12. Tag: Johannes 6,26-51
In 35 Tagen durch das Johannesevangelium
Bibeltext(e)
Johannes 6
Basic Christsein – Manna, Manna – die Story
Nach dem erfolgreichen Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (2Mose 14,30) beginnt der Zug durch die Wüste. Und schon beginnen die existenziellen Bedürfnisse Hunger und Durst, Unwillen im Volk zu verbreiten (2Mose 16,2). Gott lässt daraufhin unter anderem »Brot vom Himmel« regnen (2Mose 16,4+13-15), nämlich feine weiße Körner, die aussehen wie Reif und die wohl leicht süßlich schmecken (2Mose 16,31): das Manna oder Man. Die Israeliten sammeln es jeden Morgen vom Wüstenboden auf. Es ist reichlich vorhanden, sodass alle davon satt werden. Da es aber normalerweise nur einen Tag haltbar ist, müssen die Israeliten jeden Tag neu darauf vertrauen, dass diese Versorgung da sein wird – und das 40 Jahre lang! Als das Volk Israel dann im verheißenen Land Kanaan ist, hört auch die Versorgung mit dem Manna auf (Josua 5,12).
Zum Text
Wunder nicht um des Wunders willen, sondern um eine Botschaft rüberzubringen – dass das Jesu Anliegen ist, verstehen nicht alle gleich auf Anhieb (Verse 26+27). Das ist ja aber auch verständlich: Die Wunder sind so beeindruckend, dass man gar nicht erst auf den Gedanken kommt, dass da noch mehr sein könnte. So menschlich es ist, so schade ist es auch, denn man verpasst eine Menge (Verse 35+40)! Welche »Bedingungen« müssen erfüllt sein, um in den Genuss dieses Angebots zu kommen (Verse 29+47)? Und was muss von Gottes Seite aus geschehen, um all das möglich zu machen (Vers 51)?
Ich bin das Brot des Lebens.
Johannes 6,35 (Kontext: 6,1-59)
Jesus macht 5000 Menschen satt (6,1-15). Daraufhin will die Menschenmenge ihn zum König ausrufen. Jesus will aber nicht einfach nur einer sein, der Bäuche füllt (6,27); das tat Gott in der Geschichte ja schon durch das Manna. Das Speisungswunder soll vielmehr Licht darauf werfen, wer er selbst ist: Das Brot, das Gott, der Vater, gibt, das ganzheitlich und für immer satt macht. Brot, in Form von Brotfladen meist selbstgebacken, war zur damaligen Zeit das Hauptnahrungsmittel der Israeliten. Wer kein Brot hatte, konnte nicht einfach mal schnell eine Pizza in den Ofen schieben, sondern musste hungern. Brot steht also für ein sehr existenzielles Bedürfnis. Und Jesus sieht immer die ganze Existenz des Menschen. Wenn er von sich als Brot spricht, so schließt das alle Bereiche des menschlichen Seins mit ein. In diesem Kontext will er aber vor allem klarmachen, dass Gemeinschaft mit Gott nur auf einem Weg möglich wird, nämlich ihn selbst zu verspeisen: seinen Leib zu essen und sein Blut zu trinken (6,51+54-57). Das erst ist wahre Nahrung und wahrer Trank (6,55) und wer das tut, wird durch Jesus leben (6,57) und nie mehr Hunger oder Durst haben (6,35). Wie das geht? Sicher nicht so plastisch, wie die Juden annahmen (6,52), sondern einfach dadurch, voll und ganz darauf zu vertrauen, wer Jesus ist, und darauf, was er getan hat.
Fazit: Jesus selbst schenkt das wahre Leben. Wer ihm vertraut, den macht er vollkommen satt – schon jetzt und für immer.