Deutsche Bibelgesellschaft

Septuaginta (LXX)

Die Septuaginta

Als Septuaginta bezeichnet man die antike griechische Übersetzung des Alten Testaments. Sie enthält über die aus dem Hebräischen übersetzten Schriften hinaus noch weitere Bücher, die teilweise unter der Bezeichnung „Deuterokanonische Schriften“ bzw. „Apokryphen des Alten Testaments“ in die deutschen Bibelausgaben aufgenommen sind. Nach den Abteilungen des griechischen Kanons handelt es sich um folgende zusätzliche Schriften:

Geschichtliche Bücher: 1. Esra, Judit, Tobit, 1.–4. Makkabäer
Poetische Bücher: Oden, Weisheit, Sirach, Psalmen Salomos
Prophetische Bücher: Baruch, Brief Jeremias, Susanna, Bel und der Drache

Die Übersetzung

Die Septuaginta ist über einen langen Zeitraum entstanden. Die griechische Übersetzung der Bücher des Alten Testaments beginnt mit dem Buch Genesis im frühen 3. Jh. v. Chr. und endet mit dem Buch Kohelet im 2. Jh. n. Chr. Auch Stil und Ausführung der einzelnen Übersetzungen sind unterschiedlich. Es gibt wörtliche und freie Übersetzungen. Dabei spielt auch eine Rolle, ob gesetzliche, erzählende oder poetische Texte übersetzt werden. Schließlich ist noch zu bedenken, dass sich die hebräischen Vorlagen, die für die Übersetzung der einzelnen Bücher verwendet wurden, teilweise vom masoretischen Text unterscheiden (besonders bei Buch Jeremia). So ist die Septuaginta, die auch als Griechische Bibel bezeichnet werden kann, ein eigenständiges Werk.

Die Bedeutung für das Neue Testament

Für das Neue Testament besitzt die Septuaginta mindestens den gleichen Stellenwert wie der hebräische Text. Denn für die griechisch-sprechenden Christinnen und Christen der ersten Stunde war die Septuaginta die Heilige Schrift. Entsprechend stützten sich auch die Autoren des Neuen Testaments, wenn sie alttestamentliche Stellen aufnahmen, mehr auf den griechischen Text der Septuaginta als auf dem hebräischen (und aramäischen) Text. Bei der Interpretation neutestamentlicher Aussagen spielt deshalb die griechische Textgestalt des Alten Testaments eine entscheidende Rolle.

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Die Handausgabe von Rahlfs – Hanhart

Seit ihrem Erscheinen im Jahr 1935 ist die Handausgabe von Alfred Rahlfs eine wichtige Grundlage für die Erforschung der Septuaginta. Ihr griechischer Text basiert im Wesentlichen auf den drei großen Handschriften, dem Codex Vaticanus (4. Jh. n. Chr.), dem Codex Sinaiticus (4. Jh. n. Chr.) und dem Codex Alexandrinus (5. Jh. n. Chr.). Wo die Handausgabe dem Text des Vaticanus nicht folgt, werden in der Regel Lesarten aus dem Sinaiticus oder dem Alexandrinus geboten. Nur selten wird eine andere Lesart oder eine Konjektur in den Text aufgenommen. Nicht immer lassen sich die Begründungen aus dem textkritischen Apparat allein erschließen. Trotzdem sind die textkritischen Entscheidungen für die wahrscheinlichste und älteste Lesart in den meisten Fällen zutreffend. Alfred Rahlfs hatte nicht nur ein gutes Gespür für die Textgeschichte, sondern auch eine große Erfahrung im Umgang mit der Septuaginta. Mit der Handausgabe ist ihm ein Meisterwerk gelungen. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde eine Neuausgabe seiner Septuaginta von Robert Hanhart (*1925) vorbereitet, die 2006 bei der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen ist. Sie basiert auf der Handausgabe von Alfred Rahlfs, doch wurden der Bibeltext und die Apparateinträge an weit über tausend Einzelstellen korrigiert und ergänzt. Damit erfüllt die Handausgabe auch weiterhin ihren Zweck. Sie bietet vor allem Studierenden sowie Pfarrer und Pfarrerinnen den Text der Septuaginta in einer zuverlässigen Bearbeitung und zu einem erschwinglichen Preis.

BIBELDIGITAL Septuaginta

Die Septuaginta-Ausgabe von Alfred Rahlfs ist eine wichtige Grundlage für Studium und Wissenschaft. Sie bietet den griechischen Text des Alten Testaments und der Apokryphen.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.3
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