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27. Tag: Johannes 14,1-31

In 35 Tagen durch das Johannesevangelium

Bibeltext(e)

Jesus, der Weg zum Vater

1Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? 3Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. 4Und wo ich hingehe – den Weg dahin wisst ihr.

5Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? 6Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 7Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

8Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. 9Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? 10Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht aus mir selbst. Der Vater aber, der in mir bleibt, der tut seine Werke. 11Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen.

12Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. 13Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn. 14Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.

Die Verheißung des Heiligen Geistes

15Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. 16Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

18Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. 19Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. 20An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. 21Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

22Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? 23Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 24Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.

25Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 26Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Der Friede Christi

27Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. 28Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 29Und jetzt habe ich’s euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es nun geschehen wird.

30Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich. 31Aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf und lasst uns von hier weggehen.

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Basic Christsein – Der Heilige Geist
Sich Jesus vorstellen? – Einfach. Gott als Vater? – Klappt auch noch einigermaßen (siehe 10. Tag). Aber ein Geist? Und dann auch noch heilig? Schon im Schöpfungsbericht ist von ihm die Rede. Später dann redet er zu einigen auserwählten Personen wie beispielsweise den Propheten. Die meisten Bibelleser nehmen ihn aber erst so richtig wahr, als Jesus anfängt, von ihm als demjenigen zu reden, der uns zur Seite stehen wird, wenn er selbst nach seinem Tod und seiner Auferstehung beim Vater im Himmel ist (Verse 16+17). Die Spezialgebiete des Heiligen Geistes (Auswahl!) sind: Trost spenden, ermutigen, korrigieren, Durchblick schenken und an wichtige Dinge des Glaubens erinnern.

Zum Text
Hätte Jesus gesagt, dass wir noch große Dinge tun werden, würden wir uns freuen. Hat er aber nicht. Stattdessen redet er von etwas, das sicher nicht nur die Vorstellungskraft seiner Jünger übersteigt (Vers 12). So verrückt es sich anhört – Jesus weiß, wovon er redet. Wichtig: Bei Vers 13 handelt es sich um keinen Automatismus, so nach dem Motto »Bitte ordnungsgemäß abschicken und wenige Sekunden später die Erfüllung in Händen halten«. Das Ganze hat ein Ziel (Vers 13; 15,7+8) und dementsprechend gibt es auch Einschränkungen. Welche fallen dir ein? Wer Vers 15 umsetzt und diesen Helfer zur Seite hat (Verse 16+17), dem gelingt es immer besser, die richtigen Dinge zu erbitten – und sie auch zu bekommen.
Ich selbst bin der Weg. Genauso bin ich die Wahrheit und das Leben.
Johannes 14,6 (Kontext: 13,31-14,14)
Jesus ist unterwegs – unterwegs in die Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, aus der er kommt. Er geht den Weg, den kein Mensch vor ihm beschreiten konnte. Denn obwohl Gott die Menschen erschaffen und für sie ein sehr gutes Leben in Freundschaft mit ihm vorgesehen hatte, wiesen sie ihm die kalte Schulter und machten ihr eigenes Ding. Sie schnitten sich selbst vom wahren Leben ab und luden sehr große Schuld auf sich, die fortan zwischen ihnen und Gott stand und die Gemeinschaft mit ihm unmöglich machte. Jesus lässt sich für die gesamte Schuld der Menschheit stellvertretend bestrafen (Jesaja 53,5+6). Er bezahlt dafür mit seinem Leben. So schafft er einen neuen Weg in Gottes Gegenwart (Hebräer 10,19+20): Er selbst ist dieser Weg. Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, ist nun über ihn wieder möglich, jedoch auch ausschließlich über ihn (Apostelgeschichte 4,12). Er ist der einzige Vermittler zwischen Gott und den Menschen (1Timotheus 2,5+6). Jesus ist auch die Wahrheit: In seiner Person, seinem Reden und Handeln bringt er die Wahrheit über Gott ans Licht, denn wer ihn sieht, der sieht auch den Vater (8,40; 14,9; 18,37). Jesus ist außerdem das Leben: Wer sich völlig auf ihn einlässt und ihm vertraut, in dem lässt er sich selbst nieder (14,17+23) und schenkt ihm sprudelndes Leben (7,38+39). Und das ist erst der Anfang der Gemeinschaft mit Gott, die Jesus ermöglicht hat.
Fazit: Jesus ist nicht +ein+ Weg, sondern +der+ Weg. Jedoch +der+ Weg, der +allen+ offensteht.

die-Bibel.dev.4.21.9
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