Deutsche Bibelgesellschaft

heilig, heiligen, Heiligkeit

»Heilig« ist im Alten Testament alles, was Gott und der göttlichen Sphäre zugehört. Das ist aus priesterlicher Sicht der → Tempel und dort wieder in besonderem Maße die heiligen Geräte, die Altäre, die → Bundeslade und der innerste Raum des Tempels, der das »Allerheiligste« heißt. Nur wer selbst geheiligt (geweiht) ist, kann sich dieser Sphäre nahen, ohne Schaden zu nehmen (Num 4,15; Ex 30,29). Die → Opfer, die Gott dargebracht werden, sind in abgestuftem Maße heilig, und entsprechend dürfen unterschiedliche Personenkreise einen Anteil davon verzehren: beim Mahlopfer die ganze Gemeinde (Lev 7,15-21), bei den Erntegaben ans Heiligtum und bei bestimmten Opferanteilen alle Angehörigen der Priesterfamilien (Num 18,11-19), bei den Sühneopfern die Priester allein (Lev 6,19-22).

Es gehört zum Dienst der Priester, genau zu unterscheiden – und das Volk unterscheiden zu lehren – zwischen »heilig« und »unheilig« (profan), also die Grenze zu wahren zwischen der Sphäre des heiligen Gottes und des unheiligen Menschen (Lev 10,10). Zugleich aber haben die Priester zwischen beiden Sphären zu vermitteln, damit die Menschen imstande sind, Gott heilige Gaben darzubringen, und damit von dem heiligen Gott dafür Heil in das Leben der Menschen einströmen kann.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.29.1
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