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8. Tag: Lukas 4,14-44

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa

14Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa; und die Kunde von ihm erscholl durch das ganze umliegende Land. 15Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von jedermann gepriesen.

Jesu Predigt in Nazareth

16Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um zu lesen. 17Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht Jes 61,1-2: 18»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit 19und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«

20Und als er das Buch zutat, gab er’s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. 21Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.

22Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? 23Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt! 24Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. 25Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, 26und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein nach Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Witwe. 27Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman, der Syrer.

28Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten. 29Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. 30Aber er ging mitten durch sie hinweg.

Jesus in Kapernaum

31Und er ging hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. 32Und sie waren bestürzt über seine Lehre; denn seine Rede war gewaltig.

33Und es war ein Mensch in der Synagoge, besessen von einem Dämon, einem unreinen Geist, und der schrie laut: 34Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! 35Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Dämon warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. 36Und es kam eine Furcht über sie alle, und sie redeten miteinander und sprachen: Was ist das für ein Wort? Er gebietet mit Vollmacht und Gewalt den unreinen Geistern, und sie fahren aus. 37Und die Kunde von ihm erscholl in alle Orte des umliegenden Landes.

38Und er machte sich auf aus der Synagoge und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter lag in hohem Fieber, und sie baten ihn für sie. 39Und er trat zu ihr und bedrohte das Fieber, und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.

40Und als die Sonne untergegangen war, brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu ihm. Und er legte einem jeden die Hände auf und machte sie gesund. 41Von vielen fuhren auch die Dämonen aus, schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Christus war.

42Als es aber Tag wurde, ging er hinaus an eine einsame Stätte; und die Menge suchte ihn, und sie kamen zu ihm und wollten ihn festhalten, damit er nicht von ihnen ginge. 43Er sprach aber zu ihnen: Ich muss auch den andern Städten das Evangelium predigen vom Reich Gottes; denn dazu bin ich gesandt. 44Und er predigte in den Synagogen des jüdischen Landes.

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Zum Text
Jesus sucht einen ganz bestimmten Ort immer wieder auf (Verse 15-16+31+44). Er startet keine Konkurrenzveranstaltung parallel zu der, die sich bisher in puncto Lehre als sinnvoll erwiesen hat. Dort treffen sich die Gläubigen, dort hat er sie alle beisammen. Seine Zuhörer merken, dass hier nicht einfach irgendjemand spricht (Vers 32). Trotzdem sind nicht alle begeistert von dem, was sie da von dem »Begeisterten« (Vers 14) zu hören kriegen. Die Wahrheit tut nämlich ganz (un-)schön weh! Was genau wirft Jesus hier seinen Nachbarn vor (Verse 23-27)? Geht es dir gelegentlich ähnlich? Apropos Wahrheit: Sie (Verse 33-35+41) sagen die Wahrheit und trotzdem ist Jesus nicht begeistert. Was hat er gegen diese kostenlose PR-Aktion?

Basic Jesus: Jesus und die Dämonen
Dämonen – das klingt nach schlechten Horrorfilmen und Vorstellungen längst vergangener Zeiten: gruselig, Furcht einflößend, fantastisch-irreal. Manch einer macht sich über sie lustig, andere hingegen erkennen ihnen eine enorme Macht zu. Jesus ist diesbezüglich sehr klar: Ja, es gibt Dämonen. Und ja, sie haben Macht, können körperliche und psychische Krankheit sowie Besessenheitszustände beim Menschen hervorrufen (Lukas 4,33-35; 11,14; 13,11-13). Aber auch: Ja, Gottes Macht ist bedeutend größer! Dämonen stehen nicht über Gott; sie haben ihm Folge zu leisten. Dessen sind sie sich übrigens auch bewusst – sie wissen sogar, dass Jesus Gottes Sohn ist (Vers 34)!

die-Bibel.dev.4.21.9
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