Deutsche Bibelgesellschaft

Redewendungen der Lutherbibel: 02/52

Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; wer eine Falle stellt, fängt sich selbst in ihr. (Sirach 27,26, Lutherbibel 2017)

Wer kennt das Sprichwort nicht? Es wird entweder zitiert, wenn Menschen davor gewarnt werden sollen, anderen zu schaden. Oder aber, wenn eine tatsächlich oder vermeintlich böse Tat schon auf den Täter zurückgewirkt hat, um diesen zu verhöhnen. Die Grube im biblischen Sprichwort meint eine Falle und steht für den Plan, anderen Böses anzutun. Nun ist die alltägliche Geschichte der Menschheit voll von Erfahrungen, in denen die für andere geplante böse Tat dem Täter selbst zum Verhängnis geworden ist. Die biblisch-alttestamentliche Weisheitsliteratur sieht hinter diesem Zusammenhang von Tun und Ergehen eines Menschen eine höhere Gerechtigkeit am Werk. Ähnlich wie unser Vers bringt sein Kontext diesen gemeinten Zusammenhang mit immer neuen Bildern zum Ausdruck. Der Gemeinte ist dabei stets das Gleiche: Schädigendes Verhalten schädigt über kurz oder lang den Täter selbst. Unser Bildwort finden wir in leicht abgewandelter Form an mehreren Stellen in der Bibel (Prediger 10,8; Psalm 7,16; 9,16).

Stefan Wittig

Bibeltext(e)

Sirach 27

25Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf; und mit einem tückischen Hieb verwundet man sich selbst. 26Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; wer eine Falle stellt, fängt sich selbst in ihr. 27Wer dem andern Böses tut, auf den fällt es zurück, und er weiß nicht, woher es ihn trifft.

Sirach 27:25-27LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Sirach 27,26

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.23.1
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