Vierter Teil (Spr 25-29)
1Auch dies sind Sprüche Salomos, die die Männer Chiskijas, des Königs von Juda, zusammengestellt haben.
Brüste dich nicht vor dem König
2Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen,
und die Ehre der Könige, eine Sache zu ergründen.
3Die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde
und das Herz der Könige sind nicht zu ergründen.
4Entferne die Schlacke vom Silber,
so gelingt dem Feinschmied ein Schmuckstück.
5Entferne den Frevler vom König,
so wird sein Thron durch Gerechtigkeit gefestigt.
6Brüste dich nicht vor dem König,
und stelle dich nicht auf den Platz der Grossen.
7Denn besser man sagt zu dir: Komm hier herauf!,
als dass man dich vor einem Edlen herabsetzt.
Wenn deine Augen etwas gesehen haben,
8geh damit nicht zu schnell vor Gericht.
Denn was willst du später tun,
wenn dein Nächster dich beschämt?
9Führe deinen Rechtsstreit mit deinem Nächsten,
und verrate nicht, was ein anderer dir anvertraut hat,
10damit dich nicht beschimpft, wer es hört,
und das Gerede gegen dich kein Ende nimmt.
11Goldene Äpfel in silbernen Schalen,
so ist ein Wort, das zur rechten Zeit gesprochen wird.
12Ein goldener Ring, ein Geschmeide aus Feingold,
so ist ein weiser Mahner für ein Ohr, das hört.
13Wie kühlender Schnee an einem Sommertag
ist ein zuverlässiger Bote für den, der ihn sendet:
Er erquickt die Seele seines Herrn.
14Wolken, Wind und doch kein Regen,
so ist ein Mann, der mit einem Geschenk prahlt, ohne es zu geben.
15Mit Geduld kann man einen Fürsten überreden,
und eine sanfte Zunge kann Knochen zerbrechen.
16Hast du Honig gefunden, iss nicht mehr, als du verträgst,
sonst hast du ihn satt und musst ihn erbrechen.
17Betritt nur selten das Haus deines Nächsten,
sonst hat er dich satt und verschmäht dich.
18Ein Hammer, ein Schwert, ein spitzer Pfeil,
so ist ein Mann, der falsch aussagt gegen seinen Nächsten.
19Ein brüchiger Zahn, ein wankender Fuss,
so ist das Vertrauen auf einen Treulosen am Tag der Not.
20Wie einer, der sein Kleid ablegt an einem kalten Tag,
wie einer, der Essig auf eine Wunde giesst,
so ist einer, der einem missmutigen Herzen Lieder singt.
21Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen,
und wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken.
22Denn so häufst du glühende Kohlen auf sein Haupt,
und der Herr wird es dir vergelten.
23Der Nordwind bringt Regen
und eine heimtückische Zunge erzürnte Gesichter.
24Besser in einer Ecke auf dem Dach wohnen
als mit einer streitsüchtigen Frau im gleichen Haus.
25Kühles Wasser für eine lechzende Kehle,
so ist eine gute Nachricht aus fernem Land.
26Eine trübe Quelle, ein verschmutzter Brunnen,
so ist ein Gerechter, der vor einem Frevler wankt.
27Zu viel Honig essen ist nicht gut,
und sei sparsam mit ehrenden Worten.
28Eine Stadt mit eingerissener Mauer -
so ist ein Mann, der sich selbst nicht beherrscht.