Deutsche Bibelgesellschaft

13. Tag: Matthäus 9,32-10,25

In 40 Tagen durch das Matthäusevangelium

Bibeltext(e)

Matthäus 9

32Als diese nun hinausgingen, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. 33Da der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden. 34Aber die Pharisäer sprachen: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Die große Ernte

35Und Jesus zog umher in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen. 36Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. 37Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. 38Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.

Matthäus 10

Die Berufung der Zwölf

1Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.

2Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; 3Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; 4Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.

Die Aussendung der Zwölf

5Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht nicht in eine Stadt der Samariter, 6sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel. 7Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. 8Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch. 9Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, 10auch keine Tasche für den Weg, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.

11Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. 12Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; 13und wenn es das Haus wert ist, kehre euer Friede dort ein. Ist es aber nicht wert, so wende sich euer Friede wieder zu euch. 14Und wenn euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15Wahrlich, ich sage euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.

Die Ansage kommender Verfolgungen

16Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.

17Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichten überantworten und werden euch geißeln in ihren Synagogen. 18Und man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. 19Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet. 21Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater das Kind, und die Kinder werden sich empören gegen ihre Eltern und werden sie zu Tode bringen. 22Und ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig.

23Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.

24Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. 25Es ist für den Jünger genug, dass er werde wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!

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Zum Text
Da haben sie mal wieder eine Erklärung für ein Detail gefunden (9, 4), ohne das Ganze (9, 5) im Blick zu haben. Jesus dagegen hat das Ganze im Blick (9, 6) und hat auch schon eine Lösung gefunden (9, 7). Die Aufforderung zum Gebet bedeutet dabei nicht, dass die Jünger die Hände in den Schoß legen sollen. Denn im ganzen Kapitel 10 geht es ja darum, wie die Jünger solche Erntearbeiter werden. Jesus geht dabei übrigens sehr einfühlsam vor: Ist dir die Reihenfolge aufgefallen? In jedem guten Abenteuerfilm geht es normalerweise zuerst um den Auftrag, dann werden die Helden aufgerufen und am Ende ausgerüstet. Bei Jesus lief das etwas anders. Warum wohl?

Basis Jesus – Jesus beauftragt Jünger
»Nee, lasst mal! Das mach’ ich lieber selber. Jesus als der Sohn Gottes hätte allen Grund dazu gehabt, das zu seinen Jüngern zu sagen. Denn die waren alles andere als vollkommen und mussten auch noch viel dazulernen. Trotzdem gibt Jesus diesen Amateuren so einen wichtigen Auftrag.
Vers 12-15 macht deutlich, wie entscheidend der Auftrag für die Betroffenen war – Friede oder große Krise. Jesus fordert seine Jünger mit diesem Auftrag also ziemlich heraus. Aber er überfordert sie auch nicht, wie Vers 19 und 20 zeigen. Und dann ist da noch Vers 23:Damit sind alle Christinnen und Christen in der Pflicht, sich zumindest an Vers 7 ein.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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