Deutsche Bibelgesellschaft

5. Tag: Lukas 2,21-52

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 2

Jesu Beschneidung und Darstellung im Tempel

21Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.

22Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn 2. Mose 13,2: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« 3. Mose 12,6-8.

25Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. 26Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,

wie du gesagt hast;

30denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

31das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,

32ein Licht zur Erleuchtung der Heiden

und zum Preis deines Volkes Israel.

33Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird35und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.

36Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt 37und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

39Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. 40Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

41Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. 42Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. 43Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten’s nicht. 44Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. 45Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn.

46Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. 47Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. 48Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 49Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss bei denen, die zu meinem Vater gehören? 50Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. 51Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. 52Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

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Basic Christsein: Die Welt im Fokus
Hat die Sturheit Israels Gott dazu veranlasst, seinen Plan zu ändern und auch die nichtjüdischen Völker zur Beziehung mit ihm einzuladen? Fakt ist, dass Gott schon immer die ganze Welt im Blick hatte (1Mose 12,2-3). Aber es ist auch wahr, dass es eine Fokussierung auf Israel gab. An Israel sollten alle anderen Völker erkennen, wie genial Gott ist. Er stellte sich immer wieder zu ihnen und schützte sie. Aber selbst zu dieser Zeit war es Menschen anderer Völker möglich, sich Gott zuzuwenden (Jona 1-4). Es waren aber nur wenige, die dies wirklich taten. Jesus kam in die Welt, um stellvertretend für alle Menschen (Verse 31-32) zu sterben. Und er war es auch, der seine Jünger explizit beauftragte, alle Menschen einzuladen, mit Gott in Beziehung zu treten (siehe 45. Tag).

Zum Text
Das nennt man wohl einen langen Atem und Gottvertrauen (Verse 25-26). Oft fangen ja die Zweifel an zu nagen, wenn zwischen Versprechen und Einlösung eine längere Zeit liegt. Ob es bei ihm wohl auch so war? Die Stimme (Vers 27) erkennt er jedenfalls wieder und marschiert gleich los. Was dann geschieht, versetzt Jesu Eltern in Staunen (Verse 29-32+34-35+38). Und doch muss es gleichzeitig eine enorme Bestätigung sein, dass auch sie zehn Monate zuvor richtig gehört haben. Diese innere Gewissheit werden sie aber auch brauchen, um mit der Herausforderung, Gottes Sohn großzuziehen, fertig zu werden (Verse 35+48-49).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.25.3
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