2bUnd die beiden machten sich auf den Weg. Und die erste Nacht brach über sie herein, und sie übernachteten am Fluss Tigris. 3Und das Kind stieg an den Fluss Tigris hinunter, um sich die Füsse zu waschen. Da sprang ein grosser Fisch aus dem Wasser und wollte dem Knaben den Fuss abbeissen. Und er schrie. 4Und der Engel sagte zu dem Kna ben: Greif zu und pack den Fisch! Und der Knabe bezwang den Fisch und zog ihn ans Ufer. 5Und der Engel sagte zu ihm: Zerteile den Fisch und nimm die Galle, das Herz und seine Leber heraus und lege sie neben dich! Und die Innereien wirf weg. Denn die Galle, das Herz und seine Leber dienen als nützliches Heilmittel. 6Und der Knabe zerteilte den Fisch und legte die Galle, das Herz und die Leber zusammen an einen Ort. Und er briet den Fisch und ass, und was er zur Seite gelegt hatte, liess er von ihm übrig. Und die beiden reisten gemeinsam weiter, bis sie in die Nähe von Medien kamen. 7Und da fragte der Knabe den Engel und sagte zu ihm: Asarja, Bruder, was ist das für ein Heilmittel im Herz und in der Leber des Fischs und in der Galle? 8Und dieser sagte zu ihm: Das Herz und die Leber des Fischs: Lass sie in Rauch aufgehen vor einem Mann oder einer Frau, denen ein Dämon oder ein böser Geist begegnet ist, und er wird vor ihnen fliehen - es wird keine Begegnung mehr geben -, und er wird bei ihnen für alle Zeit keine Bleibe finden. 9Und die Galle: Bestreiche die Augen eines Menschen, dem es widerfahren ist, dass weisse Flecken auf sie gekommen sind, und behauche sie dort, wo die weissen Flecken sind, und sie werden gesund. 10Und als er nach Medien kam und sich schon Ekbatana näherte, 11sagt Rafael zum Knaben: Tobias, Bruder. Und er sagte zu ihm: Sieh, da bin ich. Und er sagte zu ihm: Diese Nacht müssen wir bei Raguel verbringen, und der Mann ist mit dir verwandt, und er hat eine Tochter, ihr Name ist Sara. 12Und er hat keinen männlichen Nachkommen und keine Tochter ausser Sara, nur sie. Und du bist ihr nächster Verwandter, so dass du sie bekommen wirst, niemand sonst; und was ihrem Vater gehört: Dir steht es von Rechts wegen zu, es zu erben. Und das Mädchen ist einsichtig und tapfer und sehr schön, und ihr Vater ist ein vortrefflicher Mann. 13Und er sagte: Es steht dir von Rechts wegen zu, sie zur Frau zu nehmen. Und höre auf mich, Bruder, und ich werde diese Nacht mit dem Vater wegen des Mädchens reden, damit wir sie für dich als Braut gewinnen. Und wenn wir aus Rages zurückkehren, werden wir ihre Hochzeit ausrichten. Und ich bin mir gewiss, dass Raguel sie dir nicht verweigern oder einem anderen zur Verlobung geben kann; er würde sich sonst nach dem Urteil des Buchs Mose des Todes schuldig machen. Und weil er weiss, dass sie dir gehört, steht es allein dir zu, seine Tochter zur Frau zu nehmen, niemandem sonst. Und nun, höre auf mich, Bruder, und wir werden diese Nacht wegen des Mädchens reden und für dich um sie werben. Und wenn wir aus Rages zurückkehren, werden wir sie mitnehmen und in unserer Begleitung in dein Haus führen. 14Darauf antwortete Tobias und sagte zu Rafael: Asarja, Bruder, ich habe gehört, dass sie schon sieben Männern gegeben worden ist und dass diese in der Nacht in ihren Hochzeitsgemächern starben, als sie zu ihr hineingingen: Sie sind gestorben. Und ich habe gehört, dass man sagt, ein Dämon töte sie. 15Und nun fürchte ich mich - denn ihr tut er nichts an; aber wer immer sich ihr nähern will, den tötet er. Ich bin das einzige Kind meines Vaters, ich will nicht sterben und so das Leben meines Vaters und meiner Mutter durch den Schmerz über mich in ihr Grab hinabführen. Und sie haben keinen anderen Sohn, der sie begraben würde. 16Da sagt dieser zu ihm: Erinnerst du dich nicht an die Gebote deines Vaters, dass er dir geboten hat, eine Frau aus dem Haus deines Vaters zu nehmen? Und nun, höre auf mich, Bruder, und mach dir wegen dieses Dämons keine Gedanken und nimm sie! Und ich weiss, dass sie dir diese Nacht zur Frau gegeben wird. 17Und wenn du das Hochzeitsgemach betrittst, nimm etwas von der Leber des Fischs und das Herz und lege sie auf die Glut des Räucherwerks, und der Duft wird ausströmen, 18und der Dämon wird es riechen, und er wird fliehen und für alle Zeit nie mehr in ihrer Nähe erscheinen. Und wenn du dann mit ihr zusammenkommst, richtet euch beide zuerst auf und betet und bittet den Herrn des Himmels, dass euch Erbarmen und Rettung zuteil werde. Und fürchte dich nicht, denn sie ist dir zugeteilt worden vor aller Zeit, und du wirst sie retten, und sie wird mit dir auf die Reise gehen. Und ich vermute, dass du von ihr Kinder haben wirst, und sie werden dir wie Brüder sein. Mach dir keine Gedanken! Und als Tobias die Worte Rafaels hörte und vernahm, dass sie für ihn eine Schwester aus der Nachkommenschaft des Hauses seines Vaters sei, erwachte seine Liebe zu ihr, sehr stark, und sein Herz hing an ihr.