Deutsche Bibelgesellschaft

16. Tag: Johannes 7,53-8,11

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Johannes 7

53[Und sie gingen fort, ein jeder in sein Haus.

Johannes 8

1Jesus aber ging zum Ölberg.

Jesus und die Ehebrecherin

2Frühmorgens aber kam Jesus wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. 3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.

10Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? 11Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.]

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Zum Text
Mist, schon wieder nicht! Dabei schien der Plan so gut, ja, geradezu perfekt zu sein (Verse 4-6)! Jesus hätte doch einfach nur auf die Frage antworten müssen, aber stattdessen ⋯ kein klares Ja oder Nein, sondern eine Instruktion, wie die Steinigung ablaufen soll (Vers 7). Eine Aufforderung, die alle beschämt verschwinden lässt. Er lässt sich nicht auf ihre bösartigen Spielchen ein, sondern hält ihnen stattdessen den sprichwörtlichen Spiegel vors Gesicht. Die spannende Frage ist, was man aus solch einem Blick in den Spiegel macht: das Gesehene verdrängen oder sich bewusst damit auseinandersetzen? Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen.

Basic Jesus – Jesus und die Sünder
Von Sünde soll man sich fernhalten – das weiß jedes (jüdische) Kind! Wie viel mehr dann von Sündern! Jesus handhabt die Sache anders: Er sieht die Sünde, aber Berührungsängste mit den Menschen hat er keine. Wenn nötig, lädt er sich sogar selbst beim verhassten obersten Zolleinnehmer zum Essen ein (Lukas 19,1-10). Diese Begegnungen verändern das Leben vieler Menschen von Grund auf: Sie werden berührt, geheilt, finden zu Gott, ändern ihr Leben. Sie finden Jesus einfach anziehend: Er weiß um all die Dinge, die in ihrem Leben schon schiefgelaufen sind, aber das ist für ihn kein Grund, sich angewidert abzuwenden, sie zu belehren oder gar zu verurteilen (Verse 10+11). Er liebt sie, nimmt sie an. Diese Annahme ist die Grundlage für alle weiteren Veränderungen.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.24.4
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