BasisBibel (BB)
20

Die Zehn Gebote

201Gott sprach alle diese Worte:2»Ich bin der Herr20,2 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR., dein Gott!Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt20,2 aus Ägypten geführt: 2. Mose/Exodus 1–15 erzählt, wie Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit.aus dem Leben in der Sklaverei.3Du sollst neben mir20,3 neben mir: Für Israel darf es keine anderen Götter geben. Ihre Verehrung wäre ein Vergehen gegen den Gott Israels. keine anderen Götter haben!4Du sollst dir kein Bild von Gott20,4 Bild von Gott: Aus Stein, Ton, Holz oder Metall gefertigtes kleines Standbild einer Gottheit. Seine Herstellung und Verehrung waren in Israel verboten. machen!Nichts, was im Himmel und auf der Erde istund im Wasser unter der Erde, kann ihn darstellen.5Du sollst keine anderen Götter20,5 Götter: Götter, die von anderen Völkern verehrt werden. Israel hat nur einen einzigen Gott. anbeten und verehren!Denn ich bin der Herr, dein Gott.Ich bin ein eifersüchtiger Gott20,5 eifersüchtiger Gott: Gott will nicht, dass sein Volk andere Götter anbetet und sich von ihnen Hilfe erhofft. Er will sein einziger Gott sein.:Die mir untreu werden, lasse ich nicht davonkommen.Wenn die Väter Schuld20,5 Schuld: Konkrete Verfehlungen, die von Gott trennen und das Gewissen belasten können. auf sich geladen haben,ziehe ich auch die Kinder zur Verantwortung –bis zur dritten und vierten Generation.6Doch die mich lieben und meine Gebote befolgen,erfahren meine Güte noch in tausend Generationen.

7Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes,nicht missbrauchen20,7 missbrauchen: Beim Schwören wurde der Name Gottes in der Schwurformel verwendet. Wer lügt, soll sich auf keinen Fall auf Gott berufen.!Denn wer das tut, den wird der Herr bestrafen.8Du sollst an den Sabbat20,8 Sabbat: In der Bibel der siebte Tag der Woche, heute unser Samstag. Er gilt im Judentum als Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden darf. denken!Er soll ein heiliger Tag sein!9Sechs Tage in der Woche darfst du jede Arbeit tun.10Aber der siebte Tag ist ein Ruhetag.Er gehört dem Herrn, deinem Gott.An diesem Tag darfst du keine Arbeit tun:weder du selbst noch dein Sohn oder deine Tochter,dein Sklave oder deine Sklavin20,10 Sklaven: Sie gehörten zum Eigentum anderer Menschen, bekamen keinen Lohn für ihre Arbeit und konnten nicht frei über ihr Leben entscheiden.,auch nicht dein Vieh oder der Fremde20,10 Fremder: Person, die nicht zur Gemeinschaft Israels gehört und häufig wirtschaftlich schlechter gestellt war. Fremde sind durch das Gastrecht geschützt. in deiner Stadt.11Denn in sechs Tagen hat der Herrden Himmel, die Erde und das Meer gemacht20,11 den Himmel, die Erde und das Meer gemacht: Von der Erschaffung der Welt erzählt 1. Mose/Genesis 1,1–2,4.mit allem, was dort lebt.Aber am siebten Tag ruhte er.Deswegen hat der Herr den Ruhetag gesegnetund ihn zu einem heiligen Tag gemacht.

12Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren20,12 ehren: Die Eltern mit Respekt und Würde behandeln und auch bei Krankheit oder im Alter für sie sorgen.und für sie sorgen!Dann wirst du lange leben in dem Land,das der Herr, dein Gott, dir geben wird.13Du sollst nicht töten!14Du sollst nicht ehebrechen20,14 Ehebruch: Außerehelicher Geschlechtsverkehr von Verheirateten.!15Du sollst nicht stehlen!16Du sollst nichts Falsches über deinen Nächsten sagen20,16 nichts Falsches sagen: Dieses Gebot bezieht sich ursprünglich auf die Falschaussage vor Gericht.!17Du sollst nichts begehren,was deinem Nächsten gehört:weder sein Haus noch seine Frau,seinen Sklaven oder seine Sklavin,sein Rind, seinen Esel oder irgendetwas anderes.«

Das Volk bittet Mose um Vermittlung

18Das ganze Volk sah, wie es donnerte und blitzte.Das Widderhorn20,18 Widderhorn: Hebräisch schofar. Ein Musik- und Signalinstrument, das aus dem Horn eines Widders hergestellt wird. erscholl, und der Berg rauchte.Da zitterten sie vor Angst und blieben in der Ferne.19Sie sagten zu Mose20,19 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:»Rede du mit uns! Auf dich wollen wir hören.Aber Gott soll nicht mit uns reden, sonst sterben wir.«20Mose sagte zum Volk: »Fürchtet euch nicht!Gott ist gekommen, weil er euch auf die Probe stellen will.Haltet euch vor Augen, dass er zu fürchten ist,damit ihr kein Unrecht tut.«21So blieb das Volk in der Ferne.Mose aber näherte sich dem Dunkel, in dem Gott war.

Das Bundesbuch

2. Mose/Exodus 20,22–23,33

Einleitung

22Der Herr20,22 Herr: Hier steht im Hebräischen der Gottesname. Bereits in der Antike war es üblich, den Gottesnamen nicht auszusprechen, sondern ihn beim Lesen durch das hebräische Wort für »Herr« (adonaj) zu ersetzen. In deutschen Bibeln wird das in der Regel durch eine besondere Schreibweise kenntlich gemacht: HERR. sagte zu Mose20,22 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote.:So sollst du zu den Israeliten sagen:Ihr habt gesehen, wie ich vom Himmel her zu euch geredet habe.23Ihr sollt euch neben mir20,23 neben mir: Für Israel darf es keine anderen Götter geben. Ihre Verehrung wäre ein Vergehen gegen den Gott Israels. keine Götter machen.Weder Götter aus Silber20,23 Götter aus Silber: Standbild einer Gottheit, dessen Herstellung und Verehrung in Israel verboten war. noch Götter aus Golddürft ihr euch machen.

Anweisungen für den Bau eines Altars

24Einen Altar20,24 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden. aus Erde sollst du mir errichten.Darauf schlachte deine Schafe, Ziegen und Rinder,um sie als Brandopfer20,24 Brandopfer: Das geschlachtete Opfertier wird mit Ausnahme der Haut bzw. des Fells vollständig auf dem Brandopferaltar verbrannt. und Dankopfer20,24 Dankopfer: Als Schlachtopfer dargebrachtes Tier, durch das der Dank für Gottes Hilfe zum Ausdruck gebracht wird. darzubringen.Überall, wo ich meinen Namen anrufen lasse,will ich zu dir kommen und dich segnen20,24 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen..25Wenn du mir aber einen Altar aus Steinen bauen willst,darfst du keine behauenen Steine nehmen.Denn Steine, die du mit dem Meißel bearbeitet hast,sind entweiht.26Steig nicht auf Stufen zu meinem Altar empor,denn dabei könnte man unter dein Gewand sehen.