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14. Tag: Johannes 7,1-24

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Die Reise zum Laubhüttenfest

1Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten. 2Es war aber nahe das Laubhüttenfest der Juden. 3Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mach dich auf von hier und geh nach Judäa, auf dass auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust. 4Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich bekannt sein. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt. 5Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.

6Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer da. 7Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. 8Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. 9Das sagte er und blieb in Galiläa.

10Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch er hinauf, nicht offen, sondern heimlich. 11Da suchten ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist er? 12Und es war ein großes Gemurmel über ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. 13Niemand aber redete offen über ihn aus Furcht vor den Juden.

Jesus auf dem Fest

14Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. 15Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift, wenn er es doch nicht gelernt hat? 16Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. 17Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. 18Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.

19Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? 20Das Volk antwortete: Du bist von einem Dämon besessen; wer sucht dich zu töten? 21Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan und es wundert euch alle. 22Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. 23Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe? 24Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht.

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Zum Text
»Bild dir deine Meinung!« – So lautet nicht nur der Slogan einer großen deutschen Tageszeitung, sondern dazu fordert auch Jesus seine Zuhörer auf (Verse 17+18). Nicht einfach die Meinung anderer ungeprüft übernehmen, sondern selbst den Kopf einschalten. Und so fordert er seine Zuhörer heraus: Ist meine Lehre unbiblisch, nur weil ich keinen Lehrer hatte (Vers 15)? War die Heilung des Kranken am Teich Betesda (Johannes 5,5-9) rechtens oder nicht? Jesu Statement ist klar (Verse 21-24). Damals wie heute lautet Jesu Frage an jeden von uns: Wie stehst du zu mir (Vers 67)? Denn Jesus ist nicht an Jasagern interessiert, sondern an »Überzeugungstätern«!

Basic Jesus – Jesus und das AT
Oft wird Jesus als Revolutionär bezeichnet – er habe sich Frauen gegenüber geradezu »modern« verhalten, vor allem aber habe er den Glauben an Gott revolutioniert. Aus dem kriegerischen Gott des AT sei durch ihn der liebende Gott des NT geworden. Jesus selbst sieht dies sicherlich ganz anders. Zeit seines Lebens macht er immer wieder deutlich, dass er das AT voll anerkennt. Er betont, dass er nicht vorhat, auch nur den geringsten Teil davon infrage zu stellen oder gar aufzulösen (Matthäus 5,17-19). Stattdessen bezieht er sich regelmäßig darauf und sieht sich selbst als Erfüllung der bereits im AT niedergeschriebenen Verheißungen (Lukas 4,21). Also kein Bruch, sondern eine kontinuierliche Weiterführung der alttestamentlichen Überlieferung.

die-Bibel.dev.4.21.9
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