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31. Tag: Johannes 18,1-27

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Jesu Gefangennahme

1Als Jesus das geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron; da war ein Garten, in den gingen er und seine Jünger. 2Judas aber, der ihn verriet, kannte den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft dort mit seinen Jüngern. 3Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte der Hohenpriester und Pharisäer, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.

4Da nun Jesus alles wusste, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? 5Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin’s! Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen. 6Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin’s!, wichen sie zurück und fielen zu Boden.

7Da fragte er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus von Nazareth. 8Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt: Ich bin’s. Sucht ihr mich, so lasst diese gehen! 9Damit sollte das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.

10Nun hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. 11Da sprach Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?

Jesu Verhör vor Hannas und Kaiphas und die Verleugnung des Petrus

12Die Schar aber und ihr Oberst und die Knechte der Juden nahmen Jesus und banden ihn 13und führten ihn zuerst zu Hannas; der war der Schwiegervater des Kaiphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. 14Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es wäre gut, ein Mensch stürbe für das Volk.

15Simon Petrus aber folgte Jesus nach und ein anderer Jünger. Dieser Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Palast des Hohenpriesters. 16Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da kam der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, heraus und redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. 17Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin’s nicht. 18Es standen da aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlenfeuer gemacht, denn es war kalt, und sie wärmten sich. Aber auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.

19Der Hohepriester befragte nun Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. 20Jesus antwortete ihm: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. 21Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, sie wissen, was ich gesagt habe. 22Als er so redete, schlug einer von den Dienern, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sprach: Sollst du dem Hohenpriester so antworten? 23Jesus antwortete ihm: Habe ich übel geredet, so beweise, dass es übel ist; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich? 24Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas.

25Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht einer seiner Jünger? Er leugnete aber und sprach: Ich bin’s nicht. 26Spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm? 27Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krähte der Hahn.

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Zum Text
Jeder Mensch hat ein gewisses Bild vor Augen, wenn er an seinen Lebensabend denkt: die Rente genießen, mit den Enkeln rumtollen, gesund sein und eines Abends lebenssatt die Augen schließen, um am nächsten Tag nicht wieder aufzuwachen. Dieser Illusion gibt Jesus sich nicht hin. Er weiß um sein Ende (Vers 4). Entsprechend hat er alles auf diesen Tag hin ausgerichtet, hat letzte Anweisungen gegeben etc. Nichtsdestotrotz lässt ihn das alles nicht kalt (Vers 11). Er weiß, dass er sich für das, was er sagt und tut, einmal rechtfertigen muss (Vers 19) – und hat nichts zu verheimlichen (Verse 20-23). Eines Tages werden auch wir zu unserem Reden und Handeln befragt werden. Die Vorbereitungszeit läuft!

Basic Jesus – Jesus und Petrus
Petrus gehört zu den ersten Jüngern und hat von Anfang an eine herausragende Position im Jüngerkreis inne. Er ist mutig, draufgängerisch, gelegentlich etwas übereifrig. Einmal macht er ein paar Schritte auf dem Wasser, bricht dann aber ein. Er kann in einem Moment erstaunliche Lichtblicke haben, dann aber wieder total danebenliegen (Matthäus 16,16-19+22+23). Kurz vor Jesu Verhaftung verspricht Petrus ihm, ihn nie zu verlassen – dann allerdings flieht er und leugnet sogar, Jesus überhaupt zu kennen. Jesus lässt ihn deswegen aber nicht fallen: Er geht ihm nach, vergibt ihm, baut ihn auf (21,15-17). So wird aus einem fehlerhaften Menschen wie Petrus einer der führenden Männer der ersten Gemeinde.

die-Bibel.dev.4.21.9
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