Deutsche Bibelgesellschaft

Jakob, Israel

Sohn von Isaak und Rebekka. Er ist der Vater von zwölf Söhnen, die für die Stämme Israels stehen.

Wörtlich bedeutet der Name soviel wie »Gott beschütze (dich)«.
Durch eine List bringt Jakob seinen älteren Zwillingsbruder Esau um den Segen, der diesem als erstgeborenem Sohn zusteht. Um sich vor seinem Bruder in Sicherheit zu bringen, flieht Jakob nach Haran in Mesopotamien, in die Heimat seiner Mutter. Unterwegs hat er eines Nachts einen Traum, in dem ihm Gott begegnet, der ihm Land, Nachkommen und Schutz verspricht. In Haran findet Jakob bei seinem Onkel Laban Aufnahme und hütet dessen Schaf- und Ziegenherden. Als Lohn bekommt er nach jahrelangem Dienst dessen Töchter Lea und Rahel als Frauen und eine eigenen Herde. Er kommt zu Reichtum und möchte wieder in seine Heimat zurückkehren. Doch sein Onkel Laban will ihn nicht gehen lassen. Deshalb flieht Jakob schließlich mit seiner Familie und seinem Besitz. Nach einem geheimnisvollen nächtlichen Kampf am Fluss Jabbok, in dem Jakob darum ringt, dass Gott ihn segnet, erhält er von Gott den Beinamen Israel (»Gotteskämpfer«) (vgl. 1. Mose/Genesis 32,23-31). Mit seinem Bruder Esau versöhnt er sich wieder.
Jakob hat zwölf Söhne, nach denen die zwölf Stämme Israels benannt sind. Sein Lieblingssohn ist Josef, der von seinen Brüdern aus Neid als Sklave nach Ägypten verkauft wird. Jakob trauert über den totgeglaubten Sohn Josef. Doch nach vielen Jahren kommt es zu einem Wiedersehen in Ägypten, wo Josef zum zweitmächtigsten Mann des Landes aufgestiegen ist. Vor seinem Tod segnet Jakob jeden seiner zwölf Söhne mit einem besonderen Segenswort (vgl. 1. Mose/Genesis 49,1-28).
An Jakob zeigt sich, wie Gott seine Zusagen zum Ziel bringt. Auch Lüge und Betrug hindern Gott nicht daran, seinen guten Willen mit den Menschen zu verwirklichen. Gott wendet sich Jakob zu und verspricht ihm Segen und Schutz, obwohl dieser seinen Bruder betrogen und seinen Vater getäuscht hat. Der Kampf, in dem Jakob darum ringt, dass Gott ihn segnet, macht aber auch deutlich, dass Gott den Menschen für sein Tun zur Rechenschaft zieht und sich dem Betrüger Jakob entgegenstellt.
Die Gleichsetzung Jakob=Israel hat auch mit der spannungsvollen Beziehung zwischen dem Volk Israel und Edom zu tun. Für die späteren Ausleger stand Esau dann stellvertretend für das Land Edom. Auch die prophetische Überlieferung nimmt ausdrücklich Bezug auf das problematische Verhalten Jakobs gegenüber seinem Bruder Esau (Jeremia 9,3). So sagt der Prophet Hosea über die Israeliten, dass sie ihrem Stammvater nachschlagen, der schon im Mutterleib seinen Bruder übervorteilt hat (Hosea 12,4).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.3
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