Deutsche Bibelgesellschaft

23. April

Die Jahresbibel

Bibeltext(e)

Psalm 109

21Aber du, Herr, mein Herr, /

sei du mit mir um deines Namens willen;

denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich!

22Denn ich bin arm und elend;

mein Herz ist zerschlagen in mir.

23Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet,

und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken.

24Meine Knie sind schwach vom Fasten,

und mein Leib ist mager und hat kein Fett.

25Ich bin ihnen zum Spott geworden;

wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.

26Steh mir bei, Herr, mein Gott!

Hilf mir nach deiner Gnade,

27und lass sie innewerden, dass dies deine Hand ist

und du, Herr, das tust.

28Fluchen sie, so segne du. /

Erheben sie sich, so sollen sie zuschanden werden;

aber dein Knecht soll sich freuen.

29Die mich verklagen, sollen mit Schmach angezogen

und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Mantel.

30Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde

und ihn rühmen in der Menge.

31Denn er steht dem Armen zur Rechten,

dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.

Psalm 109:21-31LU17Bibelstelle anzeigen

1. Samuel 9

Saul sucht Eselinnen und kommt zu Samuel

1Es war ein Mann von Benjamin, mit Namen Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats, des Sohnes Afiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein tüchtiger Mann. 2Der hatte einen Sohn mit Namen Saul; der war ein junger, schöner Mann, und es war niemand unter den Israeliten so schön wie er, um eine Haupteslänge größer als alles Volk. 3Es hatte aber Kisch, der Vater Sauls, seine Eselinnen verloren. Und Kisch sprach zu seinem Sohn Saul: Nimm einen der Knechte mit dir, mach dich auf, geh hin und suche die Eselinnen. 4Und sie gingen durch das Gebirge Ephraim und durch das Gebiet von Schalischa und fanden sie nicht; sie gingen durch das Gebiet von Schaalim, aber da waren sie nicht; sie gingen durchs Gebiet von Benjamin und fanden sie nicht. 5Als sie aber ins Gebiet von Zuf kamen, sprach Saul zu dem Knecht, der bei ihm war: Komm, lass uns wieder heimgehen; mein Vater könnte sich sonst statt um die Eselinnen um uns sorgen.

6Der aber sprach zu ihm: Siehe, es ist ein berühmter Mann Gottes in dieser Stadt; alles, was er sagt, das trifft ein. Nun lass uns dahin gehen; vielleicht sagt er uns unsern Weg, den wir gehen müssen. 7Saul aber sprach zu seinem Knecht: Wenn wir schon hingehen, was bringen wir dem Mann? Denn das Brot in unserm Sack ist verzehrt, und wir haben keine Gabe, die wir dem Mann Gottes bringen könnten. Was haben wir sonst? 8Der Knecht antwortete Saul abermals und sprach: Siehe, ich hab einen Viertel-Silberschekel bei mir; den will ich dem Mann Gottes geben, dass er uns unsern Weg sage. 10Saul sprach zu seinem Knecht: Du hast recht geredet; komm, lass uns gehen! Und als sie hingingen zu der Stadt, wo der Mann Gottes war, 11und den Aufgang zur Stadt hinaufstiegen, trafen sie Mädchen, die herausgingen, um Wasser zu schöpfen. Zu ihnen sprachen sie: Ist der Seher hier? – 9Vorzeiten sagte man in Israel, wenn man ging, Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zu dem Seher gehen! Denn die man jetzt Propheten nennt, die nannte man vorzeiten Seher. –

12Sie antworteten ihnen: Ja, siehe, da ist er; eile, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Opferfest hat auf der Höhe. 13Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn finden, bevor er hinaufgeht auf die Höhe, um zu essen. Denn das Volk wird nicht essen, ehe er kommt; er segnet erst das Opfer, danach essen die, die geladen sind. Darum geht hinauf, denn jetzt werdet ihr ihn treffen. 14Und als sie hinauf zur Stadt kamen und in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus ihnen entgegen und wollte auf die Höhe gehen.

Samuel salbt Saul zum König

15Aber der Herr hatte Samuel das Ohr aufgetan, einen Tag bevor Saul kam, und gesagt: 16Morgen um diese Zeit will ich einen Mann zu dir senden aus dem Lande Benjamin, den sollst du zum Fürsten salben über mein Volk Israel, dass er mein Volk errette aus der Philister Hand. Denn ich habe das Elend meines Volks angesehen, und sein Schreien ist vor mich gekommen. 17Als nun Samuel Saul sah, tat ihm der Herr kund: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er über mein Volk herrschen soll.

18Da trat Saul auf Samuel zu im Tor und sprach: Sage mir doch, wo ist hier das Haus des Sehers? 19Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir hinauf auf die Höhe, denn ihr sollt heute mit mir essen; morgen früh will ich dich ziehen lassen, und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir kundtun. 20Und um die Eselinnen, die du vor drei Tagen verloren hast, sorge dich jetzt nicht; sie sind gefunden. Wem gehört denn alles, was wertvoll ist in Israel? Gehört es nicht dir und dem ganzen Hause deines Vaters? 21Saul antwortete: Bin ich nicht ein Benjaminiter und aus einem der kleinsten Stämme Israels, und ist nicht mein Geschlecht das geringste unter allen Geschlechtern des Stammes Benjamin? Warum sagst du mir solches? 22Samuel aber nahm Saul und seinen Knecht und führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter die Geladenen; und das waren etwa dreißig Mann. 23Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gab und befahl, du solltest es bei dir behalten. 24Da trug der Koch eine Keule auf und den Fettschwanz. Und er legte sie Saul vor und sprach: Siehe, hier ist das Übriggebliebene, lege es vor dich hin und iss; denn als ich das Volk einlud, ist es für dich aufbewahrt worden für diese Stunde. So aß Saul mit Samuel an jenem Tage.

25Und als sie hinabgegangen waren von der Höhe der Stadt, machten sie Saul ein Lager auf dem Dach, 26und er legte sich schlafen. Und als die Morgenröte aufging, rief Samuel zum Dach hinauf und sprach zu Saul: Steh auf, dass ich dich geleite! Und Saul stand auf, und die beiden gingen miteinander hinaus, er und Samuel. 27Und als sie hinabkamen an das Ende der Stadt, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knecht, dass er uns vorangehe – und er ging voran –, du aber steh jetzt still, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat.

1. Samuel 10

1Da nahm Samuel den Krug mit Öl und goss es auf sein Haupt und küsste ihn und sprach: Siehe, der Herr hat dich zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt. 2Wenn du jetzt von mir gehst, so wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels an der Grenze Benjamins bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgezogen bist; aber siehe, dein Vater hat die Eselinnen nicht mehr im Sinn und sorgt sich um euch und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun?

3Und wenn du von da weitergehst, wirst du zur Eiche Tabor kommen; dort werden dich drei Männer treffen, die hinaufgehen zu Gott nach Bethel. Einer trägt drei Böcklein, der andere drei Brote, der dritte einen Krug mit Wein. 4Und sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote geben. Die sollst du von ihren Händen annehmen. 5Danach wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo die Wache der Philister ist; und wenn du dort in die Stadt kommst, wird dir eine Schar von Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Pauke und Flöte und Zither, und sie werden in Verzückung sein. 6Und der Geist des Herrn wird über dich kommen, dass du mit ihnen in Verzückung gerätst; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden. 7Wenn für dich nun diese Zeichen eintreffen, so tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir. 8Du sollst aber vor mir hinabgehen nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer zu opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst.

9Und als Saul sich wandte, um von Samuel wegzugehen, gab ihm Gott ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen ein an demselben Tag. 10Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, dass er mit ihnen in Verzückung geriet. 11Als aber alle, die ihn von früher gekannt hatten, sahen, dass er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen die Leute untereinander: Was ist nur mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten? 12Und einer von dort antwortete und sprach: Wer ist denn schon ihr Vater? Daher ist das Sprichwort gekommen: Ist Saul auch unter den Propheten?

13Und als seine Verzückung aufgehört hatte, kam er nach Gibea. 14Es sprach aber Sauls Oheim zu ihm und zu seinem Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel. 15Da sprach der Oheim Sauls: Sage mir doch, was sagte euch Samuel? 16Saul antwortete seinem Oheim: Er sagte uns, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber was Samuel von dem Königtum gesagt hatte, sagte er ihm nicht.

Saul wird zum König gewählt

17Samuel aber rief das Volk zusammen zum Herrn nach Mizpa 18und sprach zu den Israeliten: So sagt der Herr, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und euch aus der Hand der Ägypter errettet und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten. 19Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus aller eurer Not und Bedrängnis geholfen hat, und habt gesprochen: Nein, setze vielmehr einen König über uns! Wohlan, so tretet nun vor den Herrn nach euren Stämmen und Tausendschaften! 20Als nun Samuel alle Stämme Israels herantreten ließ, fiel das Los auf den Stamm Benjamin. 21Und als er den Stamm Benjamin herantreten ließ mit seinen Geschlechtern, fiel das Los auf das Geschlecht Matri, und als er das Geschlecht Matri herantreten ließ, Mann für Mann, fiel das Los auf Saul, den Sohn des Kisch. Und sie suchten ihn, aber sie fanden ihn nicht.

22Da befragten sie abermals den Herrn: Ist der Mann hierhergekommen? Der Herr antwortete: Siehe, er hat sich bei dem Tross versteckt. 23Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er unter das Volk trat, war er um eine Haupteslänge größer als alles Volk. 24Und Samuel sprach zu allem Volk: Da seht ihr, wen der Herr erwählt hat; denn ihm ist keiner gleich im ganzen Volk. Da jauchzte das ganze Volk und sprach: Es lebe der König! 25Samuel aber tat dem Volk das Recht des Königtums kund und schrieb’s in ein Buch und legte es vor dem Herrn nieder. Und Samuel entließ das ganze Volk, einen jeden in sein Haus.

26Auch Saul ging heim nach Gibea, und mit ihm gingen die vom Heer, denen Gott das Herz gerührt hatte. 27Aber einige ruchlose Leute sprachen: Was soll der uns helfen? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hörte er’s nicht.

1. Samuel 9:1-10:27LU17Bibelstelle anzeigen

Apostelgeschichte 21

Von Milet nach Cäsarea

1Als es nun geschah, dass wir uns von ihnen wandten und fortsegelten, kamen wir geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und von da nach Patara. 2Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab. 3Als aber Zypern in Sicht kam, ließen wir es linker Hand liegen und fuhren nach Syrien und kamen in Tyrus an, denn dort wurde das Schiff entladen. 4Als wir nun die Jünger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die sagten Paulus durch den Geist, er sollte nicht nach Jerusalem hinaufziehen.

5Und es geschah, da wir die Tage dort zugebracht hatten, machten wir uns auf und reisten weiter. Und sie geleiteten uns alle mit Frauen und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten am Ufer nieder, beteten 6und nahmen Abschied voneinander. Wir stiegen ins Schiff; jene aber kehrten nach Hause zurück. 7Wir beendeten die Seefahrt und kamen von Tyrus nach Ptolemais, begrüßten die Gemeinde und blieben einen Tag bei ihnen.

8Am nächsten Tag zogen wir weiter und kamen nach Cäsarea und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. 9Der hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophetisch redeten.

10Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa herab. 11Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden. 12Als wir aber das hörten, baten wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach Jerusalem zöge. 13Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und brecht mir das Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus. 14Da er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Des Herrn Wille geschehe.

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Deutsche Bibelgesellschaftv.4.23.1
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