Deutsche Bibelgesellschaft

29. Tag: Lukas 16,1-15

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 16

Vom ungerechten Verwalter

1Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. 2Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. 3Da sprach der Verwalter bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. 4Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. 5Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6Der sprach: Hundert Fass Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. 7Danach sprach er zu dem zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der sprach: Hundert Sack Weizen. Er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig.

8Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. 9Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

10Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. 11Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen? 12Und wenn ihr mit dem fremden Gut nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist?

13Kein Knecht kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Worte an die Pharisäer

14Das alles hörten die Pharisäer, die am Geld hingen, und sie spotteten über ihn. 15Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen. Denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.

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Basic Christsein: Authentisch leben
Die Pharisäer präsentierten sich stolz als konsequente Befolger der Gebote Gottes. Jesus aber stellt ihre fromme Fassade infrage (siehe 21. Tag). Ihn interessiert viel mehr, wie du bist und was du machst, wenn dich keiner sieht (Matthäus 6,4+6+18). Bist du dann noch treu und zuverlässig und hinter Jesus her (Vers 10)? Und ihn interessiert, wie es in dir drin aussieht (Vers 15). Und da darfst du immer offen und ehrlich mit ihm reden und dich auch mal so richtig bei ihm auskotzen, wie die Psalmisten das regelmäßig getan haben. Du brauchst dir, Gott und anderen nichts vorzumachen. Denn er kennt dich und liebt dich genauso wie du bist und wie es dir gerade geht. Bist du der, für den die anderen dich halten?

Zum Text
Wenn ein reicher Mann seinen Gläubigern eine Teilschuld erließ, galt er als gütig und wohltätig. Darauf spekuliert der Verwalter. Ohne dass sein Chef davon weiß, reduziert er die Schuldscheine der Gläubiger und gewinnt sie so für sich. Sein Chef wird ihn kaum bestrafen, da er nichts gegen seinen eigenen Ruf als Wohltäter unternehmen würde. Jesus lobt die Klugheit des Verwalters. Denn in einer Situation, in der es für ihn um alles geht, handelt er konsequent und entschieden. Bei Geld und Besitz geht es für einen Jünger ebenso um alles (Vers 13); nur wenn wir hier »klug« (konsequent) sind (siehe 33. Tag), wird unser Freund Gott uns eines Tages mit offenen Armen empfangen (Vers 9).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.23.1
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