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28. Tag: Johannes 15,1-16,4a

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Der wahre Weinstock

1Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.

5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Das Gebot der Liebe

9Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! 10Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. 11Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.

12Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. 13Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. 14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. 15Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.

16Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe. 17Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.

Der Hass der Welt

18Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. 19Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. 20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. 21Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

22Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte es ihnen nicht gesagt, so hätten sie keine Sünde; nun aber können sie nichts vorbringen, um ihre Sünde zu entschuldigen. 23Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. 24Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. 25Aber es muss das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Grund« Ps 69,5.

26Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. 27Und auch ihr legt Zeugnis ab, denn ihr seid von Anfang an bei mir.

1Das habe ich zu euch geredet, dass ihr nicht zu Fall kommt. 2Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst. 3Und das werden sie tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen. 4Aber dies habe ich zu euch geredet, damit, wenn ihre Stunde kommen wird, ihr daran denkt, dass ich’s euch gesagt habe. Zu Anfang aber habe ich es euch nicht gesagt, denn ich war bei euch.

Johannes 15:1-16:4LU17Bibelstelle anzeigen

Basic Christsein – Frucht bringen
Was bedeutet es, als Christ Frucht zu bringen? Geht es um nachweisbaren Erfolg, darum, wie viel ich spende, wie viele Leute ich einlade und für Jesus gewinne, wie aktiv ich in meiner Gemeinde bin? Darum, hart für Gott zu arbeiten? Fruchtbarkeit in Jesu Sinn beginnt ganz woanders: in der Konzentration darauf, ihn zu lieben, an ihm dranzubleiben und mit anderen darin unterwegs zu sein, ihm immer ähnlicher zu werden (Römer 8,29; Galater 4,19). In diesem Sinne als Kinder Gottes zu leben, ist Frucht, die den Vater ehrt (15,8). Und aus einem solchen Lebensstil erwachsen Gebete, die er nur erhören kann, da sie seinem Herzen entspringen (15,7+16). Darauf folgt dann entschlossenes Handeln mit großen Auswirkungen (15,16). Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft!

Zum Text
Wichtige Dinge müssen öfter mal gesagt werden, so auch in diesem Fall (15,12+16). Jesus geht als gutes Vorbild voran, setzt neue Maßstäbe (15,13). Wie definiert er seine Beziehung zu denjenigen, die sich auf ihn einlassen (15,14-16)? Wie bei so vielen Dingen im Leben hat die Beziehung zu Jesus nicht nur positive Auswirkungen auf das Leben seiner Jünger (15,18-20+16,2). Wie begründet Jesus diesen Hass (15,19)? Kriegst du etwas davon mit? Wichtig: Jesus macht seinen Jüngern nie etwas vor. Er sagt ganz klar, dass Nachfolge Folgen hat. So sind wir in der Lage, die Kosten zu überschlagen und zu entscheiden, ob wir wirklich mit ihm leben wollen.
Ich bin der (wahre) Weinstock.
Johannes 15,1+5 (Kontext: 15,1-17)
Weinberge gehörten zur Zeit Jesu zum jedermann vertrauten landschaftlichen Erscheinungsbild. Der Weinberg ist außerdem ein Bild, das sich durch die ganze Bibel zieht. Gott vergleicht z. B. sein Volk Israel mit einem Weinberg, den er hegt und pflegt, der aber dennoch nicht die gewünschte Frucht trägt (Jesaja 5,1-7). Vielleicht greift Jesus dieses Wort auf und führt es im Bild einer einzelnen Weinpflanze weiter. Wie im AT, so ist auch hier Gott, der Vater, der Weinbauer (15,1). Jesus ist der Stamm, der fest in der Erde verwurzelt ist und Wasser und alle benötigten Nährstoffe bereitstellt. Nachfolger von Jesus sind Reben (= Äste mit Blättern) an diesem Stamm. An ihnen (nicht am Stamm!) bilden sich unter optimalen Bedingungen Knospen, Blüten und später die Frucht: Weintrauben. Die Deutung dieses Bildes ist recht eindeutig: Ohne Nährstoffe und die Versorgung durch den Weinstock würden die Blätter verwelken, die Reben in der heißen Sonne Israels schnell verdorren. Denn ohne die Verbindung zum Stamm sind die Reben schutz-, nutz- und wirkungslos. Damit stellt Jesus mehrere Punkte klar: Die Kraft für das neue Leben im Vertrauen auf ihn fließt aus ihm selbst heraus zu seinen Jüngern. Sein liebevolles Wirken in ihrem Leben wird immer mehr sichtbar, wenn sie in der intensiven Gemeinschaft mit ihm leben. Das ist die Frucht, die er sucht und die Gott, den Vater, ehrt (siehe 28. Tag).
Fazit: Jesus ist die Grundlage der christlichen Existenz. Ohne ihn geht nichts. Zumindest nichts, was Bestand hat.

die-Bibel.dev.4.21.9
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