1Darauf antwortete Tobias und sagte zu Tobit, seinem Vater: Alles, was du mir geboten hast, Vater, werde ich tun. 2Wie aber werde ich es von ihm bekommen können - er kennt mich nicht, und ich kenne ihn nicht! Was für ein Zeichen soll ich ihm geben, damit er mich erkennt und mir vertraut und mir das Geld gibt? Und um dorthin reisen zu können: Die Wege, die nach Medien führen, kenne ich nicht. 3Dar auf antwortete Tobit und sagte zu Tobias, seinem Sohn: Er hat mir seine handschriftliche Bestätigung gegeben, und ich habe ihm eine Bestätigung gegeben. Und ich habe sie in zwei Stücke geteilt, und jeder von uns hat eines erhalten, und ich habe sie zum Geld gelegt. Und sieh, nun sind es zwanzig Jahre, dass ich dieses Geld hinterlegt habe. Und nun, Kind: Suche dir einen vertrauenswürdigen Menschen, der dich auf der Reise begleiten wird, und wir werden ihm den Lohn geben für die Zeit, bis du zurückkommst. Und nimm dieses Geld von dem, was hinterlegt ist. 4Tobias aber ging hinaus, um einen Menschen zu suchen, der ihn auf der Reise nach Medien begleiten und der sich mit dem Weg auskennen würde. Und er ging hinaus und traf den Engel Rafael, der vor ihm stand; und er erkannte nicht, dass es ein Engel Gottes war. 5Und er sagte zu ihm: Woher kommst du, junger Mann? Und dieser sagte zu ihm: Ich gehöre zu den Israeliten, deinen Brüdern, und ich bin hierhergekommen, um Arbeit zu finden. Und er sagte zu ihm: Kennst du den Weg, der nach Medien führt? 6Und dieser sagte zu ihm: Ja, ich bin oft dort gewesen, und ich kenne mich aus und kenne alle Wege. Ich bin mehrmals nach Medien gereist und habe bei Gabael, unserem Bruder, der in Rages in Medien wohnt, übernachtet. Und ein Weg von gut gerechnet zwei Tagen reicht aus, um von Ekbatana nach Rages zu gelangen. Es liegt nämlich im Gebirge, und Ekbatana befindet sich mitten in der Ebene. 7Da sagte er zu ihm: Warte hier auf mich, junger Mann, bis ich zu meinem Vater gegangen bin und ihn unterrichtet habe. Denn ich brauche dich: Komm mit mir, und ich werde dir deinen Lohn geben! 8Und er sagte zu ihm: Sieh, ich rühre mich nicht von der Stelle. Nur lass mich nicht zu lange warten! 9Und Tobias ging hinein und unterrichtete Tobit, seinen Vater, und sagte zu ihm: Sieh, ich habe einen Menschen von unseren Brüdern, den Israeliten, gefunden. Und er sagte zu ihm: Ruf den Menschen zu mir, damit ich erfahre, was seine Herkunft ist und aus welchem Stamm er kommt und ob er zuverlässig ist, um dich auf der Reise zu begleiten, Kind. 10Und Tobias ging hinaus und rief ihn und sagte zu ihm: Junger Mann, der Vater ruft dich. Und er ging zu ihm hinein, und Tobit begrüsste ihn als Erster. Und dieser sagte zu ihm: Sei gegrüsst, vieles möge dir gelingen! Doch Tobit antwortete und sagte zu ihm: Was bleibt mir noch, worüber ich mich freuen könnte? Ich bin ja ein Mensch, der seine Augen nicht mehr gebrauchen kann, und ich sehe das Licht des Himmels nicht, sondern liege im Dunkel wie die Toten, die das Licht nicht mehr sehen. Lebendig bin ich bei den Toten; die Stimme der Menschen höre ich, aber ich sehe sie nicht. Und dieser sagte zu ihm: Sei zuversichtlich, bei Gott ist die Zeit nahe, dass er dich heilt. Sei zuversichtlich! Und Tobit sagte zu ihm: Tobias, mein Sohn, will nach Medien reisen. Wirst du in der Lage sein, ihn zu begleiten und ihn zu führen? Dann werde ich dir deinen Lohn geben, Bruder. Und dieser sagte zu ihm: Ich werde die Reise mit ihm unternehmen können, und ich kenne mich aus in all den Wegen - ich bin oft nach Medien gegangen und durch alle Ebenen dort gezogen, und ich kenne dort die Berge und alle Wege. 11Und er sagte zu ihm: Bruder, aus welcher Vaterstadt kommst du, und aus welchem Stamm? Berichte mir, Bruder! 12Und dieser sagte: Wozu willst du etwas von meinem Stamm wissen? Und er sagte zu ihm: Ich möchte erfahren, wessen Sohn du in Wahrheit bist, Bruder, und wie dein Name lautet. 13Und dieser sagte zu ihm: Ich bin Asarja, der Sohn des grossen Chananja, der zu deinen Brüdern gehört. 14Und er sagte zu ihm: Du mögest gesund und wohlbehalten auf die Reise gehen, Bruder. Und nimm es mir nicht übel, Bruder, dass ich die Wahrheit erfahren und wissen wollte, welches deine Vaterstadt ist. Es trifft sich nun, dass du mein Bruder bist und aus einer vortrefflichen und guten Familie stammst. Ich habe Chananja und Natan, die beiden Söhne des grossen Schimi, kennen gelernt: Sie reisten mit mir nach Jerusalem, und dort verneigten sie sich mit mir zusammen vor Gott und sind nicht in die Irre gegangen. Deine Brüder sind gute Menschen; du stammst aus einer guten Wurzel, und du magst hingehen und dich freuen! 15Und er sagte zu ihm: Ich gebe dir als Lohn täglich eine Drachme und dazu alles, was du brauchst, ebenso meinem Sohn. Und unternimm mit meinem Sohn die Reise, 16und ich werde dir zu deinem Lohn noch etwas dazugeben. 17 Und dieser sagte zu ihm: Ich werde mit ihm auf die Reise gehen. Und fürchte dich nicht, wir werden bei guter Gesundheit aufbrechen, und gesund werden wir zu dir zurückkehren, denn der Weg ist gefahrlos. 17Und er sagte zu ihm: Segen sei mit dir, Bruder. Und er rief seinen Sohn und sagte zu ihm: Kind, bereite vor, was für die Reise nötig ist, und geh mit deinem Bruder hinaus, und der Gott im Himmel möge euch dort bewahren und euch wieder gesund zu mir zurückbringen, und sein Engel möge mit euch gehen und euch beschützen, Kind. Und er ging hinaus, um seine Reise anzutreten, und küsste seinen Vater und seine Mutter, und Tobit sprach zu ihm: Geh und bleib gesund!