32. Tag: Johannes 18,28-19,16a
In 35 Tagen durch das Johannesevangelium
Bibeltext(e)
Johannes 18
Jesu Verhör vor Pilatus
Johannes 19
Jesu Geißelung und Verspottung
Jesu Verurteilung
Jesu Kreuzigung und Tod
Zum Text
Die Frage, die Pilatus hier stellt, ist eine philosophische. Und eine höchst moderne noch dazu (18,38). Die Antwort steht ihm in der Person von Jesus im wahrsten Sinne des Wortes gegenüber (14,6). Vielleicht ist es das, was ihn dazu veranlasst, sich immer wieder gegen die Forderungen der Juden zu stellen – zumindest so lange, bis politische Erwägungen dann letztlich doch die Oberhand gewinnen (19,12). Ist er nicht standhaft genug? Oder füllt er lediglich seine Rolle in Gottes großem Plan aus (19,11)? Das zu beurteilen ist Gottes Aufgabe. Sicher ist: Er handelt entgegen seiner eigenen Überzeugung – und da steht Gott so gar nicht drauf (1Korinther 8)!
Basic Jesus – Jesu Todesurteil
Die religiöse Elite ist neidisch auf Jesus, weil er inzwischen mehr Anhänger hat als sie selbst. Weil sie um ihren Einfluss fürchten (11,48), stellen sie ihn vor ihr Gericht, wo er offen zugibt, Messias und Sohn Gottes zu sein – in ihren Ohren eine unheimliche Gotteslästerung, worauf nach 3Mose 24,15+16 die Todesstrafe steht, die sie aber leider nicht selbst, sondern nur die Römer vollstrecken dürfen. Pilatus und Herodes finden jedoch keinerlei Grundlage für die Verhängung der Todesstrafe (Lukas 23,2+14+15). Nur wegen der aufgehetzten Volksmenge gibt Pilatus um des lieben Friedens willen schließlich nach: Jesus wird als »König der Juden« zum Tod am Kreuz verurteilt. So stirbt ein völlig Schuldloser – und damit geht Gottes Plan in Erfüllung.