Deutsche Bibelgesellschaft

Josua 3,5–11.17 | 1. Sonntag nach Epiphanias | 12.01.2025

Einführung in das Buch Josua

Das Buch Josua – welches? Das ist die erste und im wörtlichen Sinne grundlegende Frage, wenn man an einen Predigttext aus diesem Buch herantritt. Denn es liegen uns drei je eigenständige Ausgaben vor. Diese drei Ausgaben oder Buchgestalten werden durch den masoretischen Text (MT), die griechische Übersetzung der Septuaginta (LXX) sowie ein fragmentarisch erhaltenes Manuskript aus Qumran (4QJosha) bezeugt. Alle drei Zeugen weisen Eigenheiten auf, die nicht im Lauf der Textüberlieferung entstanden sein können, sondern jeweils das Ergebnis planvoller literarischer Gestaltung darstellen. So ist LXX nicht nur ca. fünf Prozent kürzer als MT bzw. MT ca. fünf Prozent länger als LXX, wobei die längeren MT-Texte häufig aus inhaltlichen Gründen als sekundäre Erweiterungen einzuschätzen sind. Vielmehr bietet LXX ihrerseits auch an mehreren Stellen Text, der in MT nicht geboten wird. Hinzu kommen Unterschiede in der Abfolge von Perikopen und in einem Fall (Jos 5,2–9) eine je eigene Variation des gemeinsamen Themas. Ein vergleichbares Bild ergibt sich trotz der insgesamt spärlichen Textbezeugung für 4QJosha; die beiden anderen Josua-Manuskripte aus Qumran, 4QJoshb und XJoshua, bezeugen demgegenüber eine MT nahestehende protomasoretische Textform. Es liegen uns also drei je eigenständige Ausgaben des Josuabuches vor, denen als solchen grundsätzlich das gleiche Recht zukommt – weshalb es in der Predigtvorbereitung durchaus gewinnbringend sein kann, die unterschiedlichen Ausgaben gegebenenfalls im Vergleich zu analysieren und zu interpretieren. Da sich die Frage für jede Perikope individuell stellt, wird sie im Abschnitt Exegese kompakt (s.u.) für den hier behandelten Predigttext aufgenommen.

Die Gliederung des kanonischen Buches, in der seine drei Ausgaben übereinstimmen, kann in gröbster Form durch die beliebte Zweiteilung nachvollzogen werden: Landnahme in Jos 1–12, Landverteilung in Jos 13–24. Etwas genauer und dem Stoff in den ersten und letzten Kapiteln sehr viel angemessener ist demgegenüber eine Grobgliederung in vier Buchteile:

Jos 1,1–5,15  

Auftakt der Epoche mit dem Einzug unter Josua

Jos 6,1–12,24

Eroberung des Landes

Jos 13,1–21,42

Verteilung des Landes

Jos 21,43–24,33

Abschluss der Epoche mit Abschieden und Abschiedsreden

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Die Josua-Erzählung ist ihrerseits Teil eines übergreifenden literarischen Kontextes – oder genauer: literarischer Kontexte. Zum einen wird erst im Josuabuch vom Einzug Israels in sein Land erzählt, auf den die Hörerin oder der Leser der kanonischen biblischen Darstellung seit dem Auszug des Volkes aus Ägypten wartet, und damit die Großerzählung vom Exodus zu ihrem Abschluss gebracht. Zum anderen beginnt mit der in Josua erzählten Einnahme und Verteilung des verheißenen Landes die bis ans Ende der Königebücher reichende Darstellung der ‚Geschichte Israels‘ in seinem Land, die durch die im Deuteronomium übermittelten Gebote für das Leben in diesem Land gleichsam grundgelegt worden ist.

In dieser Scharnierstellung des Buches spiegelt sich seine Entstehungsgeschichte. Eine Josua-Erzählung, die die Konturen der vorliegenden kanonischen Darstellung aufweist, ist vermutlich erstmals durch eine deuteronomistische (dtr) Redaktion des literarischen Kontextes Dtn–2Kön in der Exilszeit konzipiert worden. Diese dtr Josua-Erzählung dürfte folgende Gestalt gehabt haben:

Jos 1; *3–4

Auftakt der Epoche

Jos 6*; 7,2–5a; 8,1–29; 9*; 10; 11; 12* 

Landnahme

Jos 21,43–45; 22,1–6; 23*; Ri 2,6–10

Abschluss der Epoche

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Im Darstellungsbereich der Landnahme wurde dabei augenscheinlich eine bereits erzählerisch gestaltete vor-dtr Überlieferung verarbeitet.

Die dtr Josua-Erzählung erfuhr diverse Erweiterungen auf dem Weg zum kanonischen Josuabuch. Zunächst sind hier sekundär-dtr Bearbeitungen zu nennen, wie sich z.B. an Jos 23 gut ablesen lässt, wo der dtr Grundbestand in V. 1–3.6(?).11.14–16a erweitert wurde um die nachdrücklich eingeschärfte Warnung vor jeglicher Verbindung mit den Völkern des Landes. Aufs Buchganze gesehen besonders bedeutsam war sodann der Einbau des literarisch späten, aber gleichfalls unter Verwendung älterer Überlieferung konzipierten Landverteilungsberichts in Jos 13–19 (20–21).

Redaktionelle Bearbeitungen von unterschiedlicher Reichweite (und von Belang für die von der Perikopenordnung vorgesehenen Predigttexte) sind am Anfang und am Ende des Buches feststellbar. Zum einen liegt in Jos 2,1–24; Jos 3,1.5.9–11.13.16a*; 4,21–5,1; 6,17–19.22–23.24b–25; 7,1.5b–26 eine späte, literargeschichtlich als nachpriesterlich einzuordnende Fortschreibungsschicht vor. Ihr Programmtext ist die Erzählung von der Kanaanäerin Rahab, die gegen jede Erwartung Jhwh als Gott bekennt und sich solidarisch zu Israel hält. Einen sehr viel weiteren, bis in die Genesis zurückreichenden literarischen Horizont weist zum anderen die Hexateuch-Redaktion auf, die für die Einfügung der zweiten Abschiedsrede Josuas in Jos 24 verantwortlich zeichnet und darauf zielt, die in Entstehung befindlichen literarischen Größen des Pentateuch einerseits und des Josuabuches andererseits zu einem Werk zusammenzubinden.

Neben und nach diesen Wachstumsstufen sind schließlich, wie in einer Überlieferung dieses Umfangs und Inhalts wenig verwunderlich, vielfältige lokale Fortschreibungen auszumachen. Darunter sind kleine und kleinste Zusätze, aber auch literarisch und theologisch durchaus gewichtige Stücke, allen voran die drei Exodusreminiszenzen in Jos 5, die den Einzug ins Land als Abschluss des Auszugs aus Ägypten inszenieren.

Angesichts dieser Entstehungsgeschichte des Buches ist auch die Frage nach seinem historischen Kontext nur im Plural zu beantworten. Die im Bereich Jos 6ff. verarbeitete vor-dtr Landnahmeerzählung dürfte in der Spätphase des Königreichs Juda entstanden sein, die formative dtr Josua-Erzählung in der Exilszeit, d.h. unter dem Eindruck der historischen Katastrophe Judas 587 v. Chr. Demgegenüber sind sowohl die für Jos 24 verantwortliche Hexateuch-Redaktion als auch die mit Jos 2 beginnende Fortschreibung in der fortgeschrittenen Perserzeit zu verorten. Dafür sprechen die jeweils vorausgesetzten Bezugstexte im Pentateuch, im Fall der Jos-2-Schicht darüber hinaus auch das augenscheinlich auf lebensweltliche Verhältnisse in der persischen Provinz Jehud bezogene Anliegen. Letztere wies eine ethnische und religiöse Pluralität auf, die zu einem offenen gesellschaftlichen Konflikt über die Frage des Umgangs mit nicht-israelitischen ‚Anderen‘ führte. Das belegt der scharfe Streit um exogame Ehen, den Esr 9–10; Neh 13 einerseits und Ruth andererseits spiegeln. In diesem Kontext gibt sich die Rahab-Erzählung als Votum zu der Grundfrage nach Identität und Grenzen der Gemeinschaft zu erkennen. Sie zielt darauf, in Auseinandersetzung mit exklusivistischen Definitionen, denen auch die dtr Darstellung der Landnahme Vorschub leistet, die soziale Integration Jhwh-fürchtiger Nicht-Israeliten in die judäische Bevölkerung im Jehud der Perserzeit zu rechtfertigen.

Literatur

  • Gaß, E., 2023, Gott, Gewalt und die Landnahme Israels. Eine literarhistorische Analyse von Josua 9–12 (FAT 172), Tübingen.
  • Krause, J.J., 2014, Exodus und Eisodus. Komposition und Theologie von Josua 1–5 (VT.S 161), Leiden / Boston.
  • Krause, J.J., 2017, Hexateuchal Redaction in Joshua, in: HeBAI 6, 181–202.
  • van der Meer, M.N., 2004, Formation and Reformulation. The Redaction of the Book of Joshua in the Light of the Oldest Textual Witnesses (VT.S 102), Leiden / Boston.
  • Noort, E. (Hg.), 2012, The Book of Joshua (BEThL 250), Leuven.
  • de Vos, J.C., 2003, Das Los Judas. Über Entstehung und Ziele der Landbeschreibung in Josua 15 (VT.S 95), Leiden / Boston.

Kommentare

  • Fritz, V., 1994, Das Buch Josua (HAT 7), Tübingen.
  • Knauf, E.A., 2008, Josua (ZBK 6), Zürich.
  • Nelson, R.D., 1997, Joshua. A Commentary (OTL), Louisville.
  • Noth, M., 21953, Das Buch Josua (HAT 7), Tübingen.
  • Rösel, H.N., 2011, Joshua (HCOT), Leuven.
  • van der Meer, M.N. / de Vos, J.C., 2025, Josua (IEKAT), Stuttgart (2 Bde.; in Vorbereitung).

A) Exegese kompakt: Josua 3,5–11.17

5וַיֹּ֧אמֶר יְהוֹשֻׁ֛עַ אֶל־הָעָ֖ם הִתְקַדָּ֑שׁוּ כִּ֣י מָחָ֗ר יַעֲשֶׂ֧ה יְהוָ֛ה בְּקִרְבְּכֶ֖ם נִפְלָאֽוֹת׃ 6וַיֹּ֤אמֶר יְהוֹשֻׁ֨עַ֙ אֶל־הַכֹּהֲנִ֣ים לֵאמֹ֔ר שְׂאוּ֙ אֶת־אֲר֣וֹן הַבְּרִ֔ית וְעִבְר֖וּ לִפְנֵ֣י הָעָ֑ם וַיִּשְׂאוּ֙ אֶת־אֲר֣וֹן הַבְּרִ֔ית וַיֵּלְכ֖וּ לִפְנֵ֥י הָעָֽם׃ ס

7וַיֹּ֤אמֶר יְהוָה֙ אֶל־יְהוֹשֻׁ֔עַ הַיּ֣וֹם הַזֶּ֗ה אָחֵל֙ גַּדֶּלְךָ֔ בְּעֵינֵ֖י כָּל־יִשְׂרָאֵ֑ל אֲשֶׁר֙ יֵֽדְע֔וּן כִּ֗י כַּאֲשֶׁ֥ר הָיִ֛יתִי עִם־מֹשֶׁ֖ה אֶהְיֶ֥ה עִמָּֽךְ׃ 8וְאַתָּ֗ה תְּצַוֶּה֙ אֶת־הַכֹּ֣הֲנִ֔ים נֹשְׂאֵ֥י אֲרֽוֹן־הַבְּרִ֖ית לֵאמֹ֑ר כְּבֹאֲכֶ֗ם עַד־קְצֵה֙ מֵ֣י הַיַּרְדֵּ֔ן בַּיַּרְדֵּ֖ן תַּעֲמֹֽדוּ׃ פ

9וַיֹּ֥אמֶר יְהוֹשֻׁ֖עַ אֶל־בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֑ל גֹּ֣שׁוּ הֵ֔נָּה וְשִׁמְע֕וּ אֶת־דִּבְרֵ֖י יְהוָ֥ה אֱלֹֽהֵיכֶֽם׃ 10וַיֹּ֣אמֶר יְהוֹשֻׁ֔עַ בְּזֹאת֙ תֵּֽדְע֔וּן כִּ֛י אֵ֥ל חַ֖י בְּקִרְבְּכֶ֑ם וְהוֹרֵ֣שׁ יוֹרִ֣ישׁ מִ֠פְּנֵיכֶם אֶת־הַכְּנַעֲנִ֨י וְאֶת־הַחִתִּ֜י וְאֶת־הַחִוִּ֗י וְאֶת־הַפְּרִזִּי֙ וְאֶת־הַגִּרְגָּשִׁ֔י וְהָאֱמֹרִ֖י וְהַיְבוּסִֽי׃ 11הִנֵּה֙ אֲר֣וֹן הַבְּרִ֔ית אֲד֖וֹן כָּל־הָאָ֑רֶץ עֹבֵ֥ר לִפְנֵיכֶ֖ם בַּיַּרְדֵּֽן׃

Josua 3:5-11BHSBibelstelle anzeigen

17וַיַּעַמְד֣וּ הַכֹּהֲנִ֡ים נֹ֠שְׂאֵי הָאָר֨וֹן בְּרִית־יְהוָ֜ה בֶּחָֽרָבָ֛ה בְּת֥וֹךְ הַיַּרְדֵּ֖ן הָכֵ֑ן וְכָל־יִשְׂרָאֵ֗ל עֹֽבְרִים֙ בֶּחָ֣רָבָ֔ה עַ֤ד אֲשֶׁר־תַּ֨מּוּ֙ כָּל־הַגּ֔וֹי לַעֲבֹ֖ר אֶת־הַיַּרְדֵּֽן׃

Josua 3:17BHSBibelstelle anzeigen

Übersetzung

5 Und Josua sprach zum Volk: Heiligt euch, denn morgen wird Jhwh in eurer Mitte Wunder tun. 6 Und Josua sprach zu den Priestern: Hebt die Lade des Bundes an und zieht dem Volk voran. Und sie hoben die Lade des Bundes an und gingen dem Volk voran. 7 Und Jhwh sprach zu Josua: Am heutigen Tag will ich anfangen, dich groß zu machen in den Augen ganz Israels, damit sie erkennen: Wie ich mit Mose gewesen bin, so werde ich mit dir sein. 8 Du aber befiehl den Priestern, die die Lade des Bundes tragen: Wenn ihr an den Rand des Wassers des Jordan kommt, stellt euch im Jordan auf. 9 Und Josua sprach zu den Israeliten: Kommt her und hört die Worte Jhwhs, eures Gottes. 10 Und Josua sprach: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott in eurer Mitte ist. Gewiss wird er vor euch vertreiben die Kanaanäer, die Hetiter, die Hiwiter, die Perisiter, die Girgaschiter, die Amoriter und die Jebusiter. 11 Seht, die Lade des Bundes des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her durch den Jordan. […]

17 Und die Priester, die die Lade des Bundes Jhwhs trugen, standen fest auf dem Trockenen mitten im Jordan, und ganz Israel zog auf dem Trockenen hinüber, bis das ganze Volk den Jordan überschritten hatte.

1. Ausgewählte textkritische Probleme und Hinweise zur Übersetzung

Der obigen Übersetzung liegt MT zugrunde. Die Differenzen gegenüber LXX sind in unserer Perikope überschaubar (s. die folgenden Hinweise). In Qumran ist unter den von der Perikopenordnung vorgesehenen Versen lediglich V. 17 in Bruchstücken belegt auf 4QJoshb. Soweit erkennbar, entspricht der Text dem von MT gebotenen.

V. 5: LXX verstärkt (verdoppelt) bei ansonsten gleicher Lesung den temporalen Aspekt: „Heiligt euch für morgen, denn morgen …“

V. 6: Wo MT „Lade des Bundes“ bietet, scheint LXX „Lade des Bundes Jhwhs“ (wie z.B. auch MT V. 17) vorauszusetzen. Dies ist nur ein Hinweis unter vielen auf den Umstand, dass die Bezeichnungen der sog. Bundeslade bei der Textüberlieferung ausgesprochen flexibel gehandhabt werden konnten. Literarkritische Schlüsse lassen sich aus diesem Befund daher nicht ziehen (weder hier noch generell).

V. 9: LXX liest „das Wort Jhwhs, unseres Gottes“. Hinsichtlich der Pronomina (wir vs. ihr) bietet LXX aber kein konsistentes Bild, weder immanent noch vis-à-vis MT.

V. 10: Die von MT eingangs des Verses gebotene Wiederholung der Redeeinleitung findet in LXX keine Entsprechung. Die Liste der zu vertreibenden Fremdvölker stimmt im Bestand überein, nicht hingegen in der Reihenfolge. Ausweislich der alttestamentlichen Parallelstellen ist sie aber ohnehin weniger fest geprägt, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.

2. Text und Kontext

Die Exposition der dtr Josua-Erzählung (zu ihr s.o., Einführung) liegt in Jos 1 vor (vgl. die Exegese für die Predigt zum zurückliegenden Neujahrstag), und zu derselben dtr Grundschicht gehört auch die Erstfassung der Erzählung vom Jordandurchzug in Jos 3–4. Das gemeinsame Thema beider Abschnitte ist die Nachfolge Moses durch Josua. Dieses Thema ist vom narrativen Vorkontext vorgegeben. Es ist deshalb nur zu erwarten, dass es unmittelbar zu Beginn aufgenommen wird, ebenso, dass dies in Anknüpfung an Dtn 1–3 und 31 geschieht. Hatte Mose, der außerhalb des verheißenen Landes sterben muss, Josua auf Anweisung Jhwhs (Dtn 3,27–28) zu seinem Nachfolger ernannt (Dtn 31,7–8), so versichert nun Jhwh selbst den neuen Anführer seiner Unterstützung und beauftragt ihn, Israel ins Westjordanland zu führen. Im Zentrum seiner Rede steht die Zusage an Josua: „Wie ich mit Mose war, so werde ich mit dir sein“ (Jos 1,5b; zur Einordung und theologischen Deutung dieser Zusage vgl. ebenfalls die o.g. Exegese von Jos 1,1–9).

An diese mit Sorgfalt komponierte Exposition der dtr Josua-Erzählung schließt die Erstfassung der Erzählung vom Jordandurchzug nahtlos an. Das markiert bereits ihre Einleitung: Josua hatte nach Jos 1,10–11 den „Amtleuten“ (so die traditionelle Wiedergabe der Lutherbibel; um die mutmaßliche Funktion deutlicher zum Ausdruck zu bringen, könnte man auch „Heeresordner“ übersetzen) Befehl zur Mobilmachung gegeben, da der Jordandurchzug „in noch drei Tagen“ stattfinden werde. Die Erzählung in Jos 3,2 beginnt nun damit, dass „gegen Ende dreier Tage“ erneut die Amtleute (Heeresordner) auftreten, wiederum mit Anweisungen für den jetzt unmittelbar bevorstehenden Jordandurchzug. Jos 1 und die Erzählung vom Jordandurchzug ab Jos 3,2 sind also sorgfältig miteinander verzahnt, und mit der Einsicht, dass die Rahab-Erzählung Jos 2 erst durch eine spätere Bearbeitung eingeschoben worden ist, erweist sich auch, dass sie ursprünglich einen Textzusammenhang gebildet haben. Davon ausgehend lässt sich in Jos 3–4 eine gut nachvollziehbare Erzählung rekonstruieren. Der Führung der von den levitischen Priestern getragenen Lade folgend, zieht das Volk zum Jordan. Dieser wird, nachdem die Träger der Lade ihre Füße hineingetaucht haben, wundersamerweise trockengelegt, sodass Israel trockenen Fußes hindurchziehen kann. Entsprechend kehrt das Wasser anschließend auch in dem Moment zurück, in dem sich die Fußsohlen der Ladeträger von dem zuvor überfluteten Grund lösen.

3. Entstehung und Einordung

Bislang war von der dtr Erstfassung der Erzählung die Rede. Der Abschnitt Jos 3–4, wie er uns überliefert ist, kann indes in literarkritischer Hinsicht mit Fug und Recht als einer der komplexesten Texte des Alten Testaments bezeichnet werden. Dass die jetzt vorliegende Fassung mit ihren vielfältigen Doppelungen, Spannungen und anderen gravierenden Kohärenzstörungen aus einem Guss sei, wird kaum eine unbefangene Leserin behaupten. Aber wie ist sie entstanden? Geleitet vom Modell eines Josua umfassenden Hexateuch wurde im Horizont der Neueren Urkundenhypothese zunächst der Ansatz verfolgt, auch in diesem Text parallellaufende, aus je eigenständigen Quellen stammende Erzählfäden zu rekonstruieren. Obwohl dieser Erklärungsversuch angesichts der Doppelungen in unserem Text besonders naheliegend erscheinen mochte, führte er nicht zu belastbaren Ergebnissen. Stattdessen besteht seit langem ein Minimalkonsens der Forschung, demzufolge sich der vorliegende Text sukzessiven Ergänzungen einer ursprünglichen Erzählung verdankt. Die auf dieser Grundlage erzielten Ergebnisse sind freilich so disparat, dass sich schon 1969 eine Studie nicht anders zu helfen wusste, als die Forschungsgeschichte statistisch abzubilden. Zumal in dem Rahmen, den eine Exegese für die Predigt vorgibt, mag es daher angehen und sich hoffentlich als hilfreich erweisen, thetisch eine Analyse zu referieren (nämlich die des unterzeichneten Exegeten, veröffentlicht in Krause 2014; die vorliegende Darstellung folgt streckenweise der dort gebotenen Zusammenfassung).

Dieser Analyse zufolge ist erstmals im Rahmen der dtr Josua-Erzählung vom Zug Israels durch den Jordan erzählt worden. Anzeichen, die für die Verarbeitung vor-dtr Materials sprechen könnten, weist der Text nicht auf. Die dtr Grundschicht ist sodann mehrfach um- und fortgeschrieben worden, zuerst durch eine von Jos 2 herkommende post-priesterliche Fortschreibung, die ferner im Schlussstück der Jericho-Erzählung Jos 6 sowie in Jos 7 greifbar ist (auch zu ihr bereits in der Einführung). Eine zweite, augenscheinlich auf den Darstellungszusammenhang des Jordandurchzugs begrenzte Bearbeitung verfolgte ein spezifisches Interesse an der Lade. Diese war zwar bereits von der dtr Erzählung als Element der dargestellten Welt eingeführt worden, wurde von der Lade-Bearbeitung, deren Zentraltext die Katechese Jos 4,6–7 bildet, aber als Thema von eigenem Gewicht entwickelt. Hier geht es um die Lade an sich und um ihre wundersame Wirksamkeit. Jos 4,7 formuliert gleichsam als Lernstoff: „Vor der Lade“ wich das Jordanwasser „bei ihrem (!) Durchzug“. Neben diesen beiden unterschiedlich weitgreifenden Bearbeitungsschichten sind in Jos 3–4 schließlich noch diverse kleinere Zusätze, Glossen etc. auszumachen; ein Befund, der angesichts des zunehmend verworrenen Textes geradezu zu erwarten ist.

Es zeugt von der besagten Komplexität der Überlieferung, dass in dem kurzen von der Perikopenordnung als Predigttext vorgesehenen Ausschnitt sämtliche genannten Schichten vertreten sind: Gehören V. 6–8 zur dtr Grundschicht, so verdanken sich V. 5 und 9–11 der Jos-2-Bearbeitung, V. 17a.bα der Lade-Bearbeitung und V. 17bβ einem punktuellen Nachtrag.

4. Theologische Themen

Im Predigttext sind alle Schichten vertreten, aber nicht alle mit Bestandteilen, die ihr theologisches Proprium zu erkennen geben. So ist der Jordandurchzug durch die Jos-2-Bearbeitung zwar regelrecht umfunktioniert worden von einem Beglaubigungswunder für Josua (so die dtr Grundschicht, s.i.F.) zu einem streng theozentrisch gefassten Selbsterweis Jhwhs in seiner universalen Geschichtsmacht: Wie zuvor am Schilfmeer, so erweist sich Jhwh auch am Jordan als Herr der ganzen Welt und verherrlicht sich damit nicht allein vor Israel, sondern vor allen Völkern, mit dem erklärten Ziel, Jhwh-Erkenntnis und Jhwh-Verehrung dieser Völker zu evozieren. Nur ist diese theologische Pointe an den Versen, die im Predigttext vorkommen, kaum abzulesen, und dementsprechend in der Predigt nicht ohne Weiteres darzustellen (dafür würde sich vielmehr der Spitzentext der Jos-2-Bearbeitung, der sich in der zweiten Katechese Jos 4,21–24 findet, anbieten – oder aber eine Predigt über Jos 2 selbst, wie sie nach der neuen Perikopenordnung in diesem Jahrgang am 17. Sonntag nach Trinitatis vorgesehen ist).

Dafür enthalten die zur Grundschicht gehörigen V. 6–8 eine der Pointen, von der ausgehend sich das theologische Profil der dtr Darstellung im Ganzen erschließen lässt. Sie zielt, so die hier vertretene These, auf die Beglaubigung Josuas als Anführer von ganz Israel. Diese Deutung eröffnet sich, wenn man die ursprünglich in einem unmittelbaren Zusammenhang stehenden Kapitel Jos 1 und *3–4 gemeinsam in den Blick fasst. Denn die beiden Teile dieses Zusammenhangs sind nicht allein auf der Textoberfläche, sondern auch durch ein gemeinsames Thema verbunden. Geht es in der Exposition von Jos 1 um Josua als Nachfolger des Mose und seine Anerkennung durch ganz Israel, so führt die Erzählung von Jos 3–4 dieses Thema fort und bringt es zu seinem Abschluss.

Diesen thematischen Zusammenhang markieren Jos 3,7 und 4,14. Unmittelbar vor dem Wasserwunder kündigt Jhwh Josua an, ihn am Jordan als legitimen Nachfolger des Mose zu erweisen: „Am heutigen Tag will ich anfangen, dich groß zu machen in den Augen ganz Israels, damit sie erkennen: Wie ich mit Mose gewesen bin, so werde ich mit dir sein.“ Jos 4,14 konstatiert der Erzähler dann, dass eben dies tatsächlich geschehen ist: „An jenem Tag machte Jhwh den Josua groß in den Augen ganz Israels, und sie fürchteten ihn, wie sie Mose gefürchtet hatten, alle Tage seines Lebens.“ Die beiden Aussagen greifen unverkennbar auf die Zusage Jhwhs an Josua in Jos 1,5b zurück. In diesem Zusammenhang kommt dem ursprünglich unmittelbar auf Jos 1 folgenden Wunder am Jordan die Funktion eines Beglaubigungswunders zu: Es demonstriert ganz Israel, dass die Voraussetzung, unter der die Anerkennung Josuas steht, erfüllt ist.

Literatur

  • Krause, J.J., 2014, Exodus und Eisodus. Komposition und Theologie von Josua 1–5 (VT.S 161), Leiden / Boston.

B) Praktisch-theologische Resonanzen

1. Persönliche Resonanzen

Drei wesentliche Aspekte sind mir durch die Exegese deutlich geworden, die sich je unterschiedlich – oder in Beziehung zueinander – für die Predigt fruchtbar machen ließen.

Erstens: Erkannt habe ich, dass der Perikopenzuschnitt einmal mehr, weil er eben ein Zuschnitt ist (und in diesem Fall sogar auch Versauslassungen vorgesehen sind), bestimmte Aspekte abschneidet. Gerade die sehr anschauliche Darstellung, wie genau das Wasser weicht, nämlich wenn die Füße der Priester das Wasser berühren, lädt ja zu weiterem Nachdenken über das Verhältnis von göttlichem und menschlichem Handeln ein. Ja, ein göttlicher Machterweis ist hier geschildert, aber er geschieht eben doch nicht völlig losgelöst von menschlicher Körperlichkeit und menschlichem Handeln. Von daher könnte sich der Einschluss der V. 12–16 in die Predigtlesung empfehlen. Zudem ist mir – trotz komplexer Text- und Literargeschichte – der unmittelbare inhaltliche Zusammenhang von Kap. 3 und 4 deutlich geworden. Gerade die Parallelisierung zwischen Jordandurchquerung und dem Durchzug durchs Schilfmeer (explizit vor allem Jos 4,23) wird eben erst durch Kap. 4 vollends sichtbar. So empfiehlt es sich für die Predigenden, beim Verfassen der eigenen Auslegung den Blick über die vorgegebene Perikope hinaus schweifen zu lassen.

Zweitens habe ich wahrgenommen, dass insbesondere die V. 6–8 im Sinn einer Beglaubigung Josuas zu verstehen sind und hier ein Bogen von Kap. 1 bis zum vorgegebenen Predigttext geschlagen wird.

Drittens ist, so habe ich für mich aufgenommen, ist in der Perikope in V. 10 bereits das angelegt, was dann in Jos 4,24 noch zugespitzt wird und was A „eine[n] streng theozentrisch gefassten Selbsterweis Jhwhs in seiner universalen Geschichtsmacht“ nennt. In Unterscheidung von der Beglaubigung, die das Wunder als zielgerichtetes Handeln zur Legitimierung eines konkreten Menschen erscheinen lässt, steht hier nun kein Mensch, sondern Gott im Mittelpunkt des Geschehens.

2. Thematische Fokussierung

Dabei finde ich die Spannung, die sich aus der offenbar komplexen Entstehungsgeschichte zwischen Beglaubigung und Selbsterweis Gottes ergibt, im mehrfachen Sinn „spannend“. Handelt Gott hier in Josuas oder in eigenem Interesse oder ist beides am Ende gar nicht voneinander zu lösen? (Letzteres scheint mir der Fall zu sein.)

Eine Verknüpfungsmöglichkeit zwischen Text und gegenwärtiger Lebenswelt finde ich dabei im Aspekt der Beglaubigung. Es ist gängige Praxis in der Gegenwart, dass Dokumente beglaubigt werden müssen bzw. bei der Aufnahme in Vereine und Fachgesellschaften bisweilen auch ein Gutachten oder eine Empfehlung einer anderen Person eingeholt wird. Bei Kunstwerken, die versteigert werden, muss durch ein beglaubigendes Gutachten sichergestellt werden, dass es tatsächlich auch das ist, wofür man es hält. Das Interesse dabei ist jeweils, keinem Betrüger auf den Leim zu gehen und kein rechtliches oder finanzielles Fiasko zu erleiden. Beim Kunstwerk kommt schließlich noch eine schwer zu fassende Dimension hinzu, die sich mit dem Stichwort „Authentizität“ nur bedingt fassen lässt. Wer einen als „echt“ begutachteten van Gogh bei sich im Haus hängen hat, freut sich ja nicht nur darüber, dass der Wert des Kunstwerks dadurch gesichert ist, sondern das Wissen um die Authentizität stellt auch eine unmittelbare Verbindung zwischen Künstler/-in und Besitzer/-in her. (Und für diejenigen, die eher in anderen Einkommenssegmenten unterwegs sind: Das auf einen Armgips oder ein hingehaltenes Trikot gekritzelte Autogramm [als nachweislich „Selbst-Geschriebenes“] ‚funktioniert‘ für den passionierten Fan in derselben Weise.)

Gerade in Zeiten der „technischen Reproduzierbarkeit“ gewinnt solche Authentizität an Bedeutung, wie es Walter Benjamin schon vor über 80 Jahren reflektiert hat: Wichtig wird „das Hier und Jetzt des Kunstwerks – sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sich befindet.“ (Benjamin, 475).

Für die Israeliten stellten sich mit Blick auf Josua im weiteren Sinn vergleichbare Fragen: Ist Josua wirklich ein, ja mehr noch der (!) Mann Gottes, der das Volk in das Land der Verheißung bringt? Ist er bloß eine billige Kopie des ‚Originals‘, Mose, oder ist er selbst ein Original, mit dem Gott seine Geschichte schreibt? Oder, um es mit den Worten des Predigttextes zu sagen: Ist Gott auch mit Josua?

An dieser Stelle fallen dann aber meines Erachtens die beiden zunächst spannungsvoll zueinander stehenden Dimensionen von Selbstoffenbarung Gottes und Beglaubigung des Josua tatsächlich ineinander. Josua wird dadurch beglaubigt, dass er maßgeblich beteiligt ist an dem neuen, originellen und keineswegs nur kopierten Heilshandeln Gottes bei der Landnahme – auch wenn das neue Geschehen des Jordandurchzugs Motive aus der Exodustradition aufnimmt.

3. Theologische Aktualisierung

Bei der Frage danach, wie sich vom Text her heute von Gott und Christus zur Gemeinde sprechen ließe, lässt sich dieser Gedanke von Beglaubigung, Echtheit und Authentizität weiterdenken – und dies in einer doppelten Weise:

Menschen sind auf der Suche nach authentischen religiösen Erfahrungen. Dabei werden die Kirchen mit ihrem Angebot zunehmend kritisch hinterfragt. Sind dies die Räume, wo ich heute (!) mit Gott in Verbindung kommen kann, wo ich erfahre, dass Gott mit mir ist, oder werden hier nur die ‚Nachdrucke‘ religiöser Erfahrungen vertrieben, die schon Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende zurückliegen?

Auf den ersten Blick weckt in diesem Kontext der Predigttext Hoffnungen auf spektakuläre Mirakel, die kirchlicherseits nicht einzulösen sind. Wer Meeres- oder Flusswunder als Bestätigung für Gottes Gegenwart und für die Kirchen als Orte authentischer Gotteserfahrung fordert, wird enttäuscht werden. Gut möglich, dass die Kirchen so gesehen dann ‚entblößt‘ dastehen.

Doch gerade das könnte wieder zum Text zurückführen. Denn das Wasser weicht ja in der Erzählung nicht einfach so angesichts der Bundeslade zurück, sondern, wie A es prägnant nacherzählend formuliert, „nachdem die Träger der Lade ihre Füße hineingetaucht haben“.

Vielleicht könnte das ein Bild für Kirche und die Christinnen und Christen unserer Zeit sein: Menschen, die die Gegenwart Gottes weitertragen. sodass andere zu authentischen Gottesbegegnungen finden.

4. Bezug zum Kirchenjahr

Liturgisch ist der 1. Sonntag nach Epiphanias durch das Gedenken an die Taufe Jesu geprägt. Verschiedene Verbindungen ergeben sich dabei zwischen dem Predigttext, der Hörergemeinde und dem Kasus der Taufe Jesu: Zum Beispiel das Element des Wassers (Durchzug durch den Jordan, Wasser bei der eigenen Taufe, Taufe Jesu im Jordan), aber auch das Motiv der Beglaubigung (Josua, Taufe als Konstituierung und Beglaubigung der Gotteskindschaft, und die Beglaubigung der besonderen Gottessohnschaft Jesu in Mt 3,17). Auch die Namensgleichheit (Josua/Jesus) und die Tatsache, dass der Durchzug durch den Jordan an das grundlegende heilsgeschichtlich-erlösende Ereignis des Schilfmeerdurchzug erinnert und die Taufe wiederum auf individueller Ebene das grundlegende heilsgeschichtliche Ereignis darstellt, ließe sich in der Predigt aufnehmen.

Entsprechende Verbindungen lassen sich in der Predigt leicht entwickeln und sind möglich, ohne dem Verdacht zu verfallen, einfach nur Assoziationen aneinanderzureihen. Solches Weiterdenken stünde dabei in der typologischen Auslegungstradition der Alten Kirche, wie sie etwa bei Origenes zu finden ist.

Einen erfrischenden Gegenimpuls zu Erwartungen mirakulöser Gotteserweise in den Kirchen stellt die Epistel dar (1. Kor 1,26–31), in der die Weisheit und damit auch die Gegenwart Gottes gerade unter dem Schein des Gegenteils, um mit Martin Luther zu sprechen, zu fassen ist – einmalig zugespitzt im Kreuz Christi.

5. Anregungen

Angesichts der beschriebenen komplexen Entstehungsgeschichte legt sich eine Homilie, die den Text Vers für Vers auslegt, wahrscheinlich nicht nahe. Brüche und unterschiedliche Akzentuierungen würden so entweder als erhebliche Störfaktoren wahrgenommen oder nivelliert werden.

Sinnvoller ist es wahrscheinlich, das Motiv der doppelten Beglaubigung (Gott beglaubigt Josua, indem er seine universale Geschichtsmacht offenbart) als Ausgangspunkt zu wählen, um von dort einzelne Aspekte des Textes (z.B. das Handeln der Menschen [= Priester] beim Tragen der Lade) oder aus der Lebenswelt (z.B. die Suche nach authentischen Gotteserfahrungen) zu beleuchten und miteinander ins Gespräch zu bringen.

Weil sich Gotteserfahrungen nicht machen lassen, sollten sie auch nicht einfach behauptet werden. Vielmehr kann die Predigt Hinweise auf die Orte geben, wo sich die Suche nach Gott lohnt und wo Gott sein ‚originales‘ Handeln zugesagt hat. Dafür würde sich an diesem Sonntag ein Verweis auf die Taufe nahelegen, die gerade in der Schlichtheit des Rituals zeichenhaft für das steht, was in der Epistel (und ihrem unmittelbaren Kontext) ausgesagt ist, dass sich Gottes Weisheit und Gegenwart bisweilen gerade im Unscheinbaren zeigt.

Als Lieder würden sich in Aufnahme des Motivs des Mitseins EG 209 („Ich möcht’, dass einer mit mir geht“) oder in Nacherzählung der alttestamentlichen Heilsgeschichte EG 301 („Danket Gott, denn er ist gut“) eignen.

Literatur

Autoren

  • Prof. Dr. Joachim J. Krause (Einführung und Exegese)
  • Prof. Dr. Christoph Barnbrock (Praktisch-theologische Resonanzen)

Permanenter Link zum Artikel: https://bibelwissenschaft.de/stichwort/500090

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