Deutsche Bibelgesellschaft

22. Oktober

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 145

8Gnädig und barmherzig ist der Herr,

geduldig und von großer Güte.

9Der Herr ist allen gütig

und erbarmt sich aller seiner Werke.

10Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke

und deine Heiligen dich loben

11und die Ehre deines Königtums rühmen

und von deiner Macht reden,

12dass den Menschenkindern deine gewaltigen Taten kundwerden

und die herrliche Pracht deines Königtums.

13Dein Reich ist ein ewiges Reich,

und deine Herrschaft währet für und für.

Der Herr ist getreu in all seinen Worten

und gnädig in allen seinen Werken.

14Der Herr hält alle, die da fallen,

und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind.

Psalm 145:8-14LU17Bibelstelle anzeigen

Hoheslied 7

1Wende dich, wende dich, o Sulamith! Wende dich, wende dich, dass wir dich schauen!

Was seht ihr an Sulamith beim Reigen im Lager?

2Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Rund sind deine Schenkel wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat. 3Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhügel, von Lotosblüten umsäumt. 4Deine beiden Brüste sind wie zwei Kitze, Zwillinge einer Gazelle. 5Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein. Deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Tor Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der nach Damaskus sieht. 6Dein Haupt ragt auf wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie Purpur; ein König liegt in deinen Locken gefangen.

7Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne! 8Dein Wuchs gleicht einem Palmbaum und deine Brüste den Trauben. 9Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Lass deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und den Duft deines Atems wie Äpfel 10und deinen Mund wie der beste Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und die Lippen der Schlafenden netzt.

11Mein Freund ist mein und nach mir steht sein Verlangen. 12Komm, mein Freund, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, 13dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen. Da will ich dir meine Liebe schenken.

14Die Liebesäpfel geben den Duft, und an unsrer Tür sind lauter edle Früchte, heurige und auch vorjährige: Mein Freund, für dich hab ich sie aufbewahrt.

Hoheslied 8

1O dass du mein Bruder wärest, der an meiner Mutter Brüste gesogen! Fände ich dich draußen, so wollte ich dich küssen und niemand dürfte mich schelten! 2Ich wollte dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, in die Kammer derer, die mich gebar. Da wollte ich dich tränken mit gewürztem Wein und mit dem Most meiner Granatäpfel.

3Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte herzt mich. – 4Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, dass ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt.

5Wer ist sie, die heraufsteigt aus der Wüste, an ihren Freund gelehnt?

Unter dem Apfelbaum weckte ich dich, wo deine Mutter dich empfing, wo in Wehen kam, die dich gebar. 6Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine gewaltige Flamme. 7Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen noch die Ströme sie ertränken. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, würde man ihn verspotten.

8Unsre Schwester ist klein und hat keine Brüste. Was sollen wir mit unsrer Schwester tun, wenn man um sie werben wird? 9Ist sie eine Mauer, so wollen wir ein silbernes Bollwerk darauf bauen. Ist sie eine Tür, so wollen wir sie sichern mit Zedernbohlen.

10Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme. Da bin ich geworden in seinen Augen wie eine, die Frieden findet.

11Salomo hatte einen Weinberg zu Baal-Hamon, den gab er den Wächtern. Für seine Frucht zahlt ein jeder tausend Silberstücke. 12Mein eigener Weinberg liegt vor mir. Die tausend lasse ich dir, Salomo, und zweihundert den Wächtern seiner Früchte.

13Die du wohnst in den Gärten, lass mich deine Stimme hören; die Gefährten lauschen dir.

14Flieh, mein Freund! Sei wie eine Gazelle oder wie ein junger Hirsch auf den Balsambergen!

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Matthäus 5

Jesu Stellung zum Gesetz

17Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 19Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

20Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Vom Töten

21Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist 2. Mose 20,13: »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. 22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.

23Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.

25Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. 26Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.

Vom Ehebrechen

27Ihr habt gehört, dass gesagt ist 2. Mose 20,14: »Du sollst nicht ehebrechen.« 28Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.

29Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

31Es ist auch gesagt 5. Mose 24,1: »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.« 32Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.

Vom Schwören

33Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist 3. Mose 19,12: »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deine Eide halten.« 34Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; 35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. 37Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.

Vom Vergelten

38Ihr habt gehört, dass gesagt ist 2. Mose 21,24: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. 42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

Von der Feindesliebe

43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« 3. Mose 19,18 und deinen Feind hassen. 44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

46Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Matthäus 5:17-48LU17Bibelstelle anzeigen
Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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