9. Tag: Johannes 5,1-18
In 35 Tagen durch das Johannesevangelium
Bibeltext(e)
Johannes 5
Die Heilung am Teich Betesda
Basic Christsein – Sabbat
Der Sabbat war für Israel ein freudiger wöchentlicher Gedenktag an Gottes große Taten: die Vollendung der Schöpfung (1Mose 2,2+3; 2Mose 20,8-11) und die Befreiung aus Ägypten (5Mose 5,12-15). An diesem »Tag, der dem Herrn gehört« (2Mose 16,23), war heilige Ruhe angesagt. Wer dennoch ganz normal arbeitete, sollte aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Die fromme Elite hatte nun über die Jahrhunderte ihre ganz eigene, pedantische Auslegung dieser eigentlich positiv gemeinten Sabbatruhe entwickelt, in der auch Heilen als verbotene Arbeit galt. Jesus, der oft auch am Sabbat heilte (z. B. Verse 9+10+18; 9,1-14), widerspricht dieser Auslegung, weil sie widersprüchlich ist (z. B. 7,22+23) und außerdem der Mensch dabei auf der Strecke bleibt (Markus 2,27). Für Jesusnachfolger ist das alte Sabbatgebot nicht mehr bindend (Kolosser 2,16+17); dennoch ist es weiterhin gut und wichtig, regelmäßig zur Ruhe zu kommen, sich daran zu erinnern, was Gott im eigenen Leben schon alles getan hat, und sich Zeit für die Beziehung mit ihm zu nehmen.
Zum Text
Ist es nicht verrückt, wie fixiert manche Paragrafenreiter auf die Einhaltung bestimmter Regeln sein können, dass sie keine Augen haben für ein Wunder, das ihnen im wahrsten Sinne des Wortes über den Weg läuft (Verse 10-12)? Jemand – genauer gesagt: Jesus – sieht in ihnen nicht die höchste Autorität. Eine richtige, aber todbringende Ansicht (Verse 17+18)!