Deutsche Bibelgesellschaft

2. Mai

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 55

10Entzweie sie, Herr, verwirre ihre Sprache;

denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

11Sie umkreisen die Stadt Tag und Nacht auf ihren Mauern,

und Mühsal und Unheil ist drinnen.

12Verderbnis regiert darin,

Lügen und Trügen weicht nicht aus ihren Gassen.

13Denn nicht mein Feind schmäht mich,

das würde ich ertragen;

keiner, der mich hasst, tut groß wider mich,

vor ihm könnte ich mich verbergen;

14sondern du bist es, mein Gefährte,

mein Freund und mein Vertrauter,

15die wir freundlich miteinander waren,

die wir in Gottes Haus gingen inmitten der Menge!

16Der Tod übereile sie, dass sie lebendig zu den Toten fahren;

denn es ist lauter Bosheit bei ihnen.

Psalm 55:10-16LU17Bibelstelle anzeigen

1. Samuel 29

David wird von den Philistern zurückgeschickt

1Die Philister aber versammelten alle ihre Heere bei Afek, und Israel lagerte sich an der Quelle in Jesreel. 2Und die Fürsten der Philister zogen daher mit ihren Hundertschaften und Tausendschaften. David aber und seine Männer zogen hinterher mit Achisch.

3Da sprachen die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Achisch sprach zu ihnen: Das ist David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der nun bei mir gewesen ist Jahr und Tag; ich habe nichts an ihm gefunden seit der Zeit, da er abgefallen ist, bis heute. 4Aber die Obersten der Philister wurden zornig auf ihn und sprachen zu ihm: Schick den Mann zurück! Er soll zurückkehren an den Ort, den du ihm zugewiesen hast, damit er nicht mit uns in den Kampf ziehe und unser Widersacher werde im Kampf. Denn womit könnte er seinem Herrn einen größeren Gefallen tun als mit den Köpfen unserer Männer? 5Ist das nicht David, von dem sie singen im Reigen: Saul hat tausend geschlagen, David aber zehntausend?

6Da rief Achisch David und sprach zu ihm: So wahr der Herr lebt: Ich halte dich für redlich, und dass du mit mir aus- und einzögest im Heer, gefiele mir gut, denn ich habe nichts Arges an dir gespürt seit der Zeit, da du zu mir gekommen bist, bis heute; aber du gefällst den Fürsten nicht. 7So kehre nun um und zieh hin mit Frieden, damit du nicht tust, was den Fürsten der Philister missfällt. 8David aber sprach zu Achisch: Was habe ich getan, und was hast du gespürt an deinem Knecht seit der Zeit, da ich dir gedient habe, bis heute, dass ich nicht mitkommen darf und kämpfen gegen die Feinde meines Herrn, des Königs? 9Achisch antwortete und sprach zu David: Ich weiß es wohl, denn du bist mir lieb wie ein Engel Gottes. Aber die Obersten der Philister haben gesagt: Lass ihn nicht mit uns hinauf in den Kampf ziehen! 10So mach dich nun früh am Morgen auf mit den Knechten deines Herrn, die mit dir gekommen sind; macht euch früh am Morgen auf und zieht weg, sobald es tagt.

11Da machten sich David und seine Männer früh auf, um am Morgen wegzuziehen und ins Philisterland zurückzukehren. Die Philister aber zogen hinauf nach Jesreel.

1. Samuel 30

Davids Sieg über die Amalekiter

1Als nun David mit seinen Männern am dritten Tage nach Ziklag kam, waren die Amalekiter eingefallen ins Südland und in Ziklag und hatten Ziklag eingenommen und mit Feuer verbrannt 2und hatten die Frauen und alles, was in der Stadt war, Klein und Groß, gefangen genommen. Sie hatten aber niemand getötet, sondern sie weggeführt und waren ihres Weges gezogen. 3Als nun David mit seinen Männern zur Stadt kam und sah, dass sie mit Feuer verbrannt war und ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen waren, 4erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. 5Auch die beiden Frauen Davids waren gefangen genommen worden: Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters. 6Und David geriet in große Bedrängnis, weil das Volk ihn steinigen wollte; denn die Seele des ganzen Volks war erbittert, ein jeder wegen seiner Söhne und Töchter.

David aber stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott, 7und sprach zu dem Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs: Bringe mir den Efod her! Und als Abjatar den Efod zu David gebracht hatte, 8befragte David den Herrn und sprach: Soll ich dieser Schar nachjagen und werde ich sie einholen? Er sprach: Jage ihr nach! Du wirst sie einholen und retten. 9Da zog David hin mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren. Und als sie an den Bach Besor kamen, blieben etliche zurück. 10David aber und vierhundert Mann jagten der Schar nach; die zweihundert Mann aber, die zurückblieben, waren zu müde, um über den Bach Besor zu gehen.

11Und sie fanden einen Ägypter auf dem Felde; den führten sie zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken 12und gaben ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und als er gegessen hatte, kam sein Geist wieder zu ihm; denn er hatte in drei Tagen und drei Nächten nichts gegessen und kein Wasser getrunken. 13David sprach zu ihm: Zu wem gehörst du? Und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein junger Ägypter, eines Amalekiters Knecht, und mein Herr hat mich zurückgelassen; denn ich wurde vor drei Tagen krank. 14Wir sind eingefallen in das Südland der Kreter und in Juda und in das Südland Kalebs und haben Ziklag mit Feuer verbrannt.

15David sprach zu ihm: Willst du mich hinführen zu dieser Schar? Er sprach: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht tötest noch meinem Herrn überantwortest, so will ich dich hinführen zu dieser Schar. 16Und er führte ihn hinab. Und siehe, sie hatten sich ausgebreitet über das ganze Land, aßen und tranken und feierten ein Fest wegen all der großen Beute, die sie mitgenommen hatten aus dem Philisterland und aus Juda.

17Und David schlug sie vom Morgen bis zum Abend des nächsten Tages, dass keiner von ihnen entrann außer vierhundert jungen Männern; die stiegen auf die Kamele und flohen. 18So rettete David alles, was die Amalekiter genommen hatten; auch seine beiden Frauen rettete er. 19Und es fehlte nichts, weder Klein noch Groß, weder Söhne noch Töchter noch Beute noch alles, was sie sich genommen hatten; David brachte es alles zurück. 20Und David nahm alle Schafe und Rinder, und sie trieben sie vor der Herde her und sprachen: Das ist Davids Beute.

21Und als David zu den zweihundert Männern kam, die zu müde gewesen waren, um David zu folgen, und die man am Bach Besor gelassen hatte, gingen sie David entgegen und dem Volk, das mit ihm war. Und David trat zu ihnen und grüßte sie freundlich. 22Da sprachen alle bösen und heillosen Leute unter den Männern, die mit David gezogen waren: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, soll man ihnen nichts geben von der Beute, die wir gerettet haben; sondern jeder nehme nur seine Frau und seine Kinder mit sich und gehe seines Weges.

23Da sprach David: Ihr sollt nicht so tun, meine Brüder, mit dem, was uns der Herr gegeben hat; er hat uns behütet und diese Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. 24Wer sollte in dieser Sache auf euch hören? Wie der Anteil derjenigen, die in den Kampf gezogen sind, so soll auch der Anteil derjenigen sein, die beim Tross geblieben sind; sie sollen miteinander teilen. 25Und so blieb es weiterhin von diesem Tag an; und er machte es zu Satzung und Recht für Israel bis auf diesen Tag.

26Und als David nach Ziklag kam, sandte er von der Beute den Ältesten in Juda, seinen Freunden, und ließ sagen: Da habt ihr eine Segensgabe aus der Beute der Feinde des Herrn, – 27nämlich denen zu Bethel, denen zu Ramot im Südland, denen zu Jattir, 28denen zu Aroër, denen zu Sifmot, denen zu Eschtemoa, 29denen zu Karmel, denen in den Städten der Jerachmeeliter, denen in den Städten der Keniter, 30denen zu Horma, denen zu Bor-Aschan, denen zu Atach, 31denen zu Hebron und allen Orten, wo David mit seinen Männern aus und ein gegangen war.

1. Samuel 31

Das Ende Sauls und seiner Söhne

1Die Philister aber kämpften gegen Israel, und die Männer Israels flohen vor den Philistern und blieben erschlagen liegen auf dem Gebirge Gilboa. 2Und die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Jonatan und Abinadab und Malkischua, die Söhne Sauls. 3Und der Kampf tobte heftig um Saul, und die Bogenschützen fanden ihn, und er wurde schwer verwundet von den Schützen.

4Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und erstich mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich erstechen und treiben ihren Spott mit mir. Aber sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich hinein. 5Als nun sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm. 6So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger und alle seine Männer miteinander an diesem Tage. 7Als aber die Männer Israels, die jenseits der Ebene und gegen den Jordan hin wohnten, sahen, dass die Männer Israels geflohen und Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie die Städte und flohen auch. Da kamen die Philister und wohnten darin.

8Am andern Tage kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuplündern, und fanden Saul und seine drei Söhne, gefallen auf dem Gebirge Gilboa. 9Da hieben sie ihm sein Haupt ab und nahmen ihm seine Waffen ab und sandten sie im Philisterland umher, um es zu verkünden im Hause ihrer Götzen und unter dem Volk. 10Und sie legten seine Waffen in das Haus der Astarte, aber seinen Leichnam hängten sie auf an der Mauer von Bet-Schean.

11Als die Leute von Jabesch in Gilead hörten, was die Philister Saul angetan hatten, 12machten sich alle streitbaren Männer auf und gingen die ganze Nacht hindurch und nahmen die Leichname Sauls und seiner Söhne von der Mauer zu Bet-Schean und brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort. 13Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter dem Tamariskenbaum zu Jabesch und fasteten sieben Tage.

1. Samuel 29:1-31:13LU17Bibelstelle anzeigen

Apostelgeschichte 26

Die Verteidigungsrede des Paulus

1Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verteidigte sich: 2Es ist mir sehr lieb, König Agrippa, dass ich mich heute vor dir verantworten kann wegen all der Dinge, deren ich von den Juden beschuldigt werde, 3vor allem weil du alle Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst. Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhören.

4Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, 5die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der strengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer. 6Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist. 7Auf sie hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o König, von den Juden beschuldigt. 8Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?

9Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. 10Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu. 11Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte.

12Als ich darum nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester, 13sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete. 14Als wir aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf Hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken. 15Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; 16steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du gesehen hast und wie ich dir erscheinen will. 17Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende, 18um ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil mit denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich.

19Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, 20sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und unter den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun. 21Deswegen haben mich Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu töten. 22Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen soll: 23dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.

24Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das viele Studieren macht dich wahnsinnig. 25Paulus aber sprach: Hochgeehrter Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte. 26Der König, zu dem ich frei und offen rede, versteht sich auf diese Dinge. Denn ich bin gewiss, dass ihm nichts davon verborgen ist; denn dies ist nicht im Winkel geschehen. 27Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. 28Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen. 29Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.

30Da stand der König auf und der Statthalter und Berenike und die bei ihnen saßen. 31Und als sie sich zurückzogen, redeten sie miteinander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefängnis verdient hätte. 32Agrippa aber sagte zu Festus: Dieser Mensch könnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.

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Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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