71Dieser Melchisedek7,1 Melchisedek: Der hebräische Name bedeutet »König der Gerechtigkeit«. Nach 1. Mose/Genesis 14,18-20 war er zur Zeit Abrahams König von Salem, dem späteren Jerusalem. war König von Salem7,1 Salem: Kurzbezeichnung für Jerusalem.und Priester des Höchsten Gottes.Er ging Abraham7,1 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25. entgegen,als dieser von seinem Sieg über die Könige7,1 Sieg über die Könige: Von Abrahams Sieg über die Könige erzählt 1. Mose/Genesis 14. zurückkehrte,und segnete7,1 Segen, segnen: Wer einen anderen Menschen segnet, bittet Gott, dem Gesegneten Kraft, Leben und Wohlergehen zu schenken. ihn.2Abraham gab ihm den zehnten Teil von allemals seinen Anteil.Der Name »Melchisedek« bedeutet zum einen»König der Gerechtigkeit«.Zum andern bedeutet er aber auch »König von Salem«,das heißt: »König des Friedens7,2 Frieden: Umfassender Zustand von Glück und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, der aus der Beziehung mit Gott hervorgeht.«.3Er ist ohne Vater, ohne Mutter und ohne Stammbaum.Sein Leben hat weder einen Anfang noch ein Ende.So gleicht er dem Sohn Gottes7,3 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet.und bleibt Priester für immer.
Melchisedek steht über Abraham und den Priestern nach ihm
4Beachtet doch, wie bedeutend Melchisedek7,4 Melchisedek: Der hebräische Name bedeutet »König der Gerechtigkeit«. Nach 1. Mose/Genesis 14,18-20 war er zur Zeit Abrahams König von Salem, dem späteren Jerusalem. ist:Abraham7,4 Abraham: Stammvater des Volkes Israel, vgl. 1. Mose/Genesis 12–25., der Stammvater Israels,gab ihm den zehnten Teil der Beute.5Zwar haben auch die Nachkommen von Levi7,5 Levi: Einer der Stämme Israels. Seine Nachkommen waren als Priester und Leviten verantwortlich für den Gottesdienst im Tempel in Jerusalem.,denen das Priesteramt übertragen wurde, dieses Gebot:Nach dem Gesetz7,5 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. nehmen sie den zehnten Teil7,5 zehnter Teil: Abgabe vom jährlichen Ernteertrag an das Heiligtum. Sie gehört Gott. vom Volk –das heißt von ihren Brüdern und Schwestern,obwohl diese wie sie selbst von Abraham abstammen.6Melchisedek dagegen stammte nicht von ihnen ab,dennoch nahm er von Abraham den zehnten Teil.Außerdem segnete7,6 Segen, segnen: Besondere Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen. Gott schenkt durch seinen Segen Leben, Kraft und Wohlergehen. er ihn.Dabei war es doch Abraham,der Gottes Versprechen7,6 Versprechen: Gott verspricht Abraham zahlreiche Nachkommen, vgl. beispielsweise 1. Mose/Genesis 22,15-19. bekommen hatte.7Es ist aber unbestritten,dass der Niedrigere vom Höhergestellten gesegnet wird.8Im ersten Fall sind es sterbliche Menschen,die den zehnten Teil nehmen.Im zweiten Fall ist es dagegen einer,von dem bezeugt wird, dass er für immer lebt7,8 für immer lebt: Die Bibel erzählt nichts über Geburt oder Tod von Melchisedek, was hier als Zeichen für göttliche Herkunft und ewiges Leben gedeutet wird..9Als von Abraham der zehnte Teil gefordert wurde,wurde er damit schon von Levi gefordert –also von dem, der sonst den zehnten Teil bekommt.10Denn weil er von Abraham abstammt,war Levi sozusagen bereits mit anwesend,als Melchisedek diesem entgegenging.
Das Priestertum der Nachkommen von Levi wird abgelöst
11Nehmen wir an,die Vollendung7,11 Vollendung: Meint die Vergebung der Sünden, die den Menschen den Zugang zu Gott eröffnet. wäre bereits erreichtdurch die Priester, die Nachkommen von Levi7,11 Levi: Einer der Stämme Israels. Seine Nachkommen waren als Priester und Leviten verantwortlich für den Gottesdienst im Tempel in Jerusalem. sind.Auf dieser Grundlage beruht ja das Gesetz7,11 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose.,das das Volk erhalten hat.Wozu wäre es dann noch nötig,einen anderen Priester einzusetzen –einen, wie Melchisedek7,11 Melchisedek: Der hebräische Name bedeutet »König der Gerechtigkeit«. Nach 1. Mose/Genesis 14,18-20 war er zur Zeit Abrahams König von Salem, dem späteren Jerusalem. es war?Man hätte doch einen Priesternach der Art Aarons7,11 Aaron: Bruder von Mose und erster Hohepriester Israels. Er gilt in der Bibel als Stammvater der Priester. benennen können.12Wenn aber das Priestertum verändert wird,ist es nötig, auch das Gesetz zu verändern.13Tatsächlich gehört der, von dem hier die Rede ist,zu einem anderen Stamm7,13 Stämme Israels: Israel versteht sich als Verband von zwölf Stämmen, die auf die Nachkommen der Söhne Jakobs zurückgehen..Aus diesem Stamm hat noch niejemand den Dienst am Altar7,13 Altar: Eine Art Tisch oder Podest, auf dem einer Gottheit Opfergaben dargebracht wurden. verrichtet.14Es ist ja bekannt,dass unser Herr7,14 Herr: Titel für Jesus Christus. Im griechischen Alten Testament steht das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. Wenn Jesus Christus so genannt wird, kommt darin zum Ausdruck: In ihm begegnet Gott selbst den Menschen. aus dem Stamm Juda7,14 Juda: Einer der zwölf Stämme Israels. Sein Siedlungsgebiet lag im judäischen Bergland. hervorgegangen ist.Und über Priester aus diesem Stammhat Mose7,14 Mose: Führte Israel im Auftrag Gottes aus Ägypten und erhielt am Berg Sinai die Zehn Gebote. nichts gesagt.15Noch viel offensichtlicher ist das Ganze,wenn ein anderer Priester eingesetzt wird,der mit Melchisedek vergleichbar ist.16Er ist es nicht aufgrund des Gesetzes geworden,das die leibliche Abstammung der Priester vorschreibt.Er ist es vielmehr deshalb geworden,weil er die Kraft des unzerstörbaren Lebens hat.17Die Heilige Schrift bezeugt7,17 die Heilige Schrift bezeugt: Zitat aus der griechischen Übersetzung von Psalm 110,4. über ihn:»Du bist Priester für alle Zeit,wie Melchisedek es war.«18Das frühere Gebot wird außer Kraft gesetzt,weil es schwach und nutzlos war.19Denn das Gesetz hatin keiner Weise die Vollendung gebracht.An seiner Stelle wird eine bessere Hoffnung eingeführt,durch die wir Gott nahekommen können.
Das unvergängliche Priestertum von Gottes Sohn
20Diese bessere Hoffnung wird nicht ohne Eid eingeführt.– Die Nachkommen von Levi7,20 Levi: Einer der Stämme Israels. Seine Nachkommen waren als Priester und Leviten verantwortlich für den Gottesdienst im Tempel in Jerusalem. sind ja Priester7,20 Priester: Bringt Opfer im Heiligtum dar und deutet den Willen Gottes. geworden,ohne dass Gott einen Eid geschworen hat. –21Dagegen wurde der neue Priestermit einem Eid in sein Amt eingesetzt.Gott hat ihn abgelegt, als er zu ihm sagte7,21 er sagte zu ihm: Zitat aus der griechischen Übersetzung von Psalm 110,4.:»Der Herr7,21 Herr: Bezeichnung für Gott. Das griechische Alte Testament verwendet das Wort »Herr« an den Stellen, an denen im hebräischen Text der Gottesname steht. hat es geschworen.Seine Zusage wird er nicht bereuen:Du bist Priester für alle Zeit.«22Insofern ist Jesus7,22 Jesus Christus: Der Name Jesus Christus ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. Bürge eines besseren Bundes7,22 besserer Bund: Besteht darin, dass Christus den Menschen die endgültige Vergebung der Sünden gebracht und ihnen so den Zugang zu Gott eröffnet hat. geworden.23Bei den Nachkommen von Levi7,23 Levi: Einer der Stämme Israels. Seine Nachkommen waren als Priester und Leviten verantwortlich für den Gottesdienst im Tempel in Jerusalem.folgten viele Priester aufeinander.Denn sie wurden durch den Tod gehindert zu bleiben.24Jesus7,24 Jesus Christus: Der Name Jesus Christus ist zugleich ein Bekenntnis. Wer Jesus als Christus anerkennt, glaubt an ihn als Retter und Erlöser der Welt. dagegen bleibt für alle Zeit.Deshalb ist sein Priesteramt unvergänglich.25Daher kann er auch allen, die durch ihn vor Gott treten,die vollständige Rettung bringen.Denn er lebt für immer und tritt bei Gott für sie ein.
Der Hohepriester Jesus ist ohne Sünde
26Das ist ein Hohepriester7,26 Hohepriester: Er leitete am großen Versöhnungstag im Tempel in Jerusalem den Gottesdienst, in dem die Sünden beseitigt werden, die trennend zwischen Gott und den Menschen stehen. Indem Jesus Christus am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben ist, übernimmt er diese Rolle., wie wir ihn brauchen:heilig7,26 heilig: Menschen oder Dinge, die zu Gott gehören und mit ihm in Verbindung stehen., unschuldig, rein,getrennt von Sündern7,26 Sünder: Menschen, die sich von Gott abgewendet haben und seinen Willen missachten. Um die Sünden, die trennend zwischen ihnen und Gott stehen, wegnehmen zu können, muss der Hohepriester selbst frei von Sünden sein.und höher erhoben als der Himmel.27Er hat es nicht nötig, wie die anderen HohepriesterTag für Tag Opfer7,27 Opfer: Darbringen einer Gabe (Tiere, Pflanzen, Weihrauch) für Gott, die Gemeinschaft mit ihm schafft. In der Regel wird das Opfer oder Teile davon auf dem Altar verbrannt. darzubringen –zuerst für seine eigenen Sünden,dann für die Sünden des Volkes:Das hat er nämlich ein für alle Mal getan,als er sich selbst als Opfer darbrachte7,27 sich als Opfer darbringen: Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus Christus den Menschen die Vergebung der Sünden und die Versöhnung mit Gott gebracht. Er ist sowohl Hohepriester, der das Opfer darbringt, als auch das Opfer, das Versöhnung schafft..28Das Gesetz7,28 Gesetz: Die Lebensvorschriften des Alten Testaments, besonders die fünf Bücher Mose. setzt Menschen als Hohepriester ein,die der Schwachheit unterworfen sind.Aber das Wort des Eides, den Gott abgelegt hat,setzt den Sohn7,28 Sohn Gottes: Titel, der das besondere Vertrauensverhältnis eines Menschen zu Gott zum Ausdruck bringt. Im Neuen Testament wird der Titel ausschließlich für Jesus verwendet. ein –und zwar nachdem das Gesetz gegeben worden war.Und der Sohn ist für immer vollendet7,28 vollendet: Die Vollendung von Jesus Christus bedeutet seine Einsetzung zum himmlischen Hohepriester, der durch seinen Tod am Kreuz die Menschen mit Gott versöhnt und ihnen den Zugang zu Gott eröffnet..