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19. Tag: Lukas 10,17-42

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Rückkehr der Zweiundsiebzig

17Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 18Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. 19Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. 20Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Jesu Lobpreis des Vaters

21Zu der Stunde freute sich Jesus im Heiligen Geist und rief: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen. 22Alles ist mir übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater, noch, wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

23Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. 24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben’s nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben’s nicht gehört.

Die Frage nach dem ewigen Leben. Der barmherzige Samariter

25Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? 26Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« 5. Mose 6,5. 28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben.

29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? 30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. 32Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? 37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!

Maria und Marta

38Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. 39Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. 40Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! 41Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. 42Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.

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Zum Text
Natürlich merkt Jesus, dass die Absichten des Mannes nicht so ganz astrein sind (Vers 25). Darum lässt er ihn die Antwort auf seine Frage selbst geben. In Sachen Anwendung besteht dann aber doch noch Klärungsbedarf (Verse 29-37). Jesus macht deutlich: Meine Mitmenschen sind nicht nur diejenigen, die genauso denken, glauben und handeln wie ich, sondern jeder Mensch. Der Priester und der Levit, von denen Jesus erzählt, haben Angst, dass der Mann tot ist und sie sich durch den Kontakt mit ihm verunreinigen könnten. Diese Angst war ausschlaggebend für ihr Handeln. In allem geht es aber um die Beziehung zu Gott, der barmherzig ist (Vers 20) – und diese Beziehung sollte Auswirkungen auf unser Handeln haben.

Basic Jesus: Jesus und der einfache Glaube
Manchmal klingen Dinge hochkompliziert – dabei sind sie es gar nicht! Wenn man den religiösen Leitern der damaligen Zeit (und manchmal auch Christen heutzutage) zuhört, könnte man unter Umständen zu dem Schluss kommen, dass das mit dem Glauben ebenfalls solch eine komplizierte Angelegenheit ist. Jesus bricht das Ganze runter und kommt zu dem Schluss: Nix kompliziert! Kompliziert machen es die Menschen, die unzählige Zusatzregeln aufstellen (siehe 21. Tag). Letztlich geht es aber um die gelebte, persönliche Beziehung zu Gott (Verse 27-28). Alles andere – Werte, Verhalten etc. – ergibt sich daraus; es ist Folge/Ausdruck der Beziehung, nicht Bedingung (siehe 11. Tag).

die-Bibel.dev.4.21.9
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