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11. Tag: Lukas 6,17-49

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Die Feldrede

Kapitel 6,17-49

17Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld, er und eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus dem ganzen jüdischen Land und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon, 18die gekommen waren, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund. 19Und alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und heilte sie alle.

Die Seligpreisungen

20Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach:

Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. 21Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. 22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. 23Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.

Die Weherufe

24Aber dagegen: Weh euch Reichen; denn ihr habt euren Trost schon gehabt. 25Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und klagen. 26Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan.

Von der Feindesliebe

27Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; 28segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. 29Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. 30Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. 31Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!

32Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben, die ihnen Liebe erweisen. 33Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Das tun die Sünder auch. 34Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche zurückbekommen. 35Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Vom Umgang mit dem Nächsten

36Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.

38Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.

39Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann denn ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? 40Ein Jünger steht nicht über dem Meister; wer aber alles gelernt hat, der ist wie sein Meister.

41Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr? 42Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.

Vom Baum und seinen Früchten

43Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht trägt. 44Ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man pflückt nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. 45Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

46Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?

Vom Hausbau

47Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. 48Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Fluss an dem Haus und konnte es nicht erschüttern; denn es war gut gebaut.

49Wer aber hört und nicht tut, der gleicht einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde, ohne Grund zu legen; und der Fluss riss an ihm, und es fiel gleich zusammen, und der Einsturz dieses Hauses war gewaltig.

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Basic Christsein: Die Bergpredigt
Teile des heutigen Bibeltextes kommen dir sehr bekannt vor? Gut möglich. Die Berg- bzw. Feldpredigt gehört zu den wohl bekanntesten Texten des Neuen Testaments. Oft wird sie in ethischen Fragen zitiert: So hat ein »guter Mensch« zu handeln. Stimmt das? Sind diese Zielvorgaben in puncto Verhalten für alle »guten Menschen« verbindlich? Jesus spricht jedenfalls zu einer ganz bestimmten Gruppe von Menschen (Vers 20). Aus eigener Kraft heraus ist solches Handeln nämlich nicht möglich; es ist Folge/Ausdruck der Beziehung zu Jesus (siehe 21. Tag). Diesen Lebensstil allen Menschen als verbindlich vorzuschreiben, auch denen, die ohne Jesus leben, wäre eine wirkliche Überforderung.

Zum Text
Jesus muss mittlerweile einen gewaltigen Bekanntheitsgrad haben, denn sonst würden die Menschen wohl kaum solch lange Wegstrecken zurücklegen (Vers 17). (Guck dir dazu doch mal die Landkarten auf deiner BasisB-DVD an, um einen Eindruck von den Entfernungen zu bekommen.) Die Menschen wollen von Jesus berührt werden – durch das, was er tut (Verse 18-19), und durch das, was er sagt. Letzteres bietet bis heute viel Stoff zum Nachdenken: Ermutigung und Trost (Verse 20-23), Warnungen (Verse 24-26) sowie klare Anweisungen dazu, wie man sich als Nachfolger Jesu verhalten sollte (Verse 27-49). Man muss nicht gleich alles auf einmal verstehen. Aber das, was man verstanden hat, gilt es umzusetzen!

die-Bibel.dev.4.21.9
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