Deutsche Bibelgesellschaft

14. Tag: Markus 8,1-26

In 30 Tagen durch das Markusevangelium

Bibeltext(e)

Markus 8

Die Speisung der Viertausend

1Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 2Mich jammert das Volk, denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen. 3Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen. 4Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Einöde, dass wir sie sättigen? 5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. 6Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. 7Sie hatten auch einige Fische; und er sprach den Segen darüber und ließ auch diese austeilen. 8Und sie aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. 9Es waren aber etwa viertausend; und er ließ sie gehen.

Die Zeichenforderung der Pharisäer

10Und alsbald stieg er in das Boot mit seinen Jüngern und kam in die Gegend von Dalmanuta. 11Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 12Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 13Und er verließ sie und stieg wieder in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

Das Unverständnis der Jünger

14Und sie hatten vergessen, Brot mitzunehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Boot als ein Brot. 15Und er gebot ihnen und sprach: Merkt auf, seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes. 16Und sie überlegten hin und her, weil sie kein Brot hatten. 17Und er merkte das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht, und begreift ihr noch nicht? Habt ihr ein erstarrtes Herz in euch? 18Habt ihr Augen und seht nicht und habt Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran: 19Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Sie sagten: Zwölf. 20Und als ich die sieben brach für die viertausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Und sie sagten: Sieben. 21Und er sprach zu ihnen: Begreift ihr denn noch nicht?

Die Heilung eines Blinden

22Und sie kamen nach Betsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, dass er ihn anrühre. 23Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor das Dorf, spuckte in seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? 24Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen umhergehen, als sähe ich Bäume. 25Danach legte er abermals die Hände auf seine Augen. Da sah er deutlich und wurde wieder zurechtgebracht und konnte alles scharf sehen. 26Und er schickte ihn heim und sprach: Geh aber nicht hinein in das Dorf!

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Zum Text
Wieder ein Wunder (Verse 1-9) – das wievielte mag es gewesen sein, das sie miterlebt haben? -, wieder Staunen über Jesus’ Macht, aber leider wieder kein großer Lerneffekt (Verse 14-21). Über den Frust vergisst man schnell die Warnung, die Jesus ausspricht (Vers 15). Bereits eine kleine Menge Sauerteig reicht aus, um eine große Menge Mehl zu durchsäuern. Er war sozusagen ansteckend; die Gärung startete eine Art Fäulnisprozess. Was sagt das über die von Jesus benannten Personen aus, über ihren Einfluss und ihre Wirkung? Gibt es auch in deinem Umfeld »Sauerteig-Menschen«?

Basic Jesus – Jesus und die Pharisäer
Die Pharisäer waren die Frommen im Land. Sie wollten für Gott leben – und das ohne Wenn und Aber. Bis ins kleinste Detail ihres Alltags hinein sollte ihr Glaube sichtbar sein. Und um dabei auch möglichste genau zu sein und alles richtig zu machen, stellten sie eine Vielzahl von Regeln auf, die mit den Geboten des Alten Testaments allerdings nicht mehr viel gemein hatten. So schossen sie weit über das Ziel hinaus und entfernten sich dabei sogar vom Willen Gottes (Verse 11-13). Sie legten sich die Waschungsvorschriften der Priester auf (Vers 2) und regelten sogar, wie viele Schritte man am Sabbat, dem jüdischen Ruhetag, gehen dürfe. Bei alldem kam ein gewisser Stolz auf, es richtig zu machen (Joh 8,33). Ihre ganzen Bemühungen nach Gerechtigkeit verurteilt Jesus nicht (Mt 5,20), aber er sagt ihnen klar, dass das Eigentliche fehlt (7,7-8).

Deutsche Bibelgesellschaftv.4.26.9
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