Deutsche Bibelgesellschaft

Kein Klassiker: 22/52

„Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier, das rat ich dir.“ „So jung kommen wir nie mehr zusammen!“ Die meisten Menschen haben diese oder ähnliche Trinksprüche im Laufe ihres Lebens schon einmal gehört. In den Sprüchen Salomos finden sich zwei Verse, die ohne ihren Zusammenhang ebenfalls den Eindruck eines solchen Trinkspruches erwecken könnten. Dabei will der Text so nicht verstanden werden: er ist Teil eines Abschnitts, in dem sich eine Königsmutter an ihren Sohn wendet. Sie warnt ihn unter anderem davor, sich als König zu sehr an seinen Alkoholvorräten zu vergehen. Ihre Begründung: Es kann dazu führen, dass armen Menschen Unrecht geschieht, wenn ein volltrunkener König willkürliche Entscheidungen trifft. Lieber, so die Mutter, solle er, während er an der Gerechtigkeit in seinem Volk arbeitet, den Alkohol mit den armen und elenden Menschen teilen.

Gebt Bier denen, die am Umkommen sind, und Wein den betrübten Seelen, dass sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken. (Sprüche 31,6-7, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

Sprüche 31

Die Worte an Lemuel

1Dies sind die Worte Lemuels, des Königs von Massa, die ihn seine Mutter lehrte.

2Was, mein Sohn, soll ich dir sagen, was, du Sohn meines Leibes, was, mein erbetener Sohn? 3Lass nicht den Frauen deine Kraft und geh nicht die Wege derer, die Könige verderben! 4Nicht den Königen, Lemuel, ziemt es, Wein zu trinken, nicht den Königen, noch den Fürsten Bier! 5Sie könnten beim Trinken des Rechts vergessen und verdrehen die Sache aller elenden Leute. 6Gebt Bier denen, die am Umkommen sind, und Wein den betrübten Seelen, 7dass sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.

8Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.

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Text im Bild: Kein Alkohol ist auch keine Lösung

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.23.1
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