch nicht der Fall gewesen sei. Außerdem berichtete C. Schick von Äußerungen des Pilgers Theodosius (ca. 518-530 n. Chr.) und des Pilgers von Piacenza (570 n. Chr.) über Siloah. Demnach habe auch dieser Bereich „nun in der Stadt“ gelegen. Bliss und Dickie schlossen daraus, dass Eudocia die Südmauer um den Zionsberg ca. 440 n. Chr. errichtet habe (Abb. 39).

Wenn auch Geva und Avi-Yonah ein früheres Datum favorisieren, so bestätigten doch Münzfunde in den Ausgrabungen von Y. Zelinger am Zionsberg die Datierung der dort aufgefundenen Türme und der südlichen Mauerführung im frühen bzw. mittleren 5. Jh. n. Chr. Auch die vom DEI Jerusalem in den Jahren 2015-2020 gemachten Funde auf dem Zionsberg im Wohnbereich im Inneren des Südwesttores unterstützen diese Argumentation. Das dortige Stadtviertel wurde nach der vom Stadttor herkommenden Straße ausgerichtet – daher erst nach der Fertigstellung der Stadtmauer und des dort integrierten Tores erbaut. Die aufgefundenen materiellen Reste im Wohnbereich stammen aus dem 5. bis zur Mitte des 8. Jh.s n. Chr.

Diese Beobachtungen ermöglichen die Diskussion einer interessanten These von S. Weksler-Bdolah und K. Klein, wonach nicht Eudocia, sondern deren Schwiegermutter, Eudoxia, die Mutter Theodosius I., um 400 n. Chr., als Zeitgenossin des Stadtmauerbaus in Jerusalem gelten könne, ohne selbst allerdings Patronin des Bauvorhabens zu sein. Doch auch bei dieser These bleiben Fragen offen.

Die Stadtvignette von Jerusalem im Mosaik der Georgskirche von → Madeba gilt als älteste Landkarte Jerusalems. Ihre bildliche Umsetzung folgt einer hellenistischen Technik. Der Blick wird – einem Vogel gleich – von einem weit erhobenen Standpunkt (hier von Westen) auf die Stadt geworfen. Die Stadt wurde von Nord nach Süd geteilt und entlang des Cardo nach Osten bzw. Westen „aufgeklappt“ (Abb. 40).

Nur wenige Phänomene der spätantiken Verteidigungsanlage Jerusalems können hier beschrieben werden: Die Mauer schmiegt sich prominent um den Stadtbereich. Aus ihr ragen 21 Türme heraus, von denen zwei nicht in die Stadtmauer integriert wurden, sondern eingerückt südlich des Jaffa-Tores im Stadtgebiet lagen. Hier handelt es sich um die von Herodes d.Gr. errichteten Türme Phasaël (rechts) und Mariamne (links). Ebenso deutlich erkennbar sind die Tore der Stadt, (im Uhrzeigersinn) das heutige Jaffa-Tor (1; damals porta Dauid), das Damaskus-Tor (2; porta Neapolitana), das Stephans-Tor im Osten (3; porta Beniamin), das „Goldene Tor“ (4; porta speciosa), das Südtor der Stadt sowie der im Stadtbereich errichtete Durchgang nahe der „Nea“, das Zions-Tor (5).

Das heutige „Goldene Tor“ in der Ostmauer der Tempelumfassungsmauer – ein Triumphtor – wurde wohl anlässlich oder eingedenk des im März 630 n. Chr. von Kaiser Heraclius veranstalteten Triumphzugs, einer Siegesparade, errichtet, in der er messiasgleich das wahre Kreuz durch das „Goldene Tor“ in die Stadt zurückführte.

Auf den übrigen Teilen der Madeba-Karte dominieren Piktogramme: Kleine Städte werden mit individuellen Piktogrammen wiedergegeben, die jeweils ihre Stadtmauer und deren Tore von vorn sowie einige darüber hinausragende Gebäude abbilden. Dies sind unter anderem → Betlehem, → Beerscheba und Jericho. Große Dörfer werden schematisch mit drei bis vier Türmen und Mauern sowie ein bis zwei Toren aufgeführt – wie z.B. Ekron, Bet Zur oder → Zoar. Kleine Dörfer erhielten nahezu uniform zwei Türme, eine Mauer und ein Tor, wie z.B. Tell Nimrīn.

3.14. Umayyaden (637 / 640-750 n. Chr.)

In der umayyadischen Zeit werden viele Städte und Dörfer bruchlos weitergeführt. Dies gilt auch für Jerusalem. Dennoch wurde die seit längerer Zeit angestoßene Entwicklung der Deurbanisierung und des Wandels sozialer wie politischer Strukturen mit der umayyadischen Zeit deutlich sichtbar. Dies gilt sowohl für die Umstrukturierung des städtischen Raums als auch bezüglich seiner Verteidigungsstrukturen (H. Kennedy; G. Avni).

Einen weiteren deutlichen Einbruch des städtischen Lebens markierten die Erdbeben der Jahre 747-749 n. Chr.

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Abbildungsverzeichnis

  • Abb. 1 Das Relief Sanheribs (705-681 v. Chr.) von der Eroberung der Stadt Lachisch (Ausschnitt). Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 67 Abb. 2.1.2; © Ernst Brückelmann / Dieter Vieweger
  • Abb. 2 Qaṣr Bašīr. Aus: Vieweger 2022 (Bd. IV), 238 Abb. 11.6.21; © Katja Soennecken
  • Abb. 3 Arad, Poterne. © Katja Soennecken
  • Abb. 4 Arad, Westtor. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 132 Abb. 4.1.5; © Katja Soennecken
  • Abb. 5 Chalkolithischer Tempel von ‘Ēn Gedī, Grundriss und Rekonstruktion. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 116 Abb. 3.4.10; © Ernst Brückelmann / Dieter Vieweger
  • Abb. 6 Spätantiker Turm aus Bētīn, in der Kreuzfahrerzeit wiederverwendet. © Katja Soennecken / Dieter Vieweger
  • Abb. 7 Neolithischer Turm in Tell es-Sulṭān (Jericho). © Katja Soennecken
  • Abb. 8 Ruğm el-Ḥirī, Blick in die unterirdische Kammer. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 149 Abb. 4.1.25; © Katja Soennecken
  • Abb. 9 Ğawa mit Stadtmauer im Vordergrund, Blick ins Wadī Rāğil. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 128 Abb. 4.1.2; © Katja Soennecken
  • Abb. 10 Arad, Stadtanlage der Frühen Bronzezeit. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 132 Abb. 4.1.4; © Katja Soennecken
  • Abb. 11 Kriegsszene aus dem Grab des Inti, Deshasha. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 143 Abb. 4.1.19 (nach Kanawati / McFarlane 1993, Pl. 27 [bearbeitet])
  • Abb. 12 Mittelbronzezeitliche Stadtmauer von Byblos, ca. 1700 v. Chr. erbaut. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 165 Abb. 4.3.3; © K. Soennecken
  • Abb. 13 Karte der südlichen Levante. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 163 Tafel 10
  • Abb. 14 Tel Dan, mittelbronzezeitliches Stadttor. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 178 Abb. 4.3.15; © K. Soennecken
  • Abb. 15 Sichem, zyklopisches Stadttor. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 177 Abb. 4.3.14; © K. Soennecken
  • Abb. 16 Migdol-Tempel in Pella. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 234 Abb. 4.4.36; © D. Vieweger
  • Abb. 17 Tell Zira‘a, Kasemattenmauer der Späten Bronzezeit. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 68 Abb. 5.3.7; © K. Soennecken
  • Abb. 18 Tell el-‘Umērī, Vierraumhaus. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 46 Abb. 5.2.18; © D. Vieweger
  • Abb. 19 Khirbet Qeyafa, Kasemattenmauer. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 88 Abb. 6.1.13; © K. Soennecken
  • Abb. 20 Khirbet Qeyafa, Westtor. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 87 Abb. 6.1.12; © K. Soennecken
  • Abb. 21 Dan, eisenzeitliche Stadtmauer. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 129 Abb. 6.3.10; © K. Soennecken
  • Abb. 22 Tell eṣ-Ṣāfī / Gat, Areal C6, Hasaël-Graben. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 121 Abb. 6.3.2; © D. Vieweger
  • Abb. 23 Mǝṣad Hazeva. © K. Soennecken
  • Abb. 24 Löwenjagd Assurnasirpals II. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 106 Abb. 6.2.3; © Ernst Brückelmann / Dieter Vieweger
  • Abb. 25 Festung Arad, restaurierte Strata X-XVII. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 285 Abb. 6.6.10; © K. Soennecken
  • Abb. 26 Dor, Ausgrabungsareale. Aus: Vieweger 2019 (Bd. III), 87 Abb. 7.2.13; © Ernst Brückelmann / Dieter Vieweger
  • Abb. 27 Siloah-Tunnel. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 284 Abb. 6.6.9; © K. Soennecken
  • Abb. 28 Lachisch, Stadttor, Belagerungsrampe und Verwaltungsgebäude. Aus: Vieweger 2019 (Bd. II), 293 Abb. 6.6.15; © Ernst Brückelmann / Dieter Vieweger
  • Abb. 29 Buṣērā, Eingangstor. © Dieter Vieweger
  • Abb. 30 Yoṭvata, Kasemattenfort, im Hintergrund die Arava. © K. Soennecken
  • Abb. 31 Samaria, hellenistische Rundtürme. Aus: Vieweger 2019 (Bd. III), 132 Abb. 8.2.2; © D. Vieweger
  • Abb. 32 Alexandreion. Aus: Vieweger 2019 (Bd. III), 134 Abb. 8.2.3; © D. Vieweger
  • Abb. 33 Herodeion, Wadi Tekoa. Aus: Vieweger 2019 (Bd. I), 41 Abb. 1.1.7; © K. Soennecken
  • Abb. 34 Masada. Aus: Vieweger 2019 (Bd. III), 260 Abb. 9.2.20; © K. Soennecken
  • Abb. 35 Masada, untere Etage des herodianischen Nordpalastes. Aus: Vieweger 2019 (Bd. III), 246 Abb. 9.2.10; © K. Soennecken
  • Abb. 36 Konstantinopel in spätantiker Zeit. © Deli Dumrol, Wiki, Art. Theodosianische Mauer: Digital file from intermediary roll film copy, Digital ID: pan 6a23442, USA memory collection (deutsche Beschriftung durch den Autor)
  • Abb. 37 Karte der südlichen Levante. Aus: Vieweger 2022 (Bd. IV), 79 Taf. 46
  • Abb. 38 Die sog. Kaserne von Umm el-Ğemāl. Aus: Vieweger 2022 (Bd. IV), 406 Abb. 12.2.2; © H.D. Bienert
  • Abb. 39 Jerusalem, Zionsberg, spätantike Stadtmauer nach F.J. Bliss und A.C. Dickie (rot) und heutige Südmauer (schwarz). Aus: Vieweger 2022 (Bd. IV), 234 Abb. 11.6.15; © BAI Wuppertal / DEI Jerusalem
  • Abb. 40 Madeba-Karte, 3D-Umsetzung der Jerusalem Vignette. Aus: Vieweger 2022 (Bd. IV), 257 Abb. 12.6.17; © Vincent / Abel II 1914-1926, Taf. 32

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