Zuversicht zu Gott inmitten von Feinden
(V. 8-12: Ps 108,2-6)
1dem musikmeister, nach (der singweise = melodie) »vertilge nicht«; ein lied (vgl. 16,1) davids, als er vor saul in die höhle floh (1. Sam 22,1-2; 24).
2Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner!
Denn bei dir sucht meine Seele Zuflucht,
und im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen,
bis das Verderben vorübergezogen.
3Ich rufe zu Gott, dem Höchsten,
zum Allherrn, der meine Sache hinausführt.
4Er sendet vom Himmel und hilft mir,
da der gierige Verfolger mich geschmäht hat! SELA.
Es sendet Gott seine Gnade und Treue!
5Mit meinem Leben liege ich mitten unter Löwen,
inmitten haßerfüllter Feinde,
unter Menschen, deren Zähne Speere und Pfeile
und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
6Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,
über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!
7Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt:
meine Seele (= mein Mut) ist gebeugt;
eine Grube haben sie vor mir gegraben:
sie selbst sind mitten hineingestürzt. SELA.
8Mein Herz ist getrost, o Gott, mein Herz ist getrost;
singen will ich und spielen!
9Wach auf, meine Seele, wacht auf, Harfe und Zither:
ich will das Morgenrot wecken!
10Ich will dich preisen unter den Völkern, Allherr,
ich will dir lobsingen unter den Völkerschaften!
11Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade,
und bis an die Wolken geht deine Treue.
12Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,
über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit! (vgl. 108,2-6)