Christliche Symbole im Alltag: 11/52
‚Das was erfreut, hat noch nie gereut ...’ dichtete der Kölner Liederschreiber Jupp Schmitz in dem Karnevalsklassiker ‚Am Aschermittwoch ist alles vorbei’. Um der Reue nach dem närrischen Treiben zu entgehen, wurde in einigen Karnevalshochburgen der Nubbel etabliert. Das ist eine große Strohpuppe, die zu Beginn der Karnevalstage in den Kneipen aufgestellt wird. Am Aschermittwoch wird dem Nubbel alles reuewürdige Handeln der vergangenen Tage zugesprochen. Schließlich wird er verbrannt oder ‚zu Grabe getragen’. So lassen sich alle Untaten ungeschehen machen. Es verblüfft, wie eng dieses Brauchtum mit dem christlichen Grundgedanken von Schuld und Sühne verknüpft ist. Ist es im Alten Testament noch ein Sündenbock, der die Verfehlungen der Menschen stellvertretend begleicht, so ist es im Neuen Testament Jesus Christus.
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53,6, Lutherbibel 2017)