161Wünsche dir nicht viele Kinder, wenn sie dann missraten, und freue dich nicht über Söhne, wenn sie dann gottlos werden, und freue dich nicht darüber, dass du viele Kinder hast, wenn sie nicht den Herrn fürchten.
Weish 4,13
2Verlass dich nicht darauf, dass sie am Leben bleiben, und vertraue nicht auf ihre große Zahl. 3Denn besser ein frommes Kind als tausend gottlose, 4und besser ohne Kinder sterben als gottlose Kinder haben. 5Ein frommer Mann kann einer Stadt zur Blüte verhelfen, aber wie zahlreich die Gottlosen auch sind, so wird ihre Stadt doch veröden.
6Das hab ich mit eignen Augen oft gesehen und mit eignen Ohren noch Schlimmeres gehört: 7Feuer bricht aus im Haufen der Gottlosen, und Gottes Zorn entbrannte über das ungehorsame Volk.
16,35
8Der Herr verschonte die
Bar 3,26-28
Riesen der Vorzeit nicht, die auf ihre Stärke pochten und abtrünnig wurden. 9Er schonte auch die nicht, bei denen Lot als Fremdling lebte, sondern verdammte sie um ihres Übermuts willen.
10Und er erbarmte sich nicht über das Volk, das er dem Untergang geweiht hatte, sondern trieb sie aus ihrem Land um ihrer Sünde willen.
11So hat er auch die
4. Mose 14,21-23
5. Mose 2,14
sechshunderttausend hinweggerafft, weil sie allesamt ungehorsam waren. Wie sollte denn ein einzelner Ungehorsamer unbestraft bleiben?
12Denn
Gott ist zwar barmherzig, aber er ist auch zornig. Er lässt sich versöhnen, aber er straft auch schrecklich. So groß, wie seine Barmherzigkeit ist, so groß ist auch seine Strafe; und er
richtet jeden, wie er’s verdient. 13Der Gottlose wird mit seinem Raub nicht entkommen, doch was der Fromme erhofft, wird nicht ausbleiben. 14Jede Wohltat findet ihre Stätte bei Gott, und
jedem wird widerfahren, wie er’s verdient hat.
15
Sage nicht: Der Herr sieht nach mir nicht; wer fragt im Himmel nach mir? 16Unter dem großen Haufen bemerkt er mich nicht; was bin ich gegen die ganze große Welt? 17Denn siehe, der ganze Himmel, das Meer und die Erde erbeben, wenn er sie heimsucht; 18die Berge und die Grundfesten der Erde erzittern, wenn er sie nur anschaut. 19Doch um mich kann er sich dabei nicht kümmern, und wer achtet schon auf meine Wege? Wenn ich sündige, sieht mich kein Auge; 20wenn ich ganz im Geheimen betrüge, wer merkt es? Und wer macht schon bekannt, was an gerechten Taten geschieht? 21Was soll einer da noch hoffen, wenn er sich ans Gesetz hält?
– 22Das meinen nur Leute, denen es an Verstand fehlt, und nur ein beschränkter Mensch denkt so.
23Mein Kind, höre mir zu und lerne Weisheit und beherzige meine Worte! 24Ich will dir eine zuverlässige Lehre geben und dich mit Sorgfalt unterrichten: 25Als der Herr im Anfang seine Werke erschuf 26und von ihrem Ursprung an ihnen ihre Bestimmung gab, 27
Ps 19,5-7
Jes 40,26
da hat er für immer geordnet, was sie tun, und für alle Zeit, wie weit ihre Herrschaft reichen sollte, dass sie nicht müde noch matt werden noch ihren Dienst versäumen 28und keins das andere behindern, sondern dass alle immer seinem Befehl gehorsam sein sollten. 29Danach hat er auf die Erde geblickt und sie mit seinen Gütern erfüllt 30und das Erdreich mit
Tieren bevölkert, die
wieder zur Erde zurückkehren.
171Gott hat die Menschen aus Erde geschaffen
2und sie wieder zur Erde zurückkehren lassen;
3
er bestimmte ihnen die
Ps 90,1018,8
Zeit ihres Lebens und gab ihnen Macht über das, was auf Erden ist, und verlieh ihnen Kraft, wie er selber sie hat, und schuf sie nach seinem Bilde. 4Er bestimmte, dass alle Geschöpfe sie fürchten mussten und sie herrschen sollten über Tiere und Vögel.
Weish 9,2
5Er gab ihnen Vernunft, Sprache, Augen, Ohren und Verstand zum Denken. 6Er erfüllte sie mit kluger Erkenntnis und
zeigte ihnen Gutes und Böses. 7
Röm 1,19-20
Er hat sein Licht in ihre Herzen gegeben, 8um ihnen die Größe seiner Werke zu zeigen, damit sie seinen heiligen Namen loben und seine großen Taten erzählen sollten. 9Er hat sie gelehrt und ihnen
das Gesetz des Lebens gegeben. 10Er hat einen ewigen
Ps 111,9
Bund mit ihnen geschlossen und ihnen die Ordnungen seines Rechts offenbart. 11Sie
haben mit ihren Augen seine hohe Majestät gesehen und
mit ihren Ohren seine herrliche Stimme gehört. 12Und er sprach zu ihnen: Hütet euch vor allem Unrecht!, und befahl jedem,
für seinen Nächsten zu sorgen.
13Ihre Wege hat er immer vor Augen, und nichts ist vor ihm verborgen. 14
1. Sam 8,57
Röm 13,1
Jedem Volk hat er einen Herrscher gegeben, 15aber über Israel ist er selbst Herr geworden. 16Alle ihre Werke sind ihm so wenig verborgen wie die Sonne, und seine Augen sehen ohne Unterlass all ihre Wege.
17Auch alle ihre Ungerechtigkeiten sind ihm nicht verborgen, und alle ihre Sünden sind vor ihm offenbar.
18Er hält die Wohltaten eines Menschen so wert wie einen
Siegelring und seine guten Werke wie einen
Augapfel. 19Und zuletzt wird er aufstehen und
jedem vergelten auf seinen Kopf, wie er’s verdient hat. 20Aber die
reumütig sind, lässt er wieder zu Gnaden kommen, und die müde werden,
tröstet er, dass sie nicht verzagen.
21So bekehre dich nun zum Herrn und lass dein sündiges Leben; 22flehe zum Herrn und gib kein Ärgernis mehr! 23Kehre zum Höchsten zurück und wende dich vom Unrecht ab 24und hasse unversöhnlich, was ihm ein Gräuel ist.
25
Wer kann den Höchsten loben bei den Toten? 26Denn allein die Lebendigen können loben; die Toten, die kein Leben haben, können nicht mehr loben. 27Darum: wer lebt und gesund ist, der lobe den Herrn!
28
Wie ist die Barmherzigkeit des Herrn so groß! Er zeigt sich denen gnädig, die sich zu ihm bekehren. 29Denn der Mensch ist nicht vollkommen, da er ja nicht unsterblich ist. 30Was ist heller als die Sonne? Und doch verfinstert sie sich. So kann erst recht
nicht gut sein, was Fleisch und Blut sich ausdenkt. 31Das Heer der Himmelshöhe hält der Herr in Ordnung; aber
alle Menschen sind Erde und Staub.
181Der ewig lebt, der hat alles miteinander geschaffen. 2Der Herr allein ist gerecht.
Niemand kann seine Werke aufzählen. Wer kann seine großen Taten erforschen? 3Wer kann seine große Macht ermessen? 4Wer kann seine große Barmherzigkeit genug preisen? 5Man kann sie
weder vermindern noch vermehren und kann
seine großen Wunder nicht erforschen. 6Selbst wenn ein Mensch dabei sein Bestes getan hat, so ist’s noch kaum angefangen; und wenn er aufhört, merkt er erst, wie viel noch fehlt.
7Aber
Ps 144,3-4
was ist der Mensch? Wozu taugt er? Was kann er nutzen oder schaden? 8
Wenn er lange lebt, so lebt er hundert Jahre. Wie ein Tröpflein Wasser im Meer und wie ein Körnlein Sand, so gering sind seine Jahre im Vergleich mit der Ewigkeit.
9
Darum hat Gott Geduld mit den Menschen und schüttet seine Barmherzigkeit über sie aus. 10Er sieht und weiß, wie bitter ihr Ende ist; 11darum erbarmt er sich umso herzlicher über sie.
12Die Barmherzigkeit eines Menschen gilt allein seinem Nächsten; aber
Weish 11,23
Gottes Barmherzigkeit gilt der ganzen Welt. 13Er weist zurecht,
Tit 2,11-12
erzieht und belehrt und
führt zurück wie ein Hirt seine Herde. 14Er erbarmt sich über alle, die sich erziehen lassen und eifrig auf sein Wort hören.
15Mein Kind, wenn du jemand Gutes tust, so tu’s nicht mit tadelnden Worten; und wenn du jemand etwas gibst, so kränke ihn nicht dabei.
16Wie der Tau die Hitze kühlt, so ist ein gutes Wort besser als eine Gabe. 17Ja, ein Wort ist oft wichtiger als eine große Gabe, und ein freundlicher Mensch gibt sie beide. 18Ein Narr aber macht lieblose Vorwürfe, und eine unfreundliche Gabe führt zu Tränen.
19Unterrichte dich, bevor du das Wort nimmst; 20sorge für deine Gesundheit, bevor du krank wirst; 21
prüfe dich selbst, bevor das Gericht kommt, so wirst du in der Stunde der Heimsuchung Gnade finden.
22Demütige dich vor Gott, noch bevor du krank wirst, und kehre um,
sobald du gesündigt hast. Lass dich
nicht aufhalten, dein Gelübde bald zu erfüllen, und warte nicht bis an den Tod, um es einzulösen. 23Bevor du ein Gelübde tust,
überlege dir’s gut, damit du Gott nicht versuchst. 24Denk an den Zorn, der am Ende kommen wird, und an die Stunde der Strafe, in der er sein Antlitz abwendet.
25Wenn man satt ist, soll man bedenken, dass man vielleicht wieder hungern muss; und wenn man reich ist, soll man bedenken, dass man wieder arm werden kann.
26Denn
es kann vor Abend ganz anders werden, als es am Morgen war; so schnell wandelt sich alles vor Gott.
27Ein weiser Mensch ist in allem sorgsam, und wenn andre sündigen, hütet er sich vor Verfehlungen.
28Wer verständig ist, ehrt die Weisheit und preist den, der sie gefunden hat. 29Wer Weisheitslehren recht versteht, der ist selbst ein Weiser und kann andere mit trefflichen Sprüchen stärken.
30
Folge deinen bösen Leidenschaften nicht, sondern zügle dein Verlangen. 31Denn wenn du deinen bösen Leidenschaften folgst, so wirst du dich deinen Feinden selbst zum Spott machen.
32
Sei kein Prasser und gewöhne dich nicht ans Schlemmen, 33damit du nicht zum Bettler wirst, der andre auf Borgen bewirtet, weil er selber kein Geld mehr im Beutel hat.