Deutsche Bibelgesellschaft

Kein Klassiker: 12/52

Wenn wir Rot sehen, ist das kein gutes Zeichen. Die Warnfarbe hat eine bedrohliche Wirkung, die auch in der Bibel ihr Ziel nicht verfehlt. Der Prophet Sacharja sieht in seiner ersten von insgesamt acht Visionen einen Mann auf einem roten Pferd in einem Tal stehen. Pferde sind in der Tradition des Alten Testaments negativ besetzt. Sie wurden mit Krieg in Verbindung gebracht; es waren Pferde, die unter anderem die Streitwagen zogen. Sacharja musste also mit einer schlechten Botschaft rechnen. Doch entgegen der Befürchtung wendet sich die Vision zum Guten: Es stellt sich heraus, dass es Israel gut ergehen soll und die gegen Israel kämpfenden Völker bestraft werden. Der Reiter überbringt entgegen der Erwartung eine Botschaft der Hoffnung: Gott ist da, alles wird gut.

Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten in der Tiefe, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. (Sacharja 1,8, Lutherbibel 2017)

Bibeltext(e)

Sacharja 1

Die erste Vision: der Mann auf dem roten Pferd

7Am vierundzwanzigsten Tage des elften Monats – das ist der Monat Schebat – im zweiten Jahr des Königs Darius geschah das Wort des Herrn zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten:

8Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten in der Tiefe, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. 9Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. 10Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt, antwortete: Diese sind’s, die der Herr ausgesandt hat, die Lande zu durchziehen. 11Sie aber antworteten dem Engel des Herrn, der zwischen den Myrten stand, und sprachen: Wir haben die Lande durchzogen, und siehe, die ganze Erde liegt ruhig und still.

12Da hob der Engel des Herrn an und sprach: Herr Zebaoth, wie lange noch willst du dich nicht erbarmen über Jerusalem und über die Städte Judas, über die du zornig gewesen bist diese siebzig Jahre? 13Und der Herr antwortete dem Engel, der mit mir redete, freundliche Worte und tröstliche Worte. 14Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Predige und sprich: So spricht der Herr Zebaoth: Ich eifere für Jerusalem und Zion mit großem Eifer 15und bin sehr zornig über die stolzen Völker; denn ich war nur ein wenig zornig, sie aber halfen zum Verderben.

16Darum, so spricht der Herr: Ich will mich wieder Jerusalem zuwenden mit Barmherzigkeit, und mein Haus soll darin wieder aufgebaut werden, spricht der Herr Zebaoth, und die Messschnur soll über Jerusalem gespannt werden. 17Und weiter predige und sprich: So spricht der Herr Zebaoth: Es sollen meine Städte wieder Überfluss haben an Gutem, und der Herr wird Zion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen.

Sacharja 1:7-17LU17Bibelstelle anzeigen

Text im Bild: Das rote Pferd

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.24.4
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