Deutsche Bibelgesellschaft

18. Tag: Markus 10,1-31

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 10

Von Ehe und Ehescheidung

1Und er machte sich von dort auf und kam in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordans. Und abermals lief das Volk in Scharen bei ihm zusammen, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermals.

2Und Pharisäer traten hinzu und fragten ihn, ob es einem Mann erlaubt sei, sich von seiner Frau zu scheiden, und versuchten ihn damit. 3Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4Sie sprachen: Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. 5Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härte willen hat er euch dieses Gebot geschrieben; 6aber von Anfang der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau. 7Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, 8und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10Und im Haus fragten ihn die Jünger abermals danach. 11Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht ihr gegenüber die Ehe; 12und wenn die Frau sich scheidet von ihrem Mann und heiratet einen andern, bricht sie die Ehe.

Die Segnung der Kinder

13Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Reichtum und Nachfolge

17Und als er hinausging auf den Weg, lief einer herbei, kniete vor ihm nieder und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 18Aber Jesus sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als der eine Gott. 19Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemanden berauben; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.« 20Er aber sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf. 21Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! 22Er aber wurde betrübt über das Wort und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.

23Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen! 24Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist’s, ins Reich Gottes zu kommen! 25Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. 26Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann dann selig werden? 27Jesus sah sie an und sprach: Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.

Der Lohn der Nachfolge

28Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, 30der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben. 31Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind.

Markus 10:1-31LU17Bibelstelle anzeigen

Basic Christsein – Ohne Moos nix los?
Wir brauchen Geld – keine Frage! Um Brot und Kleidung zu kaufen, brauchen wir dieses Zahlungsmittel einfach. Jesus meint auch nicht, dass es grundsätzlich falsch ist, (viel) Geld zu haben. Er wendet sich aber gegen eine Abhängigkeit vom Geld, wie dies beim reichen Kornbauern der Fall ist (Lk 12,19). Letztlich sollen wir nicht von unserem Besitz abhängig sein, sondern von Gott (Lk 16,13; 1 Tim 6,17). Er kann hier eine völlig neue Freiheit schenken: Im Broterwerb will Gott den Sorgendruck von uns nehmen (Mt 6,26), denn er selbst will unser Versorger sein (1 Petr 5,7)! Jemand hat mehr als genug? Den ruft Gott zur Genügsamkeit auf (Phil 4,11; 1 Tim 6,8). Also völlig egal, ob viel oder wenig Geld – immer gilt, Gott mitreden zu lassen!

Zum Text
Achtung, Falle (Vers 2)! Aber keine Chance: Jesus hat die Falle schon längst gewittert und lädt dazu ein, selbst den Kopf einzuschalten (Vers 3). Was dabei rauskommt, ist recht flach, wenn man bedenkt, dass da gerade die fromme Führungsebene antwortet. Sie gucken nur auf den Buchstaben, entdecken aber nicht das Prinzip, beziehen nicht die Umstände mit ein, die zu dem Zugeständnis geführt haben. Da muss Jesus Aufklärungsarbeit leisten, wobei er bis zu den Ursprüngen zurückgeht (Verse 5-12). Spannende Frage: Wie stehst du zu diesem Thema? Muss das Prinzip so umgesetzt werden oder darf man bei Bedarf auch vom Zugeständnis Gebrauch machen?

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
Folgen Sie uns auf: