Deutsche Bibelgesellschaft

Redewendungen der Lutherbibel: 12/52

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. (1. Korinther 13,1, Lutherbibel 2017)

Wer mit Engelzungen redet, der möchte auf alle erdenkliche Weise andere von seiner Sache überzeugen. Mit schmeichelhaften oder betörenden Worten versucht er, sein Gegenüber für sich einzunehmen. Doch der Erfolg solcher Bemühungen steht dahin: Es reicht eben nicht aus, alle rhetorischen Register zu ziehen, um seinen Gesprächspartner für sich zu gewinnen.
Dieses umgangssprachliche Verständnis kommt dem biblischen Original recht nahe. Das findet sich am Anfang des berühmten „Hohelieds der Liebe“ im 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Ein bei kirchlichen Trauungen gern zitierter Text. In ihm entfaltet der Apostel Paulus anhand unterschiedlicher Bilder, dass es entscheidend auf die Liebe ankommt. Nicht schöne, einschmeichelnde Worte, noch kluge Gedanken und erhebende Erkenntnisse führen zum Ziel, sondern allein die Liebe, die nach dem fragt, was der andere braucht.

Klaus Jürgen Diehl

Bibeltext(e)

1. Korinther 13

Das Hohelied der Liebe

1Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

1. Korinther 13:1LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Mit Engelzungen reden. 1. Korintherbrief 13,1

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