Deutsche Bibelgesellschaft

23. November

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 80

9Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholt,

hast vertrieben die Völker und ihn eingepflanzt.

10Du hast vor ihm Raum gemacht /

und hast ihn lassen einwurzeln,

dass er das Land erfüllt hat.

11Berge sind mit seinem Schatten bedeckt

und mit seinen Reben die Zedern Gottes.

12Du hast seine Ranken ausgebreitet bis an das Meer

und seine Zweige bis an den Strom.

13Warum hast du denn seine Mauern zerbrochen,

dass jeder seine Früchte abreißt, der vorübergeht?

14Es haben ihn zerwühlt die wilden Säue,

und die Tiere des Feldes haben ihn abgeweidet.

15Gott Zebaoth, wende dich doch! /

Schau vom Himmel und sieh,

nimm dich dieses Weinstocks an!

16Schütze doch, was deine Rechte gepflanzt hat,

den Sohn, den du dir großgezogen hast!

17Sie haben ihn mit Feuer verbrannt wie Kehricht;

vor dem Drohen deines Angesichts sollen sie umkommen.

18Deine Hand schütze den Mann deiner Rechten,

den Sohn, den du dir großgezogen hast.

19So wollen wir nicht von dir weichen.

Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.

20 Herr, Gott Zebaoth, tröste uns wieder;

lass leuchten dein Antlitz, so ist uns geholfen.

Psalm 80:9-20LU17Bibelstelle anzeigen

Hiob 35

Elihus dritte Rede

1Und Elihu hob an und sprach:

2Hältst du das für recht, nennst du das »meine Gerechtigkeit vor Gott«, 3dass du sprichst: »Was nützt sie mir? Was habe ich davon, dass ich nicht sündige?« 4Ich will dir antworten ein Wort und deinen Freunden mit dir.

5Schau gen Himmel und sieh; und schau die Wolken an hoch über dir! 6Sündigst du, was kannst du ihm schaden? Und wenn deine Missetaten viel sind, was kannst du ihm tun? 7Und wenn du gerecht wärst, was kannst du ihm geben oder was wird er von deinen Händen nehmen? 8Nur einem Menschen wie dir kann deine Bosheit etwas tun und einem Menschenkind deine Gerechtigkeit.

9Man schreit, dass viel Gewalt geschieht, und ruft um Hilfe vor dem Arm der Großen; 10aber man fragt nicht: »Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht, 11der uns klüger macht als die Tiere auf Erden und weiser als die Vögel unter dem Himmel?« 12Da schreien sie über den Hochmut der Bösen, doch er erhört sie nicht. 13Denn Gott wird Nichtiges nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen. 14Nun gar, wenn du sprichst, du könntest ihn nicht sehen – der Rechtsstreit liegt ihm vor, harre nur seiner! 15Aber nun, da sein Zorn nicht heimsucht und er sich um Frevel nicht viel kümmert, 16sperrt Hiob seinen Mund auf zu eitlem Gerede und macht viele Worte ohne Verstand.

Hiob 36

Elihus letzte Rede

1Elihu hob noch einmal an und sprach:

2Warte noch ein wenig, ich will dich lehren; denn ich habe noch mehr für Gott zu sagen. 3Ich will mein Wissen von weit herholen und meinem Schöpfer Recht verschaffen. 4Meine Reden sind wahrlich nicht falsch; vor dir steht einer, der es wirklich weiß.

5Siehe, Gott ist mächtig und verwirft niemand; er ist mächtig an Kraft des Herzens. 6Den Frevler erhält er nicht am Leben, sondern schafft dem Elenden Recht. 7Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten, sondern mit Königen auf dem Thron lässt er sie sitzen immerdar, dass sie groß werden. 8Und wenn sie gefangen liegen in Ketten und elend, gebunden mit Stricken, 9so hält er ihnen vor, was sie getan haben, und ihre Sünden, dass sie sich überhoben haben, 10und öffnet ihnen das Ohr zur Warnung und sagt ihnen, dass sie sich von dem Unrecht bekehren sollen. 11Gehorchen sie und dienen ihm, so vollenden sie ihre Tage im Guten und ihre Jahre in Wonne. 12Gehorchen sie nicht, so laufen sie in den Tod und vergehen in Unverstand. 13Die Ruchlosen verhärten sich im Zorn. Sie flehen nicht, auch wenn er sie gefangen legt; 14so wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern im Tempel. 15Aber den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal.

16So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist; und deinen Tisch füllt er mit Gutem. 17Wenn du aber richtest wie ein Frevler, so halten dich Gericht und Recht fest. 18Sieh zu, dass nicht dein Zorn dich verlockt oder die Menge des Lösegeldes dich verleitet. 19Wird dein Geschrei dich aus der Not bringen oder alle kräftigen Anstrengungen? 20Sehne dich nicht nach der Nacht, die Völker wegnimmt von ihrer Stätte! 21Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, denn Unrecht wählst du lieber als Elend!

22Siehe, Gott ist groß in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist? 23Wer will ihm weisen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: »Du tust Unrecht«? 24Denk daran, dass du sein Werk preisest, von dem die Menschen singen. 25Denn alle Menschen sehen es, der Mensch schaut’s nur von ferne. 26Siehe, Gott ist groß und unbegreiflich; die Zahl seiner Jahre kann niemand erforschen.

27Er zieht empor die Wassertropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen, 28dass die Wolken überfließen und Regen triefen lassen auf die Menge der Menschen. 29Wer versteht, wie er die Wolken türmt und donnern lässt aus seinem Gezelt? 30Siehe, er breitet sein Licht um sich und bedeckt alle Tiefen des Meeres. 31Denn damit regiert er die Völker und gibt Speise die Fülle. 32Er bedeckt seine Hände mit Blitzen und bietet sie auf gegen den, der ihn angreift. 33Ihn kündet an sein Donnern, wenn er mit Zorn eifert gegen den Frevel.

Hiob 37

1Darüber entsetzt sich mein Herz und fährt bebend hoch. 2O hört doch, wie sein Donner rollt und was für Gedröhn aus seinem Munde geht! 3Er lässt ihn hinfahren unter dem ganzen Himmel und seinen Blitz über die Enden der Erde. 4Ihm nach brüllt der Donner, und er donnert mit seinem großen Schall; und wenn sein Donner gehört wird, hält er die Blitze nicht zurück. 5Gott donnert mit seinem Donner wunderbar und tut große Dinge, die wir nicht begreifen. 6Er spricht zum Schnee: »Falle zur Erde!«, und zum Platzregen, so ist der Platzregen da mit Macht. 7Aller Menschen Hand hat er versiegelt, dass die Leute erkennen, was er tun kann. 8Die wilden Tiere gehen in die Höhle und legen sich auf ihr Lager. 9Aus seinen Kammern kommt der Sturm und von Norden her die Kälte. 10Vom Odem Gottes kommt Eis, und die weiten Wasser liegen erstarrt. 11Die Wolken beschwert er mit Wasser, und durch das Gewölk bricht sein Licht. 12Er kehrt die Wolken, wohin er will, dass sie alles tun, was er ihnen gebietet auf dem Erdkreis: 13Zur Züchtigung für ein Land oder zum Segen lässt er sie kommen.

14Das vernimm, Hiob, steh still und merke auf die Wunder Gottes! 15Weißt du, wie Gott ihnen Weisung gibt und wie er das Licht aus seinen Wolken hervorbrechen lässt? 16Weißt du, wie die Wolken schweben, die Wunder des Allwissenden? 17Du, dem schon die Kleider heiß werden, wenn das Land still liegt unterm Südwind, 18kannst du gleich ihm die Wolkendecke ausbreiten, die fest ist wie ein gegossener Spiegel? 19Zeige uns, was wir ihm sagen sollen; denn wir können nichts vorbringen vor Finsternis. 20Wenn jemand redet, muss es ihm gesagt werden? Hat je ein Mensch gesagt, er wolle vernichtet werden? 21Eben sah man das Licht nicht, das hinter den Wolken hell leuchtet; als aber der Wind daherfuhr, da wurde es klar. 22Von Norden kommt goldener Schein; um Gott her ist schrecklicher Glanz. 23Den Allmächtigen erreichen wir nicht, der so groß ist an Kraft und reich an Gerechtigkeit. Das Recht beugt er nicht. 24Darum sollen ihn die Menschen fürchten, und er sieht keinen an, wie weise sie auch sind.

Hiob 35:1-37:24LU17Bibelstelle anzeigen

Matthäus 22

Die Frage nach der Auferstehung

23An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 24und sprachen: Meister, Mose hat gesagt 5. Mose 25,5: »Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« 25Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder; 26desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten. 27Zuletzt nach allen starb die Frau. 28Nun in der Auferstehung: Wessen Frau wird sie sein von diesen sieben? Sie haben sie ja alle gehabt.

29Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. 30Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht 2. Mose 3,6: 32»Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

33Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.

Die Frage nach dem höchsten Gebot

34Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. 35Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: 36Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« 5. Mose 6,5. 38Dies ist das höchste und erste Gebot. 39Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« 3. Mose 19,18. 40In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Der Sohn Davids

41Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus 42und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. 43Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«, wenn er sagt Ps 110,1: 44»Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? 45Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn? 46Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von dem Tage an, ihn hinfort zu fragen.

Matthäus 22:23-46LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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