Deutsche Bibelgesellschaft

43. Tag: Lukas 23,26-56

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 23

Jesu Weg nach Golgatha

26Und als sie ihn abführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, dass er’s Jesus nachtrüge.

27Es folgte ihm aber eine große Volksmenge und viele Frauen, die klagten und beweinten ihn. 28Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder. 29Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht genährt haben! 30Dann werden sie anfangen zu sagen zu den Bergen: Fallt über uns!, und zu den Hügeln: Bedeckt uns! 31Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?

Jesu Kreuzigung und Tod

32Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. 33Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. 34[Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!] Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.

35Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. 36Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig 37und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber! 38Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König.

39Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

44Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. 46Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

47Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser Mensch ist ein Gerechter gewesen! 48Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.

49Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.

Jesu Grablegung

50Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Ratsherr, der war ein guter und gerechter Mann. 51Der hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und wartete auf das Reich Gottes. 52Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu 53und nahm ihn herab vom Kreuz, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte. 54Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.

55Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und sahen das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde. 56Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz.

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Basic Christsein: Das Kreuz
Wie sehr man sich doch an Dinge gewöhnen kann – sogar an Folterwerkzeuge und Tötungsmittel! Das Kreuz ist so ein Fall. Es hängt um unseren Hals oder an unseren Wänden, ohne dass wir uns viel dabei denken. Und doch steht es für die schändlichste und grausamste römische Hinrichtungsart überhaupt: Lebendig angenagelt und (fast) nackt zur Schau gestellt werden; furchtbare Schmerzen, unstillbarer Durst, rasende Kopfschmerzen, hohes Fieber, Schock- und Angstzustände; Atemnot, Aufrichten unter unsäglichen Qualen, um nicht zu ersticken – die Seele tropfenweise aushauchen, oft über mehrere Tage. Jesus hat das alles freiwillig für dich und mich durchgemacht. Vielleicht denken wir daran, wenn wir das nächste Mal ein Kreuz sehen ?

Zum Text
Was hat ein Stückchen Stoff mitten in der Erzählung von Jesu Tod zu suchen (Vers 45)? Enorm viel, denn es ist quasi der Höhepunkt des Ganzen! Warum? Ganz einfach: Besagter Stoff trennte den für Menschen zugänglichen Bereich im Tempel von dem ab, zu dem nur der alleralleroberste Priester Zugang hatte. Und das auch nur ein einziges Mal im Jahr! Durch Jesu Tod hat fortan jeder Mensch direkten Zugang zu Gott. Es braucht keinen Mittler mehr. Wir können gleich mit Gott persönlich in Kontakt treten. Bei Fehltritten bedarf es auch keiner Opfer mehr – ein »Es tut mir wirklich leid!« genügt, denn Jesus ist für all das schon gestorben. Da stinken alle Tieropfer eh gegen ab!

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.23.1
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