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36. Tag: Lukas 19,45-20,19

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Die Tempelreinigung

45Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler hinauszutreiben, 46und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben Jes 56,7: »Mein Haus wird ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. 47Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, dass sie ihn umbrächten, 48und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn alles Volk hing ihm an und hörte ihn.

Die Frage nach Jesu Vollmacht

1Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten 2und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Macht gegeben? 3Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; sagt mir: 4Die Taufe des Johannes – war sie vom Himmel oder von Menschen?

5Sie aber bedachten’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? 6Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. 7Und sie antworteten, sie wüssten nicht, wo sie her wäre. 8Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

Von den bösen Weingärtnern

9Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes für eine lange Zeit. 10Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm seinen Anteil gäben an der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 11Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und schmähten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 12Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stießen ihn hinaus.

13Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht werden sie sich vor dem scheuen. 14Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser sei! 15Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun? 16Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern geben.

Als sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! 17Er aber sah sie an und sprach: Was bedeutet dann das, was geschrieben steht Ps 118,22: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden«? 18Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.

19Und die Schriftgelehrten und die Hohenpriester trachteten danach, Hand an ihn zu legen noch in derselben Stunde, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte.

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Basic Christsein: Der Tempel
Der Tempel auf dem Berg Zion in Jerusalem war das zentrale Heiligtum der Juden; diesen Ort hatte Gott selbst erwählt, um hier ganz besonders für sein Volk da zu sein. Unzählige Priester versahen dort Opferkult und andere Dienste. Gegen den Tempel zu reden galt als Gotteslästerung. Jesus relativiert die Bedeutung des Tempels. Er selbst ist der Tempel, da in seiner Person Gott unter den Menschen wohnt. Sein Tod am Kreuz als perfektes Opfer beseitigt die Trennung von Gott (Lukas 23,45); damit ist das kultische Opfersystem hinfällig. Seine Nachfolger sind Tempel, weil der Heilige Geist in ihnen wohnt. Dadurch können sie den Vater von jedem Ort aus anbeten. Das ist auch gut so, denn der jüdische Tempel wurde 70 n. Chr. zerstört.

Zum Text
Jesus ist wirklich aufgebracht (Vers 45), obwohl die Händler doch nur Teil der Opferlogistik sind! Gott ist aber nicht korrupt (Jeremia 7,9-15)! Er sucht ehrliche Beziehung! Woran ist er noch interessiert (Jesaja 1,11-17)? Sicher nicht an Leuten, die rumheucheln (Verse 5-7), nur um ihr Leben nicht ändern zu müssen! So münzt Jesus wieder mal eine Geschichte auf sie (Vers 19) – diesmal sind sie Pächter (die Verse 9-16 sind übrigens eine brillante Illustration zu Lukas 13,33-35!). Wer sind wohl die »anderen« in Vers 14 (Apostelgeschichte 13,45-46)? Jesus ist für sie (Vers 19) eine harte Nuss (Vers 18)! Vorsicht, Steinschlag (Jesaja 8,14-15; Daniel 2,44-45)!!

die-Bibel.dev.4.21.9
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