Kein Klassiker: 12/52
Wenn wir Rot sehen, ist das kein gutes Zeichen. Die Warnfarbe hat eine bedrohliche Wirkung, die auch in der Bibel ihr Ziel nicht verfehlt. Der Prophet Sacharja sieht in seiner ersten von insgesamt acht Visionen einen Mann auf einem roten Pferd in einem Tal stehen. Pferde sind in der Tradition des Alten Testaments negativ besetzt. Sie wurden mit Krieg in Verbindung gebracht; es waren Pferde, die unter anderem die Streitwagen zogen. Sacharja musste also mit einer schlechten Botschaft rechnen. Doch entgegen der Befürchtung wendet sich die Vision zum Guten: Es stellt sich heraus, dass es Israel gut ergehen soll und die gegen Israel kämpfenden Völker bestraft werden. Der Reiter überbringt entgegen der Erwartung eine Botschaft der Hoffnung: Gott ist da, alles wird gut.
Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten in der Tiefe, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. (Sacharja 1,8, Lutherbibel 2017)