Deutsche Bibelgesellschaft

Zauberei

Praktiken und Methoden, um Ereignisse, Menschen oder Gegenstände auf übernatürliche Art und Weise zu beeinflussen.

Oft wurde dazu der Name eines Gottes oder Dämons angerufen. Man spricht dabei auch von Magie, die je nach Absicht in »Schwarze Magie« (Zauber, um jemanden zu schaden) und »Weiße Magie« (Zauber, um jemanden zu schützen) unterteilt wird.

Altes Testament

In alttestamentlicher Zeit ist die Haltung zur Zauberei mehrdeutig. Einerseits war sie verboten (3. Mose/Levitikus 19,26; 5. Mose/Deuteronomium 18,9-14), weil sie dem Anspruch Gottes widersprach, allein Herr der Welt zu sein. Andererseits werden im Alten Testament zahlreiche Zauberpraktiken berichtet: Gebrauch von Zauberstäben (2. Mose/Exodus 9,23: der Stock des Mose); Bräuche zur Abwehr von Dämonen sowie Fluch und Segen (4. Mose/Numeri 22–24: Bileam).

Neues Testament

Im Neuen Testament wird mehrfach von Menschen berichtet, die Zauberei betrieben. Dabei wird die ablehnende Haltung des Alten Testaments beibehalten (vgl. Galater 5,19-21; Offenbarung 21,8) Apostelgeschichte 8,9-11 erzählt von einem Zauberer namens Simon, der in Samarien große Erfolge feiern konnte. Mit Beginn der christlichen Mission durch Philippus verliert er an Zulauf und lässt sich taufen. Sein Versuch, sich einen Anteil am Auftrag der Apostel zu erkaufen, wird in Apostelgeschichte 8,18-25 zurückgewiesen. In Apostelgeschichte 13,6-12 wird von einem Zauberer Elysmas/Barjesus berichtet, der als Gegener von Paulus und Barnabas auftritt.
Am deutlichsten sind Zauberpraktiken in Apostelgeschichte 19,13-17 greifbar, wo von versuchten Dämonenaustreibungen durch jüdische Zauberer berichtet wird: Sie verwenden den Namen von Jesus als magische Formel. Zur Strafe für diesen Missbrauch werden sie von den Besessenen übel zugerichtet. Nach Apostelgeschichte 19,18-19 vernichteten daraufhin viele Menschen, die magische Praktiken geübt hatten, ihre Zauberbücher.


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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