Deutsche Bibelgesellschaft

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„Da haben wir den Sündenbock!“ - Wie praktisch ist es doch, wenn man jemanden gefunden hat, auf den man die Schuld abwälzen kann. Egal, ob der tatsächlich schuld ist oder ob man die eigene Schuld nur von sich weisen will. Manchmal braucht man einen Sündenbock. Und dieser ist es auch, der einst nicht nur eine Redewendung war. Er bezog sich vielmehr auf einen ganz realen Bock. Ihm legte der Priester im alten Israel bei einem genau festgelegten Ritual beide Hände auf den Kopf und übertrug ihm so symbolisch die Sünden des Volkes. Dann wurde der Bock in die Wüste geschickt und mit ihm alle „Übertretungen und Missetaten“. So entledigte sich das Volk Gottes seiner Sünden. Dieser Ritus ist für Christen heute nicht mehr notwendig, weil Jesus Christus mit seinem Opfer am Kreuz alle Sünden getilgt hat. Das heißt aber nicht, dass der Mensch für seine Taten keine Verantwortung übernehmen soll.

Dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste. (3. Mose 16,22, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

3. Mose 16

20Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. 21Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen, 22dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.

23Und Aaron soll in die Stiftshütte gehen und die leinenen Kleider ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum ging, und sie dortlassen, 24und er soll sich mit Wasser abwaschen an heiliger Stätte und seine eigenen Kleider anziehen und wieder hinausgehen und sein Brandopfer und des Volkes Brandopfer darbringen und sich und das Volk entsühnen 25und das Fett vom Sündopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen. 26Der Mann aber, der den Bock für Asasel hinausgebracht hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen. 27Und den jungen Stier und den Bock vom Sündopfer, deren Blut in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht wurde, soll man hinausschaffen vor das Lager und mit Feuer verbrennen samt Fell, Fleisch und Kot. 28Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen.

29Auch soll euch dies eine ewige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr fasten und keine Arbeit tun, weder ein Einheimischer noch ein Fremdling unter euch. 30Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem Herrn. 31Darum soll es euch ein hochheiliger Sabbat sein, und ihr sollt fasten. Eine ewige Ordnung sei das.

32Es soll aber solche Entsühnung schaffen ein Priester, den man gesalbt und dessen Hände man gefüllt hat, dass er Priester sei an seines Vaters statt. Und er soll die leinenen Kleider anlegen, die heiligen Kleider, 33und soll so entsühnen das Allerheiligste, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und alles Volk der Gemeinde. 34Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr Israel einmal im Jahr entsühnt wegen aller seiner Sünden.

Und Aaron tat, wie der Herr es Mose geboten hatte.

3. Mose 16:20-34LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Sündenbock

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.24.4
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