Deutsche Bibelgesellschaft

17. August

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 18

32Denn wo ist ein Gott außer dem Herrn

oder ein Fels außer unserm Gott?

33Gott rüstet mich mit Kraft

und macht meinen Weg ohne Tadel.

34Er macht meine Füße gleich den Hirschen

und stellt mich auf meine Höhen.

35Er lehrt meine Hände streiten

und meinen Arm den ehernen Bogen spannen.

36Du gibst mir den Schild deines Heils, /

und deine Rechte stärkt mich,

und deine Huld macht mich groß.

37Du gibst meinen Schritten weiten Raum,

dass meine Knöchel nicht wanken.

Psalm 18:32-37LU17Bibelstelle anzeigen

Hesekiel 12

Die Wegführung von König und Volk

1Und des Herrn Wort geschah zu mir: 2Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie haben Augen zu sehen und sehen nicht, und Ohren zu hören und hören nicht; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. 3Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen; vielleicht sehen sie es. Denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. 4Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren Augen, wie man zur Verbannung auszieht; 5und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen, 6und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt. 7Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen.

8Und frühmorgens geschah des Herrn Wort zu mir: 9Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs, nicht zu dir gesagt: Was machst du da? 10Sage zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Diese Last trifft den Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt. 11Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: In die Verbannung müssen sie und gefangen weggeführt werden. 12Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein Angesicht wird er verhüllen, dass er nicht mit seinen Augen das Land sehe. 13Ich aber will mein Netz über ihn werfen, dass er in meinem Garn gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen in der Chaldäer Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben. 14Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her. 15Dann sollen sie erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Völker verstoße und in die Länder zerstreue. 16Aber ich will von ihnen einige wenige übrig lassen vor dem Schwert, dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Gräueltaten erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie sollen erfahren, dass ich der Herr bin.

17Und des Herrn Wort geschah zu mir: 18Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser trinken mit Zittern und Sorgen. 19Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der Herr zu den Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um der Gewalttat willen all seiner Bewohner. 20Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das Land öde; und ihr werdet erfahren, dass ich der Herr bin.

Zweifel an der Weissagung

21Und des Herrn Wort geschah zu mir: 22Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Sprichwort im Lande Israels? Ihr sagt: »Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus der Weissagung.« 23Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der Herr: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass es nicht mehr umgehen soll in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe und alles kommt, was geweissagt ist. 24Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche Offenbarung mehr geben im Hause Israel. 25Denn ich bin der Herr, ich rede! Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der Herr.

26Und des Herrn Wort geschah zu mir: 27Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten, die dieser schaut, dauert’s noch lange, und er weissagt auf Zeiten, die noch ferne sind. 28Darum sage ihnen: So spricht Gott der Herr: Keines meiner Worte wird sich lange hinausziehen. Was ich rede, soll geschehen, spricht Gott der Herr.

Hesekiel 13

Gegen die falschen Propheten

1Und des Herrn Wort geschah zu mir: 2Du Menschenkind, weissage gegen die Propheten Israels, die da weissagen, und sprich zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen weissagen »Höret des Herrn Wort!«: 3So spricht Gott der Herr: Weh den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen und nichts geschaut haben! 4O Israel, deine Propheten sind wie die Füchse in den Trümmern! 5Ihr seid nicht in die Bresche getreten und habt keine Mauer errichtet um das Haus Israel, damit es fest steht im Kampf am Tage des Herrn. 6Ihre Gesichte sind nichtig, und ihr Weissagen ist Lüge. Sie sprechen: »Der Herr hat’s gesagt«, und doch hat sie der Herr nicht gesandt, und sie warten darauf, dass er ihr Wort erfüllt. 7Ist’s nicht vielmehr so: Eure Gesichte sind nichtig, und euer Weissagen ist lauter Lüge? Und ihr sprecht doch: »Der Herr hat’s geredet«, wo ich doch nichts geredet habe.

8Darum, so spricht Gott der Herr: Weil ihr Trug geredet und Lüge geschaut habt, siehe, darum will ich an euch, spricht Gott der Herr. 9Und meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug reden und Lüge schauen. Sie sollen in der Gemeinschaft meines Volks nicht bleiben und in das Buch des Hauses Israel nicht eingeschrieben werden und ins Land Israels nicht kommen – und ihr sollt erfahren, dass ich Gott der Herr bin.

10Weil sie mein Volk verführen und sagen: »Friede!«, wo doch kein Friede ist, und weil sie, wenn das Volk sich eine Wand baut, sie mit Kalk übertünchen, 11so sprich zu den Tünchern, die mit Kalk tünchen: »Die Wand wird einfallen!« Denn es wird ein Platzregen kommen und Hagel wie Steine fallen und ein Wirbelwind losbrechen. 12Siehe, da wird die Wand einfallen. Was gilt’s? Dann wird man zu euch sagen: Wo ist nun der Anstrich, den ihr darüber getüncht habt?

13Darum, so spricht Gott der Herr: Ich will einen Wirbelwind losbrechen lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und Hagel wie Steine im Grimm, um alles zu vernichten. 14So will ich die Wand niederreißen, die ihr mit Kalk übertüncht habt, und will sie zu Boden stoßen, dass man ihren Grund sehen soll. Wenn sie fällt, sollt ihr auch darin umkommen. Und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. 15Und ich will meinen ganzen Grimm an der Wand auslassen und an denen, die sie mit Kalk übertüncht haben, und will zu euch sagen: Hier ist weder Wand noch Tüncher. 16Das sind die Propheten Israels, die Jerusalem weissagen und predigen »Friede!«, wo doch kein Friede ist, spricht Gott der Herr.

Gegen falsche Prophetinnen

17Und du, Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Töchter deines Volks, die aus eigenem Antrieb als Prophetinnen auftreten, und weissage gegen sie 18und sprich: So spricht Gott der Herr: Weh euch, die ihr Binden näht für alle Handgelenke und Mützen für Köpfe jeder Größe, um Seelen damit zu fangen! Wollt ihr Seelen fangen in meinem Volk und Seelen für euch am Leben erhalten? 19Ihr entheiligt mich bei meinem Volk für eine Hand voll Gerste und einen Bissen Brot, dadurch dass ihr Seelen tötet, die nicht sterben sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten, durch euer Lügen unter meinem Volk, das gern auf Lügen hört.

20Darum, so spricht Gott der Herr: Siehe, ich will über eure Binden kommen, mit denen ihr die Seelen fangt wie Vögel, und will sie von euren Armen reißen und die Seelen, die ihr wie Vögel gefangen habt, befreien. 21Und ich will eure Mützen wegreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten, dass ihr sie nicht mehr fangen könnt. Und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin. 22Weil ihr das Herz der Gerechten durch Lügen betrübt, die ich nicht betrübt habe, und die Hände der Gottlosen stärkt, damit sie sich von ihrem bösen Wandel nicht bekehren, um ihr Leben zu retten: 23Darum sollt ihr nicht mehr Trug schauen und wahrsagen, sondern ich will mein Volk aus euren Händen erretten und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin.

Hesekiel 12:1-13:23LU17Bibelstelle anzeigen

Johannes 4

Jesus und die Frau aus Samarien

1Als nun Jesus erfuhr, dass den Pharisäern zu Ohren gekommen war, dass Jesus mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes – 2obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger –, 3verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa. 4Er musste aber durch Samarien reisen.

5Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. 6Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. 7Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 8Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. 9Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – 10Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

11Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser? 12Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. 13Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

15Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen! 16Spricht er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her! 17Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.« 18Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.

19Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. 21Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. 23Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.

27Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr? 28Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! 30Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

31Unterdessen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss! 32Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst. 33Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? 34Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 35Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte. 36Wer erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. 37Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. 38Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.

39Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, dass er bei ihnen bleibe; und er blieb dort zwei Tage. 41Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen. 42Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.

Johannes 4:1-42LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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