22. Tag: Johannes 11,1-54
In 35 Tagen durch das Johannesevangelium
Bibeltext(e)
Johannes 11
Die Auferweckung des Lazarus
Der Entschluss zur Tötung Jesu
Zum Text
Stell dir vor, ein guter Freund von dir ist krank. Todkrank. Was tun? Hilfe holen (Vers 3). – Die lässt sich allerdings Zeit (Vers 6). Dann also warten und Gott immer wieder um Heilung bitten. – Nur tritt die nicht ein. Als die Hilfe endlich eintrudelt, ist der Freund bereits tot (Vers 17). Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung werden laut (Verse 21+32+37). Man versucht, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen (Vers 24) – das Leben muss schließlich weitergehen. Das ist die Regel. Glücklicherweise gibt es aber auch immer wieder Ausnahmen von dieser Regel (Verse 40-44). Warum? – Damit wir merken, wie genial unser Gott ist (Vers 15).
Basic Jesus – Jesus – einer für alle
Aus Angst davor, die wachsende Bewegung um Jesus könnte von der römischen Besatzungsmacht als Revolte aufgefasst und brutal niedergeschlagen werden bis hin zur Zerstörung Jerusalems und des Tempels, spricht der Hohepriester Kajaphas (Verse 49+50) sich dafür aus, dass Jesus beseitigt werden muss – zum Schutz von Volk und Land (Verse 48+50): einer für alle. Obwohl er Jesus alles andere als wohlgesinnt ist, liegt er damit voll in Gottes Plan, denn Jesus musste sterben (Lukas 24,46). Und sein ein für alle Mal (Hebräer 9,12) geschehenes Opfer reicht völlig aus, um die Gemeinschaft mit Gott wiederherzustellen. Wenn Gott für seine Ziele sogar Leute gebraucht, die unserer Einschätzung nach gegen ihn arbeiten, wie viel mehr dann uns als seine Jünger?!
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Johannes 11,25 (Kontext: 11,1-44)
Licht oder Finsternis, Leben oder Tod, von oben oder von unten, Wahrheit oder Lüge – das Johannesevangelium ist voll von diesen Gegensätzen. Und doch geht es immer um dieselbe Sache, nämlich zu illustrieren, was es bedeutet, mit Jesus verbunden bzw. von ihm getrennt zu sein. Gemeinschaft mit Jesus bedeutet Licht und Leben, denn er selbst ist das Leben. Jesus abzulehnen bedeutet Finsternis und Tod. Wenn Jesus von sich sagt, dass er die Auferstehung ist, bedeutet das, dass jeder, der sein Vertrauen auf ihn setzt, aus dem Todesbereich in die Lebenszone hinüberwechselt (5,24). Anders ausgedrückt: Er wird von neuem geboren (3,3; siehe 5. Tag), wird ein Kind Gottes und lebt von da an unter Jesu Führung und in seiner Gemeinschaft. Er erlebt die Auswirkungen der Auferstehung Jesu, denn Gott hat ihn mit Jesus zusammen lebendig gemacht (Epheser 2,5; Kolosser 2,13). Auch wenn er körperlich stirbt, trennt ihn das nicht von Jesus (8,51; 11,25; Römer 8,31-39). Er ist tot und doch nicht tot, denn er bleibt für immer mit ihm, der das Leben selbst ist (14,6; 1Johannes 5,11+12), verbunden. Sein irdischer Körper verwest zwar, später bekommt er dafür aber einen unvergänglichen Körper (Philipper 3,21; 1Johannes 3,2; siehe 34. Tag). Wer so mit Jesus auferstanden ist, braucht keine Angst mehr vor dem Tod zu haben (Hebräer 2,14+15).
Fazit: Jesus strotzt vor Leben. Wer mit ihm in Berührung kommt, wird für immer lebendig – wenn er selbst das will.