Deutsche Bibelgesellschaft

16. Tag: Matthäus 12,1-21

In 40 Tagen durch das Matthäusevangelium

Bibeltext(e)

Matthäus 12

Das Ährenraufen am Sabbat

1Zu der Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Kornfelder; und seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen. 2Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat nicht erlaubt ist.

3Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die mit ihm waren, hungerte: 4Wie er in das Haus Gottes ging und aß die Schaubrote, die doch weder er noch die mit ihm waren, essen durften, sondern allein die Priester? 5Oder habt ihr nicht gelesen im Gesetz, dass die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? 6Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel. 7Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt Hos 6,6: »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer«, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt. 8Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Die Heilung eines Mannes am Sabbat

9Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. 10Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist’s erlaubt, am Sabbat zu heilen?, damit sie ihn verklagen könnten. 11Aber er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, der sein einziges Schaf, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und es heraufhebt? 12Wie viel mehr ist nun ein Mensch als ein Schaf! Darum ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.

13Da sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und sie wurde wieder gesund wie die andere. 14Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat über ihn, dass sie ihn umbrächten.

Der Gottesknecht

15Da aber Jesus das erkannte, entwich er von dort. Und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie alle 16und gebot ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machten, 17auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht Jes 42,1-4: 18»Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Völkern das Recht verkündigen. 19Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hören auf den Gassen; 20das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg führt; 21und die Völker werden auf seinen Namen hoffen.«

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Zum Text
Für viele Menschen gehört zum Sonntag ein guter Braten. Wenn es nach denen (Vers 2a) geht, müsste man ihn allerdings schon am Samstag machen. Was nach Jesu Meinung am Feiertag erlaubt ist, steht in den Versen 11 und 12. Und was seine Konsequenz daraus ist, kannst du in Vers 13 lesen. Und weil das nicht alle gut finden, führt es zum Beschluss von Vers 14. Dadurch lässt Jesus sich aber nicht abhalten (Vers 15).

Basis Jesus – Jesus der Gottesknecht
»Knecht« ist eigentlich keine schöne Bezeichnung – besser wäre Diener. Doch bei Jesaja, der hier zitiert wird, ist mehrmals von einem Gottesknecht die Rede. Er wird als Sohn, als Erwählter, als von Gott Geliebter bezeichnet. Er hat den Geist Gottes und hält sich an seine Weisungen. Er kennt Gottes Willen und verkündet ihn, zunächst den Menschen in Israel, später aber auch allen anderen Völkern. Er vertritt Gottes Sache ohne Kompromisse. Doch nicht mit viel Lärm und Geschrei, wie das einige erwarten würden. Sondern er kümmert sich um Menschen. Die Beschreibung dieses Gottesknechts erfüllte sich in Jesus. Davon sind Christen überzeugt. Er ist der Heiland, der den Sündern und Zolleinnehmern Gottes Willen verkündet. Das meint das Bild aus Vers 20: Er kümmert sich um den geknickten Menschen. Sein Instrument ist nicht das Schwert oder das laute Wort, sondern die Verkündigung des Willens Gottes.

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.24.4
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