1Sei nicht vorschnell mit deinem Mund!Lass dich von deinem Herzen nicht dazu drängen,
unnötige Worte vor Gott auszusprechen.
Denn Gott ist im Himmel,
du aber bist auf der Erde.
Deshalb lass es mit wenigen Worten genug sein.
2Denn: »Wer viel grübelt, fängt an zu träumen.
Und wer viele Worte macht, redet manchen Unsinn.«
3Wenn du vor Gott ein Gelübde ablegst,
dann erfülle es so bald wie möglich!
Denn Gott gefällt es nicht,
wenn einer vorschnell etwas verspricht.
Was du versprochen hast,
sollst du einhalten.
4Besser ist es, kein Gelübde abzulegen,
als etwas zu versprechen und es nicht einzuhalten.
5Lass nicht zu, dass dein Mund dich zur Sünde verführt!
Und behaupte nachher nicht vor dem Boten Gottes:
Es geschah nur aus Versehen!
Warum willst du Gottes Zorn auf dich ziehen,
indem du dich so herauszureden versuchst?
Dann wird er das Werk deiner Hände zerstören.
6Wo einer anfängt, viel zu träumen,
kommt am Ende nur Unsinn und viel Gerede heraus.
Du aber halte dich daran: Nimm Gott ernst!
Wie es auf dem Land zugeht
7Auf dem Land kannst du beobachten,
wie die armen Leute unterdrückt werden.
Und wenn sie vor Gericht ziehen,
bekommen sie kein Recht.
Doch darüber musst du dich nicht wundern!
Denn über dem einen Beamten steht ein anderer
und über beiden ein Höherer und hält die Hand auf.
8Bei allem wäre es ein Vorteil für das Land:
ein König, der für die Bestellung der Felder sorgt.
Sprichwörter über den Reichtum
9»Wer das Geld liebt, will mehr davon.
Und wer den Reichtum liebt, bekommt nie genug.«
Auch das ist Windhauch!
10»Wenn der Besitz wächst und wächst,
gibt es auch mehr Leute, die davon essen.«
Welchen Vorteil hat dann sein Besitzer davon?
Er darf dabei zuschauen!
11»Süß ist der Schlaf des Arbeiters,
ganz gleich, ob er wenig oder viel zu essen hat.«
Wer aber reich ist und alles hat,
dem raubt der Überfluss den Schlaf.
Wenn Reichtum verloren geht
12Es gibt einen traurigen Fall,
den ich unter der Sonne beobachtet habe:
Da ist ein Geschäftsmann,
der hat seinen Reichtum gespart.
Doch es hat ihm nichts genützt.
13Denn sein Reichtum ging durch ein Unglück verloren.
Auch hatte er einen Sohn und Erben.
Doch von dem, was er gespart hatte,
blieb nichts in seiner Hand zurück.
14Wie einer aus dem Leib seiner Mutter kam,
nackt muss er wieder davon, wie er gekommen ist.
Und von dem Geld, das durch seine Hand ging,
kann er keinen Lohn für seine Arbeit mitnehmen.
15Auch das ist ein trauriger Fall:
Genauso, wie einer gekommen ist, muss er wieder gehen.
Welchen Gewinn hat er dann davon?
Ganz umsonst hat er sich angestrengt.
16Den Rest seines Lebens isst er sein Brot im Dunkeln.
Dabei hat er viel Ärger, Leid und Bitterkeit.
Freue dich an dem, was du hast
17Schau, was ich in Erfahrung gebracht habe:
Es ist ein echtes Glück,
zu essen, zu trinken und das Leben zu genießen.
Das ist der Ausgleich für die ganze Arbeit,
mit der sich der Mensch unter der Sonne abmüht.
Das bleibt ihm in der kurzen Zeit seines Lebens,
die Gott ihm geschenkt hat.
Ja, das ist sein Anteil!
18Und es gibt auch diesen Fall:
Gott schenkt einem Menschen Reichtum und Schätze.
Darüber hinaus lässt er ihn von seinen Gütern essen.
Er darf seinen Besitz und sein Leben genießen
als Ausgleich für seine Arbeit.
Das ist eine ganz besondere Gabe Gottes.
19Darum soll er nicht viel über sein Leben nachdenken.
Denn Gott beschenkt ihn mit der Freude seines Herzens.