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33. Tag: Johannes 19,16b-42

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

16Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde.

Jesu Kreuzigung und Tod

Sie nahmen ihn aber, 17und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

19Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. 20Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

23Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt Ps 22,19: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten.

25Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. 26Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

28Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund. 30Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.

31Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag –, baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden. 32Da kamen die Soldaten und brachen dem ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. 33Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; 34sondern einer der Soldaten stieß mit einer Lanze in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.

35Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt. 36Denn das ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde 2. Mose 12,46: »Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen.« 37Und ein anderes Schriftwort sagt Sach 12,10: »Sie werden auf den sehen, den sie durchbohrt haben.«

Jesu Grablegung

38Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. 39Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. 40Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit Spezereien, wie die Juden zu begraben pflegen. 41Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. 42Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war.

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Basic Christsein – Das Kreuz
Wie sehr man sich doch an Dinge gewöhnen kann – sogar an Folterwerkzeuge und Tötungsmittel! Das Kreuz ist so ein Fall. Es hängt um unseren Hals oder an unseren Wänden, ohne dass wir uns viel dabei denken. Und doch steht es für die schändlichste und grausamste römische Hinrichtungsart überhaupt: Lebendig angenagelt und (fast) nackt zur Schau gestellt werden; furchtbare Schmerzen, unstillbarer Durst, rasende Kopfschmerzen, hohes Fieber, Schock- und Angstzustände; Atemnot, Aufrichten unter unsäglichen Qualen, um nicht zu ersticken – die Seele tropfenweise aushauchen, oft über mehrere Tage. Jesus hat das alles freiwillig für dich und mich durchgemacht. Vielleicht denken wir daran, wenn wir das nächste Mal ein Kreuz sehen ⋯

Zum Text
Jesu Leben hat die Menschen herausgefordert. Mindestens genauso stark fordert auch sein Tod die Menschen damals wie heute heraus, sich zu positionieren. Für wen hältst du den Mann namens Jesus, der da am Kreuz stirbt? Glaubst du dem, was er über sich selbst sagt? Bist du für ihn oder gegen ihn? So krass es sich anhört: eine andere Antwortmöglichkeit gibt es nicht. Es ist wie bei einer T-Kreuzung: Man kann nur nach links oder nach rechts abbiegen, für oder gegen Jesus sein. Ein Geradeaus, ein neutrales Jein gibt es nicht. Pilatus nimmt die Herausforderung an, gibt sein Statement über Jesus ab (Verse 19-22). Und sogar heimliche Fans outen sich nun öffentlich (Verse 38-40).

die-Bibel.dev.4.21.9
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