Deutsche Bibelgesellschaft

4. Tag: Lukas 2,1-20

In 45 Tagen durch das Lukasevangelium

Bibeltext(e)

Lukas 2

Jesu Geburt

1Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

4Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

8Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

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Zum Text
Der wohl bekannteste Bibeltext überhaupt: die sogenannte »Weihnachtsgeschichte«. Solch eine Volkszählung zur Festlegung der Steuern – ab 6 n. Chr. fand sie regelmäßig alle 14 Jahre statt – war ein enormer Eingriff in das Leben der Menschen. Je nach Entfernung zum Heimatort konnte man wochen- oder sogar monatelang unterwegs sein und war so lange unfähig, Geld zu verdienen. Auch Maria (hochschwanger!) und Josef sind unterwegs. Sie kommen gerade noch so rechtzeitig an, dass Maria ihr Baby nicht am Straßenrand zur Welt bringen muss. Die ersten Gratulanten? Von den Juden aufgrund ihrer Arbeit verachtete Leute. Gott fand das aber anscheinend sehr passend (Verse 9-12)!

Basic Jesus: Jesus, ein Kind seiner Zeit
Seine Herkunft, Berufung (siehe 2. Tag) und die damit verbundenen Begabungen machen ihn zu etwas Besonderem. Und dennoch ist Jesus in gewissem Sinne ein »Kind seiner Zeit«. Er ist sich seiner Einzigartigkeit bewusst (Lukas 2,49) und lebt dennoch wie jeder andere Junge auch: Als kleines Baby geboren, wird er am achten Tag beschnitten, wächst heran zum Jugendlichen, lässt sich – auch in theologischen Fragen! – unterweisen, ordnet sich seinen Eltern unter und macht traditionsgemäß eine Lehre bei seinem Vater. Nirgends wird berichtet, dass er öffentlich den Gottessohn raushängen lässt. Im Gegenteil: Alles scheint recht normal gewesen zu sein, sonst hätten seine Nachbarn nicht reagiert (Johannes 6,41-42).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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