Deutsche Bibelgesellschaft

12. Tag: Lukas 7,1-17

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 7

Der Hauptmann von Kapernaum

1Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. 2Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. 3Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen. 4Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies erfüllst; 5denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.

6Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach, Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; 7darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 8Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.

9Da Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. 10Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.

Der Sohn der Witwe zu Nain

11Und es begab sich danach, dass er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge. 12Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. 13Und da sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht! 14Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! 15Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. 16Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht. 17Und diese Kunde von ihm erscholl im ganzen jüdischen Land und in allen umliegenden Ländern.

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Basic Christsein: Vertrauen
Vertrauen ist die Grundlage einer engen Beziehung zwischen zwei Menschen – oder sollte es zumindest sein. Es entsteht dadurch, dass man den anderen kennenlernt und im Laufe der Zeit feststellt, dass er vertrauenswürdig ist. Dasselbe gilt für die Beziehung zu Gott. Der zeigt sich nicht nur vertrauenswürdig, indem er hält, was er verspricht. Er geht noch weiter und hält sogar die Treue, wenn Menschen ihn hintergehen (siehe 3. Tag). Vertraust du ihm? Nimmst du ihm ab, dass er es wirklich gut mit dir meint? Warum (nicht)? Es ist wichtig, sich dieser Frage zu stellen, denn ohne Vertrauen bleibt die Beziehung oberflächlich. Zweifel gewinnen Raum und verhindern, dass Gott all das Gute, was er geplant hat (Verse 6-10; Hören seiner Stimme etc.), umsetzen kann.

Zum Text
Ist dir aufgefallen, wie sehr sich die Einschätzungen über die Würdigkeit des Hauptmanns unterscheiden (Verse 4-7)? Die einen argumentieren damit, was er schon alles Tolles getan hat, und halten ihn für würdig, dass Jesus ihm hilft. Er selbst erkennt in Jesus eine Autorität, die weit über ihm steht, und kommt zu einem komplett anderen Ergebnis. Gerade aufgrund dieses Autoritätsdenkens (Vers 8) weiß er aber um die Macht Jesu – was Jesus zu einem Zwischenfazit veranlasst (Vers 9)! Dieses Vertrauen des Hauptmanns in Jesu Macht und seine guten Absichten für die Menschen (Verse 13-15) fordert zur eigenen Positionierung heraus.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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